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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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winzigen Ding. Dann schüttelte sie entgeistert den Kopf. »Ich glaube das nicht«, flüsterte sie. »Aber es kann nur das sein. Maurynna, das ist ein königliches Geschenk.« Sie betrachtete die Schatulle erneut und schüttelte wieder fassungslos den Kopf.
    Die Götter mögen mir beistehen, dachte Maurynna, die zu perplex war, um etwas zu sagen. Was könnte es sein?
    Schließlich seufzte Tante Elenna. »Ich glaube es noch immer nicht«, sagte sie. »Dies allein hätte als Entschädigung gereicht mehr als gereicht, Rynna. Zumindest von der Tochter einer Baronesse an unsergleichen.« In ihren Worten klang ein leiser Anflug von Verbitterung mit.
    »Um Himmels willen, sag endlich, was es ist«, rief Otter aus einer Zimmerecke, wo er und Kella in einigen Seidentüchern herumwühlten.
    »Was? Habe ich es euch noch nicht gesagt? Braune Pfefferkörner aus Jehanglan. Ungefähr ein halbes Pfund, schätze ich.«
    »Was!« rief Otter. »Gütige Götter!«
    Maurynna spürte, wie ihre Knie weich wurden. Jehanglan das tief im Süden liegende Königreich des Phoenix! Das mysteriöse Sagenland der Fabeln und Legenden.
    Eine JadeSchatulle aus jehanglanischer Fertigung wäre genug gewesen. Zählte man dann noch die vielgepriesenen braunen Pfefferkörner hinzu, die – anders als der gewöhnliche scharfe Pfeffer aus Assantik – so köstlich und vollmundig auf der Zunge zergingen und so rar waren, daß man ihr Gewicht in Gold aufwog, hatte man in der Tat ein königliches Geschenk.
    Sie war froh, daß sie es weggegeben hatte.
    Plötzlich mußte sie sich hinsetzen. Dies alles war zuviel, zu unerwartet.
    Und sie wollte nichts von alledem. Sie traute dieser Lady Sherrine nicht über den Weg.
    »Tja, Jungchen – das war es«, sagte Otter, während sie im Garten hinter dem Stadthaus zwischen den Zierbüschen, die wie Tiere aussahen, entlangspazierten. »Hast du Sherrine befohlen, dies zu tun?«
    In stummer Verwunderung schüttelte Linden den Kopf, wie schon während Otters gesamter Geschichte. »Nein. Hier in Cassori hätte Sherrine mit Sicherheit keine Entschädigung an eine Gemeine leisten müssen, selbst wenn Maurynna vollständig erblindet wäre. Daher habe ich nicht darauf bestanden, sonst hätten sich die Leute gefragt, wieso. Und Maurynna hat sie angenommen?«
    »Ja. Sie hat sogar den Schwur geleistet, nach dem die Entschädigung alle Feindschaft zwischen den beiden und ihren Familien beendet.« Otter machte eine kurze Pause und zupfte an seinem Bart. »Gütige Götter – das heißt, daß du in den Schwur miteinbezogen bist, oder?«
    Noch immer stutzig wegen des immensen Werts der Entschädigung an seine Seelengefährtin, brauchte Linden einen Moment, um die volle Bedeutung von Otters Worten zu verstehen. »Du meine Güte. Ja, das stimmt.«
    Otter fuhr fort: »Maurynna fragt sich, warum Sherrine das getan hat. Sie traut ihr natürlich nicht.« Er grinste.
    Gute Frage. Warum hatte Sherrine das getan, wunderte sich Linden. »Ich nehme an, damit will sie mir beweisen, daß es ihr wirklich leid tut. Aber das ändert nichts für mich.«
    Ihm fiel etwas aus ihrer letzten, unschönen Unterredung ein. »Sie hat angeboten, Maurynna eine königliche Entschädigung zukommen zu lassen«, sagte er.
    Otter lachte leise. »Tatsächlich? Einer Angehörigen einer Kaufmannsfamilie? Interessant. Sie versucht verzweifelt, dich von ihrer Aufrichtigkeit zu überzeugen, um dich vielleicht doch noch zurückzugewinnen. Sie muß wirklich verzweifelt sein, denn die Colranes sind nicht gerade für ihre Großzügigkeit bekannt.
    Nun ja, man muß zugeben, daß sie wirklich eine königliche Entschädigung geleistet hat«, fuhr Otter fort. »Und zwar aus freien Stücken. Eine Entschädigung, die einen König oder eine Königin zufriedenstellen würde …«
    Er machte eine Pause, dann beendete er den Satz mit einem ironischen Unterton: »Oder einen Drachenlord.«

39. KAPITEL
     
     
    Die fünf Tage, seit sie Linden das letzte Mal gesehen hatte, kamen ihr wie eine Ewigkeit vor. Maurynna fuhr mit den Fingern über die verblassende Linie auf ihrer Wange. »Ich hasse ihn«, flüsterte sie.
    Danaet sah von der Liste der Entschädigungsgegenstände auf. »Was? Habt Ihr etwas gesagt, Maurynna?«
    Mit einem Satz schwang sich Maurynna von der Kiste herunter, auf der sie gesessen hatte. »Nichts. Seid Ihr endlich fertig?« Sie lief zwischen den Säcken und Kartons umher, deren Inhalt Danaet seit geraumer Zeit mit der Liste verglich.
    »Nein, bin ich nicht. Und ich habe

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