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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Linden, als er nach Hause ritt und ihm ihre Warnung einfiel, daß Regentschaftsdebatten langweilig seien.
    Todlangweilig, das waren sie. Nichts würde ihn glücklicher machen, als nie wieder einem Gericht beisitzen zu müssen. Natürlich half es nicht, daß er jeden Augenblick des Tages den Moment herbeisehnte, in dem er Maurynna wiedersehen würde. Wäre das Tisrahn doch schon heute und nicht erst übermorgen.
    Wenigstens hatte er jetzt den Rest des Tages für sich. Aber was sollte er mit sich anfangen ohne Maurynna? Er seufzte verdrossen und sah, daß die Männer seiner Eskorte mitfühlende – und amüsierte – Blicke wechselten.
    Blöde Kerle. Ihm fiel ein, wie gerne Soldaten tratschten, schließlich war er früher selbst Soldat gewesen. Wie auch immer – sie waren fast zu Hause, und er würde sich eben allein in den Garten setzen.
    Doch als sie vor dem Stadthaus eintrafen, sah Linden, daß im Hof ein im Braun-Gold der Colranes gewandeter Bote auf ihn wartete. Was ist denn nun wieder, dachte Linden und stieg verärgert vom Pferd. Der sichtlich nervöse Mann kam auf ihn zu und hielt ihm eine Nachricht entgegen. »Drachenlord, ich überbringe eine Botschaft von Lady Sherrine und soll auf Eure Antwort warten.« Als Linden ihm einen grollenden Blick zuwarf, fügte er eilig an: »Natürlich nur, falls Euer Gnaden nichts dagegen hat.«
    Linden nahm dem Mann die Nachricht aus der Hand und überlegte, ob er sie sofort lesen sollte oder erst später. Dann wurde ihm bewußt, daß letzteres bedeutete, daß der Kerl hier den Rest des Tages herumstehen würde. Linden brach das Siegel und las die Nachricht.
    Genau, was er erwartet hatte. Eine weitere Entschuldigung von Sherrine und die inständige Bitte um Versöhnung. Zum Henker, hatte er sich denn nicht deutlich genug ausgedrückt? Und glaubte sie wirklich, daß die Entschädigung, so großzügig sie auch sein mochte, das Geschehene ungeschehen machte?
    In einem seltenen Anfall von Jähzorn zerknüllte er die Nachricht und warf sie zu Boden. »Sag deiner Herrin, daß die Antwort ›nein‹ lautet. Und sag ihr, daß sich daran nichts ändern wird. Nein, der bleibt hier!«
    Die letzten Worte hatte er dem Stallburschen zugebellt, der gekommen war, um den Wallach wegzuführen.
    »Eure Lordschaft?« fragte der Stallbursche überrascht.
    »Ich werde ausreiten. Die Eskorte bleibt hier, Jerrel. Ich möchte allein sein.«
    Weise wie er war, widersprach Hauptmann Jerrel nicht. Linden schwang sich wieder in den Sattel und riß den Wallach herum. Er stieß ihm die Stiefelabsätze in die Flanken; das Pferd schnaubte und stürmte los. Als er durch das Tor jagte, wäre Linden beinahe mit einem im BlauOrange der Rockfalls gewandeten Reiter zusammengestoßen. Doch der Wallach wich geschickt aus, und schon lag das Stadthaus hinter ihm.
    Während er durch Casna ritt, überlegte Linden, wo er hin wollte. Dann fielen ihm die Steinsäulen ein, und wie friedvoll er sich dort gefühlt hatte. Das war es. Die Götter wußten, wie gut er ein wenig inneren Frieden gebrauchen konnte. Erneut machte sich Linden auf den Weg zu den Felsklippen.
    Linden lag im Schatten der Steinsäulen und kaute auf einem Grashalm. Es war richtig gewesen, hierherzukommen. Wieder spürte er, wie der Zauber, der von dem Trilith und den Säulen ausging, sich auf ihn übertrug und seinen Ärger fortspülte.
    Etwas schläfrig geworden, ließ er seine Gedanken in die Ferne schweifen.
    Und dachte zwangsläufig an – Maurynna. Natürlich, sagte er sich mit einem Lächeln, an wen sonst? Er weigerte sich, an den Augenblick zu denken, als sie ihn fortgeschickt hatte. Statt dessen dachte er daran, wie sie gemeinsam in der Takelage herumgeklettert waren, als sie ihm ihr Schiff gezeigt hatte. Er begann, all die Bezeichnungen aufzuzählen, die sie ihm beigebracht hatte: Rahe, Wanten, Besan, Spiere – wie hatte sie die Seile genannt? Verflucht, es fiel ihm nicht ein – Backbord, Steuerbord, Bug und Heck.
    Heck … Da war etwas über ein Heck … aber sein schläfriger Geist bekam den Gedanken nicht zu fassen. Während er überlegte, erwachte er vollends aus seinem Halbschlummer. Ersetzte sich auf und streckte sich.
    Wahrscheinlich sollte er sich bald auf den Rückweg machen, sonst würde Jerrel noch einen Suchtrupp losschicken. Linden schickte sich an aufzustehen, hielt aber inne.
    Jerrel. Gut, ihm mochte nicht die richtige Bezeichnung für Schiffsseile einfallen, aber plötzlich erinnerte er sich klar und deutlich an etwas, das

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