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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Hauptmann Jerrel ihm gesagt hatte.
    Etwas über ein zweites magisches Monument.
    Angeblich liegt es von den Steinsäulen aus irgendwo landeinwärts entlang der Krähenroute. Und ganz gleich, ob es existiert oder nicht, niemand betritt diesen Teil des Waldes, wenn er nicht unbedingt muß. Menschen fühlen sich dort unbehaglich.
    Selbst wenn es den Ort nicht gab, hätte er etwas zu tun – und einen Vorwand, noch nicht nach Casna zurückzukehren.
    Es war ein anstrengender Ritt, denn je weiter er sich von der Küste entfernte, desto heißer wurde es. Aber vor sich sah er schon die hohen Pinien, aus denen dieser Teil des Waldes bestand. Linden trieb den Wallach in einen scharfen Galopp. Je eher sie im Schatten waren, desto besser.
    Er seufzte erleichtert, als er in die angenehme Kühle des Waldes hineinritt. Um ihn herum erhoben sich mächtige Pinienstämme zum wolkenlosen blauen Himmel, drei oder mehr Speerlängen kahl, bis das Geäst begann. Auf dem Boden dämpften jahrzehntealte Schichten abgefallener Nadeln das Geräusch der Pferdehufe. Gelegentlich knackte unter ihnen ein zertretener Pinienzapfen.
    Als er tiefer in den Wald hineinritt, wurden die Bäume kleiner und standen dichter beieinander. Von einem magischen Ort war weit und breit nichts zu entdecken. Aus reiner Neugier ritt er weiter, bis das Unterholz so dicht wurde, daß er beschloß, kehrtzumachen. Dabei sah er etwas aus dem Augenwinkel.
    Linden lenkte den Wallach zu dem Baum, der seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Er pfiff überrascht, als er die tiefen parallelen Kratzspuren im Stamm sah. Harz tropfte aus den Wunden. Er berührte einen der goldenen Tropfen. Der Tropfen war noch flüssig; er zerplatzte, und aromatischer Pinienduft stieg auf.
    »Ein Bär? So nah an der Stadt?« wunderte er sich laut. Und zwar ein riesiger; den Kratzspuren nach überragt er mich fast um das Doppelte.
    Ihm fiel der Bär ein, der Ranns Vater getötet hatte. Anscheinend gab es in den Wäldern um Casna tatsächlich gehörig große Tiere. Er beschloß, seine Suche fortzusetzen.
    Wenig später waren der Hals und die Schultern des Wallachs mit glänzenden Schweißflecken überzogen – trotz der angenehmen Kühle im Wald. Das Tier begann, nervös auf der Stelle zu tänzeln. Um keinen Ärger zu riskieren – und besorgt wegen des weißen Schaums, den er jetzt an der Schnauze des Tieres sah –, wendete Linden und ritt ein Stück zurück. Als sich das Pferd wieder beruhigt hatte, stieg Linden ab, band die Zügel an einen Baum und lief, sich mit vorsichtigen Schritten einen Weg durchs Unterholz bahnend, zu Fuß zurück.
    Je tiefer er ins Unterholz eindrang, desto unbehaglicher fühlte er sich. Und jetzt stellten sich sogar seine Nackenhaare auf, so stark war das Gefühl. Nun verstand er, warum niemand hierherkommen wollte. Das Gefühl des Unbehagens war überwältigend.
    Dennoch schwang in dem Gefühl auch ein seltsam verführerischer Reiz mit, etwas, das ihn lockte. Er lief weiter.
    Der Wald endete plötzlich. Linden blieb wie angewurzelt zwischen zwei Bäumen stehen, eine Hand an jedem Stamm, und studierte, was er entdeckt hatte. Er bezweifelte nicht, daß es das war, was er gesucht hatte. An diesem Ort wirkte Magie – alte, dunkle Magie. Während er den Zauber der Steinsäulen als angenehmes inneres Summen empfunden hatte, ließ dieser hier seine Knochen schmerzen. Er biß auf die Zähne.
    Und es konnte nur auf Magie zurückzufuhren sein, daß der Wald hier wie an einer unsichtbaren Mauer endete. Nicht einmal das wuchernde Unterholz reichte in die Lichtung vor ihm. Der Rand war sauber geschnitten wie mit einem Schwert.
    In der Lichtung erhob sich ein steil ansteigender Hügel. Auf der Hügelkuppe schien etwas zu liegen. Alles wirkte völlig unnatürlich, vom abrupten Ende des Waldes bis zur präzisen Kegelform des Hügels. Es roch förmlich nach Magie. Daß jemand solche Mühen auf sich genommen hatte, ließ darauf schließen, daß der Ort jemandem sehr wichtig war.
    Aber wem? fragte Linden sich, als er aus dem Schutz der Bäume heraustrat.
    Sofort wurde der Schmerz in seinen Knochen stärker. Linden ballte die Fäuste und begann, seine Entdeckung in Augenschein zu nehmen.
    Das Gras auf dem Hügel war kurzgeschnitten. Es erinnerte ihn an die Rasenflächen in den Palastgärten. Anscheinend mißfiel es jemandem, durch hohes, taunasses Gras auf den Hügel zu steigen.
    Das kann kein dahergelaufener Jahrmarktzauberer vollbracht haben. Das ist das Werk eines gut ausgebildeten – und

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