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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Vergnügungsbarke sank?«
    Die Frage kam aus heiterem Himmel. Tasha schrak zusammen. Sie hatte vergessen, daß sie nicht allein war.
    Verwirrt von der plötzlichen Wendung, die das Gespräch nahm, blinzelte sie Linden Rathan fragend an. »Was? Ach so nein, der Sturm hatte sich lange angekündigt. Eigentlich war er gar nicht schlimm, Euer Gnaden. Deswegen war es für uns alle so ein Schock; die Barke hatte schon heftigere Stürme überstanden.« Die Erinnerung rief ein schmerzhaftes Stechen in Tashas Magen hervor. Gut, daß er sie auch an dieses Unglück erinnert hatte. Sie starrte den Drachenlord an und wollte nun mehr hören.
    Er schwieg. Aber nicht lange. Halb zu sich selbst sagte er: »Ich hätte die verfluchte Wette doch annehmen sollen.«
    Als sie fragte, was er gesagt habe, entgegnete er: »Nichts, ich habe nur laut gedacht, Heilerin.«
    Er stand auf und schob den Stuhl an seinen ursprünglichen Platz zurück. »Vielen Dank, daß Ihr Euch die Zeit genommen habt. Ich hoffe, Ihr werdet bald ein Heilmittel finden, um Ranns willen und für Euren Seelenfrieden. Ich lasse Euch nun allein, damit Ihr Euch endlich hinlegen könnt.« Er wandte sich um und ging zur Tür.
    Tasha hatte den unterschwelligen Befehlston in seiner tiefen Stimme bemerkt. Sie nickte. Er hob eine Hand zum Abschied. Einen Augenblick später war er verschwunden, wieder eins geworden mit der Dunkelheit.
    Tasha erschrak. Götter, wie konnte sich ein so großer Mensch so leise bewegen und so schnell verschwinden? Es war wie in einem Bardenmärchen – vielleicht besaß er einen Umhang, der ihn unsichtbar machte oder etwas in der Art.
    Der Gedanke erinnerte sie an das, was er über Magie gesagt hatte. Ein Frösteln kroch ihr über den Rücken. Danke, Euer Gnaden. Nun würde sie von diesem Unsinn Alpträume bekommen.
    Doch dank der Götter war es genau das: Unsinn. Sie gähnte. Der Drachenlord hatte recht; sie sollte sich jetzt hinlegen. Erschöpft blies sie die Lampe aus.

9. KAPITEL
     
     
    Sie wartete im Sonnenpavillon und massierte ihre Schläfen in langsamen gleichmäßigen Kreisen, um die Spannung abzubauen, die dieser Tage ihr ständiger Begleiter war. Es war spät. Der Raum war stickig von der Hitze, die sich während des Tages in den Steinfliesen gesammelt hatte. Ihr Kopf schmerzte, und sie wollte nichts weiter als zu Bett gehen. Wenigstens hatte sie es geschafft, vor ihm hier zu sein. Sonst hätte er sich wieder aufgeregt.
    Zum Glück war der Sonnenpavillon verlassen. Früher hatte sie sich hier oft zu den Damen gesellt, die – über ihren Stickarbeiten schnatternd wie Spatzen – den Pavillon tagsüber bevölkerten, doch seit Königin Desias Tod ging sie den Leuten soweit wie möglich aus dem Weg.
    Die Tür öffnete sich. »Beryl?« fragte eine leise Stimme.
    »Hier«, erwiderte sie.
    Durch den Schatten sah sie eine Gestalt auf sich zukommen und in den gelblichen Lichtschein treten, den die Öllampe neben ihr warf.
    Herzog Beren von Silbermärz setzte sich neben ihr auf die Bank. »Wie ging es Rann, als du ihn verlassen hast?«
    »Einigermaßen, obwohl er von heute morgen noch immer erschöpft aussah. Ich ging, als Alinya kam, um ihn zu Bett zu bringen. Ich glaube, er war noch ganz verstört von den Dingen, die er bei der Ratssitzung hören mußte.«
    »Ich weiß, aber es ging nicht anders.« Beren schlug seine große, fleischige Faust in die Handfläche. »Dieser verdammte Drachenlord! Ich will, daß Rann soweit wie möglich unter meiner oder deiner Aufsicht bleibt.«
    Sie tätschelte Berens Hand. Für einen Moment legten sich seine Finger um ihre. »Wenigstens war ich vor Gevianna da.
    Und falls es dich beruhigt, Beren, ich glaube, der Drachenlord hat es nur aus Sorge um Rann getan. Der Junge klammerte sich an ihn wie ein Ertrinkender an ein Seil.«
    Er zog seine Hand weg und beugte sich vor, die Ellbogen auf den Knien, das Gesicht in den Händen, die Finger in die roten Haare gegraben. »Du hast bestimmt recht, Liebste, aber trotzdem. Hätte dieser Idiot Corvy bloß nicht darauf bestanden, die Sache von Drachenlords entscheiden zu lassen. Und die Mehrheit des Rates hat ihm auch noch zugestimmt! Ich bin sicher, daß ich sie auf meine Seite hätte ziehen können. Verdammte Drachenlords!«
    Beren drehte den Kopf ein Stück, so daß sie sein Gesicht sehen konnte. Sorgen falten, die vor wenigen Monaten noch nicht dagewesen waren, zerfurchten seine Stirn und die Augenpartie, und an seinen Schläfen schimmerten die ersten grauen Strähnen.
    Der

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