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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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das ihn auf die Idee brachte. Ein Echtmensch hätte es nie gesehen. Linden erkannte es sofort: eine Lichtspiegelung auf einem Bach, der sich nördlich von ihm durch den Wald wand. Linden ritt den Wallach dem Versprechen von Schatten und Wasser entgegen.
    Dabei studierte er die vor ihm liegende Umgebung. Sein unnatürlich scharfer Blick bestätigte, daß zwischen den Bäumen genügend Gras wuchs. Er konnte den Wallach festbinden, den Sattel abnehmen und das Tier guten Gewissens eine Weile allein lassen.
    Und er würde sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort zum Schwimmen machen.
    Er hob mit kurzen, kraftvollen Flügelschlägen von der Felsklippe ab.
    Das war Freiheit! Er stieg der Sonne entgegen, genoß ihren Glanz auf seinen Schuppen, den über seine Flügel streichenden Wind, die schiere Kraft seines Drachenkörpers. Als er hoch genug war, legte Linden die Flügel dicht an den Körper und rollte vergnügt um seine Längsachse.
    Danach flog er den Küstenstreifen entlang, im Geiste eines von Otters Liedern anstimmend.
    Er hatte bereits ein gutes Stück zurückgelegt, als ihm tief unten ein Strand auffiel. Eine Zeitlang schwebte er auf der Stelle, gefesselt von dem herrlichen Anblick.
    Es war ein wundervoller Spielplatz für Kinder, mit eigenartig geformten Felsen zum Klettern und Verstecken. Rann würde es mögen, dachte er. Er mußte sich diesen Ort merken, wenngleich er bezweifelte, ob dies dem Jungen nützen würde. Er konnte Rann nicht in Drachengestalt herbringen, und es war zu weit von Casna entfernt, um herzureiten.
    Trotzdem, es konnte nicht schaden, sich den Strand näher anzuschauen, für alle Fälle …
    Er brummte zufrieden. Dort, direkt unter ihm, bildeten die Felsen ein perfektes Schwimmbecken. Er landete und verwandelte sich. Einen Moment später entledigte er sich seiner Kleider.
    Glücklich seufzend stürzte er sich in die Fluten.
    Es war an der Zeit, nach Casna zurückzureiten. Das hieß jedoch nicht, daß er den kürzesten Weg nehmen mußte. Es machte keinen Sinn, die Wohltaten seines Bades mit einem Ritt auf einer staubigen, in gleißenden Sonnenschein getauchten Straße gleich wieder zunichte zu machen. Er würde durch den Wald zurückreiten. Er fürchtete nicht, sich zu verirren. Aus alter Gewohnheit hatte er sich die Umgebung von Casna eingeprägt, als sie hergeflogen waren, und wußte in etwa, welchen Weg er zu nehmen hatte.
    Götter, was für ein Kundschafter er gewesen wäre, hätte er diese Funktion ausüben können, als er mit Bram und Rani zusammengewesen war. Aber als Kundschafter hätte er natürlich nicht an ihrer Seite kämpfen können. Seine Aufgabe wäre gewesen, eine friedvolle Siedlung zu finden, sinnierte er, bevor er sich wieder in einen roten Drachen verwandelte. Eigentlich bereute er nicht, daß er nicht schon früher in seinem Leben ein Drachenlord geworden war.
    Mit einem kraftvollen Sprung hob er sich in die Lüfte und flog entlang der Küste zurück.
    Nach einer Weile sah er die Klippe, von der er zuvor gesprungen war. Sein kurzer Urlaub war beinahe vorüber. Er landete auf dem Klippenrand und lief zum Wald zurück.
    Der im Schatten der Bäume dösende Wallach war nicht erfreut, als er zur Arbeit zurückgerufen wurde. Er schnappte halbherzig nach Linden, als dieser ihm den Sattel auf den Rücken legte.
    »Stell dich nicht so an«, raunte Linden, während er die Gurte festzog, die Satteltaschen zurechtrückte, aufstieg und in den Wald hineinritt.
    Linden ritt nach Westen. Im Wald gab es Eichen, Eschen, Birken, Buchen und Ahornbäume. Er fühlte sich entspannt und zufrieden und wäre am liebsten nicht nach Casna zurückgekehrt.
    Doch irgendwann mußte er sowieso zurück – und Kief erklären, weshalb er ohne Eskorte losgeritten war.
    Nicht daß ich wirklich einen Leibwächter brauchte.
    Gerade als er dies dachte, knackte es hinter ihm im Unterholz. Jemand kam herangeritten. Und er hatte Tsan Rhilin nicht mitgenommen. Die Götter mochten ihn strafen.
    Linden zog das Pferd in einer engen Drehung herum. Eine Hand griff nach dem Großschwert, das, wie er wußte, nicht da war. Er ließ die Hand sinken, als er – sich wie ein Narr vorkommend – den »Angreifer« sah.
    Sherrine warf ihre kastanienbraunen Haare zurück. »Habe ich Euch erschreckt, Drachenlord? Entschuldigt!« Ihre Stimme klang dunkel und einladend, obwohl ihre Augen ihn auszulachen schienen. Der Duft ihres Waldlilienparfüms erfüllte die Luft.
    Lächelnd wünschte er sich, daß jeder, der während seines

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