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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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an ihrem Herzliebsten
Kritik zu üben wagte.
    Doch es kam mir vor,
als hätte Haplo mich gehört. Er hat scharfe Ohren!
Ich war froh. Er sollte
ruhig wissen, daß wenigstens einer von uns nicht gewillt war,
den Brocken zu
schlucken, ohne ihn erst durchzukauen. Er sah mich an und
lächelte auf diese merkwürdige
Art, bei der es mir immer kalt den Rücken
hinunterläuft.
    Als er aufgegessen
hatte, sagte er, daß es uns jetzt freistand zu gehen. Speisen
und Getränke
dürften wir mitnehmen. Das empfand selbst Alake als
beleidigend.
    »Weder Gold noch
kostbare Juwelen können diejenigen wiederbringen, die
von den Ungeheuern
getötet wurden, oder wiedergutmachen, was wir gelitten
haben«, sagte sie mit
einem verächtlichen Blick auf die Berge von Gold und kostbaren
Juwelen.
    »Lieber würde ich das
Blutgeld im Segensmeer versenken, müßte ich
nicht befürchten, daß es den
Fischen schadet«, bekräftigte Devon
nachdrücklich.
    »Wie ihr wollt.« Haplo
zuckte mit den Schultern. »Aber es käme
euch vielleicht zupaß, wenn ihr in
eurer schönen neuen Welt ganz von vorne anfangen
müßt.«
    Wir sahen uns an. Über
der Angst vor den Drachen-schlangen hatten wir die andere
große Gefahr vergessen,
die über unseren Häuptern schwebte – den
Verlust der lebenspendenden Meersonne.
    »Werden die
Drachenschlangen uns erlauben, neue Tauchboote zu bauen?«
fragte ich bang.
    »Besser noch. Sie
bieten euch an, mittels ihrer Magie diejenigen wieder instandzusetzen,
die sie
zerstört haben. Und sie haben mir Informationen
über eure neue Heimat gegeben,
wichtige Informationen.«
    Wir bestürmten ihn mit
Fragen, doch er hüllte sich mit der Begründung in
Schweigen, er halte es für
angebrachter, Dinge von solcher Wichtigkeit erst mit
unseren Eltern zu
besprechen. Wohl oder übel mußten wir ihm recht
geben.
    Alake betrachtete das
Gold und meinte, es wäre schäbig, ihrem Volk nicht
etwas davon zugute kommen zu
lassen. Devon meinte, daß einige von den Stoffen Sabia
gefallen könnten. Ich
hatte bereits ein paar von den Edelsteinen eingesteckt, aber ich nahm
gerne
noch eine Handvoll, damit es nicht aussah, als wäre ich
eingebildet.
    Wir verfrachteten uns,
die Geschenke und die Lebensmittel auf das Tauchboot. Ich
ließ es mir nicht
nehmen, das Schiff genauestens zu inspizieren. Zugegeben, die
Drachenschlangen
waren in puncto Magie recht tüchtig, doch ich hatte meine
Zweifel, ob sie auch
etwas von Schiffbau verstanden. Unsere
›Wohltäter‹ schienen es jedoch exakt so
hergerichtet zu haben, wie es gewesen war, bevor sie es
zerschmetterten, und
ich kam zu dem Schluß, daß man sich ihm anvertrauen
konnte.
    Wir bezogen wieder unsere
alten Kabinen. Alles war noch in dem Zustand, wie wir es verlassen
hatten. Ich
fand sogar mein Tagebuch, den Stift als Lesezeichen zwischen die Seiten
geschoben, unberührt in der Schublade liegen, in der ich es
aufzubewahren
pflegte. Kein Wasserflecken. Keine zerlaufene Tinte.
Erstaunlich! Es erfüllte
mich mit Unbehagen. Ich fragte mich, nicht zum erstenmal auf dieser
Reise, ob
alles wirklich geschah oder ob ich nur in einem bizarren,
schrecklichen Traum
befangen war.
    Das Schiff legte ab
und sank ins Meer, gelenkt von derselben geheimnisvollen Macht wie
zuvor, und
wir nahmen Kurs auf die Heimat.
    Ich bin sicher, in
dieser Richtung dauerte die Reise genauso lange wie in der umgekehrten,
aber
sie kam uns viel länger vor. Wir lachten und schwatzten
aufgeregt darüber, was
wir nach unserer Ankunft zuallererst tun wollten, daß man uns
wahrscheinlich
als Helden feiern würde und was man wohl zu Haplo sagte.
    Wir sprachen viel über
Haplo, zumindest Alake und ich. Spät am Abend des ersten Tages
unserer Heimreise
kam sie in meine Kabine. Es war die stille Stunde vor dem Zubettgehen,
wenn das
Heimweh manchmal so stark wird, daß es einem das Herz
abdrückt. So ungefähr
war mir zumute, und ich muß gestehen, daß mir
vielleicht ein, zwei Tränen in
die Backenlocken gerollt waren, als ich Alakes leises Klopfen an der
Tür hörte.
    »Ich bin’s, Grundel.
Kann ich mit dir sprechen? Oder schläfst du schon?«
    »Falls ja, dann jetzt
nicht mehr«, sagte ich brummig, damit sie nicht auf die Idee
kam, ich hätte
geweint. Am Ende flößte sie mir noch irgendwelche
Kräutertränke ein.
    Ich machte die Tür
auf. Alake kam herein und setzte sich aufs Bett. Man brauchte sie nur
anzusehen
und wußte, was die Uhr

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