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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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alle gleich!
Woher
hatten sie diese unheimliche Fähigkeit, hinter die Stirn eines
Mannes zu sehen,
in all die dunklen Kammern, die er fest verschlossen glaubte?
    »Das war sie«, sagte
er gegen seinen Willen. Es lag an dieser Umgebung. Fast wie zu Hause.
»Du
solltest dich beeilen. Deine Mutter wird sich wundern, wo du
bleibst.«
    »Es tut mir leid, wenn
ich dir weh getan habe«, meinte sie scheu. Sie hob
die Hand, zögerte, faßte
Mut, streckte sie aus und berührte die seine.
    Ihre Haut war glatt
und weich. Er zog ihre Hand näher an sich heran, ohne zu
überlegen, was er tat.
Er wußte nur, sie war schön und wärmte sein
kaltes Herz.
    »Ein bißchen Schmerz
schadet nicht«, sagte er. »Man wird daran erinnert,
daß man lebendig ist.«
    Sie begriff nicht, was
er meinte, war aber beruhigt wegen seiner offenbar guten Laune und
ging. Haplos
Blick folgte ihr, bis der hungrige, sehnsüchtige Schmerz in
seinem Innern ihn
allzu quälend daran erinnerte, daß er lebendig war.
    Er stand auf und
streckte sich in der warmen Sonne, dann schlenderte er zu dem Platz, wo
die
Jäger zum Aufbruch bereit zusammenstanden, um sich ihnen
anzuschließen.
    Die Jagd war lang,
aufregend und anstrengend. Was immer es für ein Tier sein
mochte, auf das sie
es abgesehen hatten, es war schlau und angriffslustig. Haplo
verzichtete
bewußt darauf, von seiner Magie Gebrauch zu machen, er
genoß den Nervenkitzel
und die Erfahrung, sich an Ausdauer, Gewandtheit und
Muskelkraft mit einem
Gegner zu messen.
    Die Pirsch und das
Treiben dauerten Stunden; das Wild mit Netzen und Speeren zu erlegen
war ein
spannender, gefährlicher Höhepunkt. Es ging
nicht ohne Verletzte ab, einer der
Jäger wäre um Haaresbreite von dem dolchspitzen
Hörn auf der Stirn des massigen
Schädels durchbohrt worden. Haplo stürzte sich auf
den jungen Mann und riß ihn
zur Seite. Das Hörn ritzte dem Patryn die Haut, aber die
schützenden Runen
verhinderten eine ernsthafte Verletzung.
    Die Tat war für Haplo
kein Wagnis gewesen, er hatte sich nicht in Gefahr befunden, aber seine
ahnungslosen Gefährten erklärten ihn zum Helden des
Tages. Am Ende der Jagd,
als die jungen Männer singend ins Lager
zurückkehrten, empfand er ein starkes,
gutes Gefühl der Kameradschaft, der Zugehörigkeit zu
einer Gemeinschaft.
    Die Stimmung würde
nicht lange anhalten. Auch im Labyrinth war sie jedesmal rasch
umgeschlagen. Er
war ein Läufer. Nach einer gewissen Zeit wurde er unruhig,
gereizt, rüttelte an
Gitterstäben, die nur er sehen konnte. Doch so lange
es dauerte, wollte er
sich die Erholung gönnen.
    »Es ist das beste
Mittel, ihr Mißtrauen einzuschläfern, ihr Vertrauen
zu gewinnen.« Das war seine
Ausrede. Angenehm erschöpft ging er zu seiner Hütte,
um sich hinzulegen und vor
dem Fest am Abend etwas auszuruhen. »Diese
Männer werden mir jetzt überallhin
folgen. Sogar in den Krieg gegen einen übermächtigen
Feind.«
    Er lag auf seinen
Decken, eingelullt von einer wohligen Mattigkeit, als er
plötzlich daran
denken mußte, welche Anweisung sein Gebieter ihm schon bei
dem ersten Auftrag
mit auf den Weg gegeben hatte.
    Du bist ein
Beobachter. Tu nichts, was dich als Patryn entlarven könnte.
Vermeide unter
allen Umständen, die Aufmerksamkeit des Feindes auf uns zu
lenken.
    Aber der Fürst des
Nexus hatte nicht vorhersehen können, daß Haplo auf
den Archonten Samah treffen
würde. Samah, der Sartan, der die Patryn im Labyrinth
eingekerkert hatte.
Samah, der verantwortlich war für ihr jahrhundertelanges
Martyrium.
    »Wenn ich zurückkehre,
dann mit Samah als Gefangenem. Mein Gebieter wird sehen,
daß er mir vertrauen
kann, und mich wieder seinen Sohn nennen…«
    Haplo mußte
eingeschlafen sein, denn plötzlich fuhr er auf, mit der
Gewißheit, daß sich
jemand bei ihm in der Hütte befand. Er reagierte blitzschnell,
instinktiv und
erschreckte Alake, die unwillkürlich vor ihm
zurückwich.
    »Entschuldige«,
brummte Haplo, als er im flackernden Schein der Lagerfeuer auf dem
Dorfplatz
erkannte, wen er vor sich hatte. »Ich wollte nicht auf dich
losgehen. Du hast
mich überrascht, weiter nichts.«
    »Nie den schlafenden
Tiger wecken«, meinte Alake. »Das sagt mein Vater
immer. Ich habe gerufen, und
du hast geantwortet, aber wahrscheinlich im Schlaf. Es tut mir leid,
daß ich
dich geweckt habe. Am besten gehe ich wieder…«
    Im Schlaf gesprochen.
Ja, er hatte geträumt! Haplo

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