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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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zwischen dem Zirkel
und den Häuptlingen; jeder
nahm für sich das größere Recht in Anspruch
zu regieren. Meines Vaters eigener
Vater starb bei einem solchen Zwist, ermordet von einem Magier, der
seinen
Platz einnehmen wollte.
    Der Krieg, der
daraufhin entbrannte, war blutig und grausam. Unzählige fanden
den Tod. Mein
Vater gelobte, sollte der Eine ihm helfen, Häuptling
zu werden, würde er alles
tun, um Frieden zu stiften zwischen den Stämmen und dem
Zirkel. Der Eine
verlieh ihm den Sieg über seine Feinde, und wenig
später heiratete er meine
Mutter, die Tochter der Oberpriesterin des Zirkels.
    Meine Eltern teilen
sich in die Herrschaft. Der König entscheidet in allen Fragen
bezüglich
Grundbesitz und Eigentumsrecht, erläßt Gesetze und
hält Gericht. Zu den
Aufgaben der Königin und des Zirkels gehört alles,
was mit Magie zu tun hat. In
Phondra hat es seither keinen Krieg mehr gegeben.«
    Haplo schaute sich in
dem Dorf um – grasgedeckte Pfahlhütten; Frauen, das
Nesthäkchen auf der Hüfte,
lachend, schwatzend; die jüngeren Männer
schärften ihre Waffen, trafen
Vorbereitungen zur Jagd, während die älteren im
warmen, schwindenden
Sonnenlicht saßen und in der Erinnerung an lange
zurückliegende Jagden schwelgten.
Die Luft war seidenweich, erfüllt von dem Geruch des
Räucherfeuers und den
schrillen Rufen der Kinder, die zwischen den Hütten eine
spielerische Jagd
veranstalteten.
    »Wie schade, daß es
nicht so bleiben kann«, sagte Alake leise, und in
ihre Augen trat ein
verdächtiger Schimmer.
    Ja, es war schade,
mußte Haplo wider Willen denken. Er wehrte sich dagegen und
konnte doch nicht
leugnen, daß er sich an diesem Ort zum erstenmal seit langer
Zeit unbeschwert
und geborgen fühlte.
    Es war lediglich die
Reaktion auf die bisherige Nervenanspannung, sagte er sich.
    Erst die Havarie, dann
die Angst, seine Magie verloren zu haben, schließlich die
Drachenschlangen…
    Ich muß schwächer
gewesen sein, als ich dachte. Eigentlich kommt es mir recht
gelegen, daß ich
hier Muße habe, wieder zu Kräften zu kommen, denn
ich werde sie brauchen. Wenn
ich dem Feind gegenüberstehe, unserem Todfeind von altere her.
Wenn wir gegen
die Sartan in den Krieg ziehen.
    Außerdem könnte ich
ohnehin nichts tun, um die Sache zu beschleunigen. Es
wäre unklug, diese
Nichtigen vor den Kopf zu stoßen. Ich brauche sie und wenn
auch nur als
Kanonenfutter.
    Er hatte viel über die
bevorstehende Konfrontation nachgedacht. Die Elfen waren vermutlich zu
nichts
zu gebrauchen. Er mußte ihnen irgendeine Aufgabe
zuteilen, damit sie
beschäftigt waren und nicht im Weg herumstanden. Die
Menschen waren Krieger,
ausgebildet, geübt und leicht zu begeistern. Die Zwerge waren
stur und nicht
ohne weiteres in Harnisch zu bringen, aber deswegen machte er sich
keine
Gedanken. Haplo hielt es für äußerst
wahrscheinlich, daß die Sartan, ohne es zu
ahnen, selbst für die nötige Provokation sorgen
würden.
    Seine einzige Sorge
war, die Sartan von Chelestra könnten Ähnlichkeit mit
Alfred haben. Nein. Haplo
schüttelte den Kopf. Nach allem, was er beim Studium der im
Nexus
zurückgelassenen Aufzeichnungen über Samah in
Erfahrung gebracht hatte, war der
Archont von Alfred so verschieden wie die lichtdurchflutete, schwebende
Welt
der Lüfte von der düsteren,
lebensfeindlichen Welt aus Stein.
    »Es tut mir leid, aber
ich muß jetzt gehen…«
    Alake sagte etwas zu
ihm, etwas davon, daß sie ihrer Mutter helfen müsse.
Sie sah ihn ängstlich
forschend an, als fürchtete sie, er könne
verärgert sein.
    Haplo lächelte ihr zu.
»Ich komme schon allein zurecht. Und du brauchst
nicht ständig deine Zeit zu
opfern, um für meine Unterhaltung zu sorgen, auch
wenn deine Gesellschaft mich
freut. Ich schaue mich um.« Er zeigte mit einer weiten
Handbewegung in die
Runde. »Lerne dein Volk kennen.«
    »Du magst uns, habe
ich recht?« fragte Alake und erwiderte sein
Lächeln.
    »Ja.« Erst nachdem er
das Wort ausgesprochen hatte, wurde ihm bewußt, daß
er es so meinte. »Ja, ich
mag euch, Alake. Alles hier erinnert mich an – an einen
anderen Ort…«
    Er verstummte, nicht
besonders glücklich über einige der Erinnerungen, die
auf ihn einstürmten, und
doch unerklärlich froh, sie wiederzuhaben.
    »Sie muß sehr schön
gewesen sein«, meinte Alake niedergeschlagen.
    Haplo warf einen
raschen Blick in ihr Gesicht. Frauen! Nichtige, Patryn,

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