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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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bebten. Tränen glitzerten an ihren
Wimpern. »Aber du hast mich
geküßt«, flüsterte sie.
    »Ja, ich konnte nicht
anders. Du bist wunderschön.«
    Sie hob ihm das
Gesicht entgegen und sah ihn an, ihr ganzes Herz lag in diesem Blick.
»Es gibt
einen Weg, du wirst sehen. Der Eine wird zwei Liebende nicht trennen.
    Nein«, sie hob die
Hand, »du brauchst keine Angst zu haben. Ich verstehe dich
und werde mit
niemandem über uns sprechen, auch nicht mit meinem Vater oder
meiner Mutter. Es
wird unser Geheimnis bleiben, bis der Eine mir zeigt, wie es sich
ermöglichen
läßt, daß wir zusammenkommen.«
    Sie gab ihm einen
zarten, scheuen Kuß auf die Wange, dann wirbelte sie
herum und lief hinaus.
    Haplo starrte hinter
ihr her, frustriert, zornig auf sie, auf sich selbst, auf die ganze
verfahrene
Situation. Ob sie ihr Versprechen hielt und ihren Eltern nichts
erzählte? Er
dachte daran, ihr nachzugehen, doch was sollte er sagen? Vielleicht,
daß er
nicht sie geküßt hatte, sondern eine
Erinnerung, heraufbeschworen von dieser
Umgebung, der Erregung der Jagd, seinem Traum?
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Kapitel 20
Phondra, Chelestra
    Den ganzen nächsten
Tag war Haplo auf der Hut, lauerte auf einen Blick oder ein
Zeichen, mit dem
Dumaka verriet, daß er wußte, welch
schändliches Spiel mit den Gefühlen seiner
Tochter getrieben wurde.
    Doch Alake hielt Wort.
Sie war stärker, als Haplo ihr zugetraut hätte. In
seiner Gegenwart gab sie
sich liebenswürdig, höflich,
zurückhaltend. Sie hörte auf, ihm kleine
Geschenke zu bringen, und legte ihm beim Essen nicht mehr die zartesten
Leckerbissen auf den Teller.
    Die Abordnung der
Zwerge erschien am zwölften Zyklus. Yngvar kam, mit
Frau, dem gesamten Senat
und einigen Offizieren.
    Sie wurden formell
willkommen geheißen, von Dumaka und
Repräsentanten des Volksthings, Delu und
den Ältesten des Zirkels. Eine nahe gelegene Höhle,
in deren kühlen Räumen
Obst und Gemüse lagerten, wurde ausgeräumt und den
Zwergen für die Dauer ihres
Aufenthalts in Phondra überlassen. Wie Yngvar Haplo
anvertraute, konnte kein
Zwerg gut schlafen unter einem Dach aus gebündelten
Grashalmen, er brauchte
einen Berg über seinem Kopf.
    Haplo war froh, die
Zwerge zu sehen. Ihre Ankunft lenkte unerwünschte
Aufmerksamkeit von ihm ab und
bedeutete, daß der Zeitpunkt des Handelns
näherrückte. Der Patryn sehnte sich
danach zu handeln, der Vorfall mit Alake hatte ihn
gründlich von seiner Anwandlung
nostalgischer Euphorie kuriert.
    Er war begierig auf
Neuigkeiten, und die Zwerge brachten welche mit.
    »Die Drachenschlangen
sind gekommen, um die Sonnenjäger zu
reparieren«, berichtete Yngvar. »Wie
Haplo gesagt hat«.
    Die Häupter der
Königshäuser saßen nach dem Essen bei einer
privaten Unterredung zusammen. Die
eigentliche Konferenz sollte erst stattfinden, wenn die Elfen
eingetroffen
waren. Haplo hatte man als Gast zu der Vorbesprechung eingeladen. Er
hielt sich
klug im Hintergrund, schwieg und hörte zu.
    »Das sind gute
Nachrichten«, bemerkte Dumaka.
    Yngvar sagte nichts
dazu. Er zupfte an seinem stattlichen Bart.
    »Bist du unzufrieden?
Geht es nicht schnell genug? Wird gepfuscht?«
    »Oh, das kann man
nicht sagen.« Der Zwergenkönig zog das linke Bein
unter dem rechten hervor,
streckte es und bemühte sich heldenhaft, allerdings erfolglos,
eine bequeme
Sitzhaltung zu finden. 35 »An
der Arbeit selbst ist nichts auszusetzen.
Nur die Art gefällt mir nicht. Kein einziger ehrlicher
Hammerschlag. Nichts als
Zauberei.«
    Er grunzte, rollte auf
eine Hinterbacke und massierte sein Bein. »Es soll keine
Beleidigung sein«,
fügte er mit einem versöhnlichen Kopfnicken an die
Adresse von Delu hinzu, die
steif und sichtlich indigniert auf ihrem Platz saß.
»Die Fronten sind ja seit
langem geklärt. Ihr Elfen und Menschen kennt die Einstellung
von uns Zwergen zu
Magie. Wir kennen eure Meinung dazu. Dem Einen sei Dank, haben wir
gelernt,
Toleranz zu üben und die Ansichten anderer zu respektieren,
ohne sie ändern zu
wollen. Und hätte es ausgesehen, als könnten Elfen-
oder Menschenmagie oder
beide die Sonnenjäger retten, wäre ich nicht zu stur
gewesen, es damit zu
versuchen.«
    Die Augen des
Zwergenkönigs verengten sich, er vergaß
sein kribbelndes Bein. »Aber die
Schiffe waren in tausend Stücke zerschmettert. In abertausend
Stücke, wenn man
so will. Hätte ich mir das größte
herausgesucht und mich

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