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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ein wenig aufmuntern…«
    Yngvar schnaufte. »Es
ist gut, Tochter. Wir reden später über eine
angemessene Strafe. Vorerst
sprich weiter.«
    »Im Dorf war zuviel
Lärm, zuviel Trubel«, fuhr statt dessen Alake fort,
»wir dachten, in der Stille
des Waldes würde es Devon leichter fallen, sein Herz
auszuschütten. Wir
gingen also und schwatzten, und es war heiß, und wir bekamen
Durst, und dann
sah ich, daß einer der Zuckersaftbäume
Früchte trug. Ich glaube, was ihm
zugestoßen ist, war meine Schuld, weil ich Devon bat,
hinaufzusteigen…«
    »Er war fast oben«,
fiel Grundel ein und gestikulierte dramatisch, »als er den
Halt verlor und
abstürzte, kopfüber in ein Gewirr von
Würgeranken.«
    »Sie schlangen sich um
seinen Hals! Er kam nicht frei. Ich – wir wußten
nicht, was wir tun sollten!«
Alake rang die Hände. »Ich konnte ihn nicht
erreichen. Er war zu hoch über mir.
Grundel und ich liefen ins Dorf zurück, um Hilfe zu holen. Der
erste, dem wir
begegneten, war Haplo. Er kam mit und schnitt Devon los.«
    Alake schaute den
Patryn an, der am Rand der Menge stand. Ihre Augen strahlten.
»Er hat Devon das
Leben gerettet«, sagte sie andächtig. »Mit
seiner Magie hat er ihn geheilt! Ich
hab’s gesehen. Devon atmete nicht, die Ranken hatten sich um
seinen Hals
zusammengezogen. Haplo legte ihm die Hände auf, ein blaues
Licht umhüllte ihn,
und plötzlich öffnete Devon die Augen und –
er lebte!«
    »Ist das wahr?« fragte
Dumaka Haplo.
    »Sie übertreibt, sie
war sehr aufgeregt.« Der Patryn zuckte mit den Schultern.
»Der Junge war nicht
tot, er hatte nur das Bewußtsein
verloren…«
    »Ich war aufgeregt«,
unterbrach ihn Alake und lächelte, »aber
ich habe nicht übertrieben.«
    Wie auf ein Zeichen
fingen alle gleichzeitig an zu reden: Yngvar hielt seiner
Tochter eine
halbherzige Standpauke; Delu verkündete, daß es
leichtsinnig sei, allein auf
Zuckersaftbäume zu steigen, und Alake hätte es besser
wissen müssen; Eliason
meinte, die Mädchen hätten das einzige Richtige
getan, als sie ins Dorf liefen,
um Hilfe zu holen, und man solle dem Einen danken,
daß Haplo zur Stelle
gewesen war, um eine weitere Tragödie zu
verhüten.
    »Der Eine!« fuhr
Grundel auf den verdutzten Elfenkönig los.
»Ja, ihr dankt dem Einen, der uns
diesen Mann geschickt hat« – sie zeigte mit dem
Finger auf Haplo –, »und dann
dreht ihr euch herum und werft die anderen Geschenke des Einen ins
Segensmeer!«
    Schweigen fiel über
die Menge, aller Augen ruhten auf dem Zwergenmädchen.
    »Tochter«, wollte
Yngvar sie zur Ordnung rufen, aber seine Frau trat ihm mahnend auf den
Fuß.
    »Sch! Laß das Kind
reden. Das klingt ganz vernünftig.«
    »Und aus welchem Grund
werft ihr sie weg?« Grundel kam mit hochroten Wangen erst so
richtig in Fahrt.
»Weil ihr sie nicht versteht und deshalb Angst davor
habt.« Ein vernichtender
Blick traf die Zwerge. »Oder weil ihr möglicherweise
dafür kämpfen müßtet.«
Auch die Elfen bekamen ihr Fett weg. »Nun, wir haben einen
Entschluß gefaßt –
Alake, Devon und ich. Wir gehen auf die Große Fahrt. Mit
Haplo. Auch allein,
wenn’s sein muß…«
    »Nicht ganz allein,
Grundel!« Hartmut bahnte sich einen Weg durch die
staunende Menge. »Ich komme
mit dir!«
    »Wir auch!« riefen
einige von den jungen Menschen, und »wir auch!«
stimmten zahlreiche junge Elfen
ein.
    Der Ruf wurde von
nahezu der gesamten Jugend ringsum aufgenommen. Grundel wechselte einen
Blick
mit Alake, dann wandte sie sich ihren Eltern zu. »Nun, was
hast du jetzt wieder
angerichtet, Tochter?« fragte Yngvar grämlich.
»Offene Rebellion gegen deinen
eigenen Vater?«
    »Es tut mir leid.«
Grundel errötete. »Aber ich glaube wirklich, so ist
es am besten. Du hättest
doch unser Volk nicht erfrieren lassen – auch nicht die
Menschen…«
    »Selbstverständlich
hätte er das nicht«, sagte Hilda. »Gib es
zu, Yngvar. Deine Füße werden zu groß
für deinen Kopf. Du hast längst nach einem
Hintertürchen Ausschau gehalten,
sei froh, daß deine Tochter dir eins gezeigt hat!«
    Yngvar zauste seinen
Bart. »Wie’s scheint, bleibt mir nicht viel anderes
übrig, als mich geschlagen
zu geben«, meinte er und gab sich große
Mühe, bärbeißig dreinzuschauen, doch
ohne großen Erfolg. »Das Mädel wird meine
eigene Armee gegen mich führen, wenn
ich nicht aufpasse.«
    Brummend stapfte er
davon. Grundel sah ihm ängstlich

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