Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
Waffen.
Patryn«, lispelte der Schlangenkönig
maliziös. »Nimm sie dir! Kämpfe weiter!
Du hast einen von uns getötet! Gib jetzt nicht auf!«
    Es war seine einzige Chance. Haplo
machte einen Satz und streckte die Hand aus.
    Eine Schlange stieß
zu. Schmerz zuckte durch seinen Arm, Knochen splitterten, Gift brannte.
Seine
rechte Hand fiel kraftlos herab. Haplo gab nicht auf und wollte mit der
linken
zugreifen.
    Die Schlange bäumte
sich auf, um ihn diesmal zu zerschmettern, doch ein zischender
Befehl ihres
Königs ließ sie innehalten. »Nein, noch
nicht! Der Patryn ist stark. Wer weiß?
Vielleicht gelingt es ihm, sein Schiff zu erreichen.«
    Wenn ich mein Schiff
erreichen könnte…
    Haplo mußte lachen.
»Darauf habt ihr es abgesehen, nicht wahr?« rief
er. »Ihr wollt, daß ich
davonlaufe. Und wie weit laßt ihr mich kommen? Bis zu meinem
Boot? Auf
Armeslänge? Oder darf ich sogar den Fuß an Deck
setzen, bevor ihr mich
herunterpflückt und in eure Höhle
schleppt?«
    »Deine Schreie werden
uns lange Zeit köstliche Nahrung sein,
Patryn«, raunte der Schlangenkönig.
    »Aber ich spiele nicht
mit. Ihr werdet euch anderweitig amüsieren
müssen.«
    Haplo kehrte ihnen
herausfordernd den Rücken zu und ging zu der Stelle, wo Devon
mit Alake kniete.
Der Hund postierte sich hinter seinem Herrn und blaffte jede Schlange
an, die
sich zu nahe heranwagte.
    Alake war jetzt still.
Sie hatte die Augen geschlossen, ihr Atem ging flach und viel zu
schnell.
    »Ich – ich glaube, es
geht ihr besser.« Devon schluckte krampfhaft.
    »Ja«, sagte Haplo, »es
geht ihr wohl besser.«
    Hinter sich hörte er
die Schlangenleiber durch den Sand gleiten. Das Knurren des Hundes
wurde
lauter.
    Alake schlug die Augen
auf, sah ihn an und lächelte. »Ich fühle
mich besser«, hauchte sie. »Es tut
nicht mehr weh.«
    »Haplo!« sagte Devon
warnend.
    Haplo schaute sich um.
Die Schlangen waren im Begriff, ihre Beute einzukreisen. Sie
wanden und
ringelten sich über den Boden, doch ihre Schädel mit
den lauernden Augen
blieben stets ihm zugewandt. Sie begannen zu zischen – ein
leises, an- und
abschwellendes Wispern des Todes. Der Hund hörte auf
zu knurren und drückte
sich an seinen Herrn.
    »Was ist?« fragte
Alake mühsam. »Du hast die Drachenschlange
getötet, ich hab’s gesehen. Sie
sind weg, nicht wahr?«
    »Ja.« Haplo griff nach
ihren Händen. »Sie sind weg. Die Gefahr ist
vorüber. Du kannst ruhig schlafen.«
    »Wirst du mich
beschützen?«
    »Ich beschütze dich.«
    Lächelnd schloß sie
die Augen. Ein Schauer durchlief ihren Körper. Dann lag sie
still.
    Samah sprach die erste
Rune, begann mit der zweiten. Die Magie ballte sich um ihn wie
eine
glitzernde, lichtgesäumte Wolke.
    Eine kleine,
schreiende Furie sprang ihn an und krallte sich an ihm fest. Er geriet
unter
dem plötzlichen Anprall ins Wanken, es fehlte nicht viel, und
sie wären beide
hingefallen.
    Dem Archonten
erstarben die Worte auf den Lippen, fassungslos starrte er auf ein
völlig
aufgelöstes Zwergenmädchen hinunter. Sie
zerrte mit schmuddeligen Händen an
seinem Gewand, als wollte sie es ihm vom Leib reißen.
    »Hilfe… Alake
verletzt… Haplo allein… Schlangen… Er
braucht Hilfe!« stieß die Zwergin atemlos
hervor. »Komm mit!«
    Samah stieß sie von
sich. »Lüge! Wieder eine
hinterhältige Lüge!«
    »Bitte! Du mußt
kommen!« Sie brach in Tränen aus.
    »Ich werde helfen«,
sagte Alfred.
    Die Kleine schnupfte
auf und musterte ihn zweifelnd, während Alfred sich Samah
zuwandte.
    Der Archont sprach
wieder die Runen, aber diesmal unternahm Alfred nichts, um ihn zu
hindern. Die
Umrisse von Samahs Körper begannen zu flimmern, seine
Gestalt verblaßte.
    »Geh doch und hilf
deinem Patrynfreund!« rief er. »Du wirst schon
sehen, was du davon hast!«
    Er verschwand.
    Die Zwergin, zu
aufgeregt und verängstigt, um sich zu wundern, umklammerte
Alfred knochige
Hand. Sie war inzwischen wieder zu Atem gekommen.
    »Du mußt helfen! Die
Drachenschlangen töten ihn!«
    Alfred setzte sich in
Bewegung, willens zu tun, was in seinen Kräften stand, auch
wenn er an diesen
Kräften gewisse Zweifel hegte. Über seinem Zwist mit
Samah hatte er vergessen,
was für grauenerregende Ungeheuer die
Drachenschlangen waren. Jetzt starrte er
sie an, und seine guten Vorsätze wurden zunichte: gewaltige
Schlangenleiber,
die den Sand peitschten, Augen rot wie Feuer und grün wie das

Weitere Kostenlose Bücher