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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Richtung von Sabias Bett. Ein
unförmiger
Schatten regte sich dort, doch bevor ich genauer hinsehen oder
etwas sagen
konnte, war Alake bei mir.
    »Komm jetzt, Grundel!«
schimpfte sie, umfaßte meinen Arm und zog mich
hinter sich her.
    Ich vergaß den
Vorfall.
    Wir gelangten ohne
Schwierigkeiten aus dem Palast hinaus. Sabia führte uns, und
auch wenn sie
einmal die falsche Abzweigung nahm, fand sie schnell wieder auf den
richtigen
Weg zurück. Dem Einen sei Dank, daß Elfen anders als
Menschen nicht das
Bedürfnis haben, überall Wachen zu postieren. Die
Straßen der Stadt waren
verlassen wie in jedem Zwergendorf um diese Zeit. Nur in den
Ortschaften der
Menschen trifft man zu jeder Tages- und Nachtzeit Passanten.
    Am Hafen angelangt,
warf Alake ihren magischen Schlummer über die wachhabenden
Zwerge an Bord, und
sie sanken einer wie der andere selig schnarchend auf die Planken. Dann
sahen
wir uns der schwersten Aufgabe unserer gesamten nächtlichen
Unternehmung
gegenüber – die schlafenden Zwerge vom Schiff ans
Ufer zu schaffen und sie dort
zwischen einigen Fässern zu verbergen.
    Meine außer Gefecht
gesetzten Landsleute erwiesen sich als unhandliche, bleischwere Last.
Nachdem
ich recht und schlecht mit dem ersten zu Rande gekommen war, taten mir
Arme,
Schultern und Rücken weh. Ich fragte Alake, ob sie nicht einen
Flug- oder
Schwebezauber kannte, der uns die Arbeit erleichterte, aber
sie meinte, so
weit wäre sie in ihren Studien noch nicht fortgeschritten.
Merkwürdigerweise
erwies sich ausgerechnet unsere zerbrechliche, zarte Sabia als
außerordentlich
stark und geschickt beim Zwergentransport. Ich fand es seltsam, ohne
jedoch
mißtrauisch zu werden. War ich mit Blindheit
geschlagen? Oder hatte der Eine
mir befohlen, die Augen zu schließen?
    Wir betteten den
letzten Schläfer zu seinen Kameraden und waren nun im
Besitz des Schiffes, bei
dem es sich genaugenommen um eine erheblich kleinere Version
der Tauchboote
handelte, die ich bereits beschrieben habe. Als erstes durchsuchten wir
die
Kojen und den Laderaum und sammelten die von der Besatzung
zurückgelassenen
Waffen ein, die wir anschließend zu dem offenen Deck hinter
der Kommandozentrale
hinauftrugen.
    Alake und Sabia
machten sich daran, die Äxte und Beile über Bord zu
werfen. Bei jedem Platschen
zuckte ich zusammen, überzeugt, daß man es in der
ganzen Stadt hören konnte.
    »Warte!« Ich hielt
Alakes Arm fest. »Ist das nötig? Können wir
nicht eine oder zwei behalten?«
    »Nein, wir müssen die
Bestien überzeugen, daß wir wehrlos sind«,
antwortete Alake entschieden und
warf den letzten Armvoll über die Reling.
    »Da sind Augen, die
uns beobachten, Grundel«, flüsterte Sabia
ängstlich. »Spürst du nichts?«
    Ich spürte die Blicke
und war deshalb nicht glücklicher darüber,
daß wir unsere Waffen den Delphinen
übergeben hatten. Nur gut, daß ich so
vorausschauend gewesen war, eine Axt
unter meinem Bett zu verstecken. Was Alake nicht weiß, macht
sie nicht heiß.
    Wortlos gingen wir zur
Kommandozentrale zurück; jede fragte sich, was als
nächstes geschehen würde. In
dem weitläufigen Raum mit dem großen Ausguckfenster
angekommen, standen wir
unschlüssig beisammen und schauten uns an.
    »Vielleicht sollte ich
versuchen, das Ding in Gang zu setzen«, machte ich mich
erbötig.
    Aber das war gar nicht
notwendig.
    Wie Alake es geahnt
hatte, schlössen sich plötzlich die Luken –
wir waren gefangen. Von Geisterhand
gesteuert, löste sich das Schiff von der Pier und
nahm Kurs aufs offene Meer.
    Die fiebrige Erregung
und der Reiz unserer heimlichen Flucht verblaßten, wir
fröstelten in
plötzlicher Ernüchterung. Mit unbarmherziger
Deutlichkeit stand uns das
furchtbare Schicksal vor Augen, das uns erwartete. Wasser
überflutete das Deck
und stieg an den Fenstern hinauf. Unser Schiff tauchte in die Tiefen
des Segensmeeres.
     
    Aus Angst und dem
Gefühl der Verlassenheit suchte jede die Hand der Freundin,
und dann merkten
wir natürlich, daß Sabia nicht Sabia war.
    Sondern Devon.
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Kapitel 8
Halle des Schlafs, Chelestra
    Bei der Behauptung,
daß ihre Erzfeinde, die Patryn, erneut einen Krieg
vorbereiteten, trat ein
Ausdruck grimmiger Konsternation auf die Gesichter der im
Zimmer versammelten
Ratsmitglieder.
    »Habe ich nicht recht
damit?« wandte Samah sich an Alfred.
    »Ich glaube…
vielleicht… möglicherweise…«
Alfred war

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