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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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gesenkt.
»Ja«, antwortete sie
schüchtern. »Mein Name ist Alake. Woher wisst Ihr
das?«
    »Ein wunderschöner
Name«, sagte er. »Fast so schön wie seine
bezaubernde Trägerin.«
    Ein Lächeln und das
Beben langer Wimpern belohnten seine Schmeichelei. Haplo machte sich
über das
Essen her, eine Art Eintopf und ein Laib nicht mehr ganz
frisches Brot.
    »Geht nicht weg«,
sagte er mit vollem Mund. Er merkte erst jetzt, wie hungrig er war.
»Kommt
herein. Unterhalten wir uns ein wenig.«
    »Wir fürchteten. Eure
Ruhe zu stören.« Alake warf einen Blick auf
ihre beiden Freundinnen, die an
der Tür stehengeblieben waren.
    Haplo schüttelte den
Kopf und vollführte eine einladende Bewegung mit der
Hand. Alake setzte sich
ihm zunächst hin, aber nicht so dicht, daß es
unschicklich gewesen wäre für ein
junges Mädchen. Ihre Elfenfreundin huschte zu einem
Stuhl im Schatten. Sie
bewegte sich hölzern, ohne die Anmut, die er von Elfen kannte.
Vielleicht lag
es an ihrem Kleid, das nicht recht zu passen schien. Sie trug
einen Schal um
die Schultern und einen Schleier um den Kopf gewunden, der ihr Gesicht
verhüllte und nur die mandelförmigen Augen frei
ließ. Die Zwergenmaid kam auf
kurzen, stämmigen Beinen hereingestapft, setzte sich ohne
Umstände mit untergeschlagenen
Beinen auf den Boden, verschränkte die Arme vor der Brust und
studierte Haplo
mit unverhohlenem Argwohn.
    »Wo kommst du her?«
fragte sie auf zwergisch.
    »Grundel!« mahnte
Alake. »Laß ihn in Ruhe essen.«
    Die Zwergin schenkte
ihr keine Beachtung. »Wo kommst du her? Wer hat dich
geschickt? Die
Drachen-schlangen?«
    Haplo ließ sich Zeit
mit der Antwort. Er wischte die Schüssel mit dem Brotkanten
aus und bat um
etwas zu trinken. Die Zwergin reichte ihm wortlos eine Flasche mit
hochprozentigem Inhalt.
    »Möchtet Ihr lieber
Wasser haben?« erkundigte sich Alake fürsorglich.
    Haplos erster Gedanke
war, daß er Wasser genug gehabt hatte, aber er
wollte sich den Verstand nicht
mit Schnaps vernebeln, deshalb nickte er.
    »Grundel…«, setzte
Alake an.
    »Ich gehe«, murmelte
das Elfenmädchen und verließ den kleinen Raum.
Bildete er es sich ein, oder war
sie froh gewesen zu entkommen?
    »Mein Name ist Haplo«,
begann er.
    »Das hast du uns letzte
Nacht schon erzählt«, warf Grundel ein.
    »Unterbrich ihn
nicht!« Alake bedachte die Freundin mit einem strafenden
Blick.
    Grundel murmelte
etwas, lehnte den Rücken gegen die Wand und streckte die Beine
aus.
    »Das Schiff, auf dem
ich segelte, ist auseinandergebrochen. Ich konnte mich auf
eine Planke retten
und trieb im Wasser, bis ich schließlich von euch gerettet
wurde.« Wieder
lächelte Haplo Alake an, die den Blick senkte und mit den
Messingperlen in
ihrem Haar spielte. »Was meine Heimat betrifft, so
habt ihr vermutlich nie
davon gehört, aber sie ist der euren sehr
ähnlich.«
    Eine unverfängliche
Antwort, doch wie erwartet, gab die mißtrauische Zwergin sich
nicht damit
zufrieden.
    »Ein Meermond wie
unserer?«
    »In etwa.«
    »Woher weißt du, wie
unser Meermond aussieht?«
    »Es ist bekannt, daß
alle… Meermonde von Chelestra gleich sind«,
antwortete Haplo.
    Grundel stieß den
ausgestreckten Zeigefinger in seine Richtung. »Weshalb malst
du Bilder auf
deine Haut?«
    »Warum tragen Zwerge
so lange Barte?« konterte Haplo.
    »Jetzt reicht es,
Grundel«, rief Alake. »Was er sagt, klingt sehr
glaubhaft und vernünftig.«
    »Reden kann er
jedenfalls prima«, gab ihre Freundin zu. »Immer um
den heißen Brei herum, wie
dir möglicherweise aufgefallen ist. Aber ich
möchte doch gerne hören, was er
über die Drachenschlangen zu sagen hat.«
    Das Elfenmädchen kam
mit dem Wasser. Sie gab den Krug Alake und sagte mit
gedämpfter Stimme: »Grundel
hat recht. Wir müssen über die Drachenschlangen
Bescheid wissen.«
    Alake wandte sich mit einer
entschuldigenden Gebärde an Haplo. »Sabia
und Grundel fürchten, daß die
Drachenschlangen
Euch geschickt haben, um uns zu bespitzeln. Ich
wüßte jedoch nicht, aus
welchem Grund, da wir ihre Gefangenen sind und uns freiwillig in ihre
Gewalt
begeben haben…«
    »Halt! Langsam,
langsam!« Haplo hob Einhalt gebietend die Hand. Er
musterte die jungen Frauen
mit zusammengekniffenen Augen. »Ich bin nicht
sicher, daß ich ganz verstehe,
was du sagt. Du mußt es mir genauer
erklären. Aber in einem Punkt kann ich
euch drei beruhigen – die Person, die mich

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