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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Mir scheint
es, daß wir von Anfang an darauf hinarbeiteten, nach der
Großen Teilung die
Nichtigen als willenlose Geschöpfe auf von uns erschaffenen
Spielzeugwelten
anzusiedeln. Oh, bestimmt habe ich unrecht«, er zog
bedrückt den Kopf zwischen
die Schultern, »aber ich begreife nicht den
Unterschied zwischen unserer
Absicht und dem, was die Patryn vorhatten.«
    »Selbstverständlich
gibt es einen Unterschied!« fuhr Orla auf. »Wie
kannst du auch nur daran
denken, das eine mit dem anderen zu vergleichen!«
    »Es tut mir leid«,
sagte Alfred leise. »Ich habe dich vor den Kopf
gestoßen. Und das nach all
deiner Freundlichkeit. Hör nicht auf mich.
Ich… Was ist denn?«
    Orla schaute nicht ihn
an, sondern auf einen Punkt zu seinen Füßen.
»Wessen Hund ist das?«
    »Hund?« Alfred folgte
ihrem Blick.
    Das Tier sah auf und
wedelte mit dem buschigen Schwanz.
    Alfred wich taumelnd
an die Mauer zurück.
    »Gütiger
Sartan!« stöhnte er. »Wo kommt du denn her?«
    Der Vierbeiner, erfreut darüber, endlich beachtet zu
werden, spitzte die Ohren, legte erwartungsvoll den Kopf
schräg und bellte
einmal kurz auf.
    Alfred wurde totenblaß.
»Haplo!« rief er. »Wo bist du?«
Er schaute sich verstört nach allen Seiten um.
    Beim Klang des Namens
begann der Hund aufgeregt zu winseln und bellte nochmals.
    Niemand antwortete,
keine Gestalt tauchte auf.
    Die Ohren des Hundes
sanken herab. Der Schwanz hörte auf zu wedeln. Das Tier legte
sich hin, bettete
die Schnauze zwischen die Vorderpfoten, schnaufte und schielte
trübsinnig zu
Alfred hinauf.
    Alfred hatte sich
inzwischen gefaßt. »Haplo ist nicht hier, habe ich
recht?«
    Wieder reagierte der Hund
auf den Namen, hob den Kopf und schaute suchend umher.
    »Ach du liebe Güte«,
murmelte Alfred.
    »Haplo!« Nur
widerstrebend kam Orla der Name über die Lippen, als
wäre er in Gift getaucht.
»Haplo – das ist ein Wort aus der
Patrynsprache!«
    »Wie bitte? O ja, ich
glaube schon«, meinte Alfred gedankenverloren. »Es
bedeutet ›einsam, allein‹.
Der Hund hat keinen Namen. Haplo fand es überflüssig.
Interessanter Punkt,
findest du nicht?« Er kniete sich neben das Tier und
streichelte ihm mit
zitternder Hand über den Kopf. »Aber warum bist du
hier? Wieder krank, hm?
Nein, diesmal wohl nicht. Vielleicht hat er dich geschickt, um mich zu
bespitzeln? Das ist es, ja?«
    Der Hund
schenkte Alfred einen vorwurfsvollen Blick. Eigentlich
hätte ich mehr von
dir erwartet, schien er zu sagen.
    »Das Tier gehört dem Patryn«,
sagte Orla.
    Alfred zögerte mit der
Antwort. »So könnte man sagen.
Aber…«
    »Und es besteht die
Möglichkeit, daß er uns belauscht, genau in
diesem Moment.«
    »Vielleicht ja«, gab
Alfred zu, »aber ich glaube es nicht. Zwar haben wir das Tier
schon häufiger
für solche Zwecke eingesetzt…«
    »Wir!« Orla wich von
ihm zurück.
    »Ich – das heißt,
Haplo… In Abarrach… Es waren der Prinz und
Baltasar, ein Nekromant. Eigentlich
wollte ich nicht, aber mir blieb nichts anderes
übrig…«
    Alfred sah, daß es ihm
nicht gelang, sich verständlich zu machen Er nahm einen neuen
Anlauf. »Haplo und
ich verirrten uns in Abarrach…«
    »Bitte!« unterbrach
ihn Orla schwach. »Bitte sprich nicht wieder diesen Namen
aus! Ich…« Sie legte
die Hand vor die Augen. »Ich sehe furchtbare Dinge!
Grässliche Ungeheuer! Qualvolles
Sterben…«
    »Du siehst das
Labyrinth. Du siehst den Ort, an dem die Patryn während all
dieser Jahrhunderte
eingesperrt waren.«
    »Durch unsere Schuld,
wolltest du sagen. Aber wie kommt es, daß ich in deinen
Gedanken alles so
deutlich sehe, als wärst du dort
gewesen…«
    »Ich bin dort gewesen,
Orla.«
    Zu seiner großen
Verwunderung wurde sie blass und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen
an.
    Alfred beeilte sich,
sie zu beschwichtigen. »Natürlich war ich nicht
wirklich dort, sondern…«
    »Natürlich.« Sie ließ
matt die Hände sinken. »Es – es
wäre unmöglich. Sag nicht solche Dinge, wenn
sie nicht wahr sind.«
    »Verzeih mir. Ich
wollte dich nicht erschrecken.« Alfred konnte sich
beim besten Willen keinen
Reim darauf machen, weshalb sie derart erschrocken war.
Worüber erschrocken?
Noch mehr Fragen.
    »Vielleicht solltest
du genauer erklären, was du meinst«, forderte sie
ihn auf.
    »Ja, ich
will es versuchen. Ich war im Labyrinth, aber in
Haplos Körper. Es
geschah, als wir durch das Todestor segelten.«
    »Und

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