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Drachenmeister

Drachenmeister

Titel: Drachenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Kopf bauschte.
    »Er wirkt überhaupt nicht nervös«, flüsterte Piemur, dem die
Unsicherheit und Fahrigkeit der anderen Kandidaten nicht entgingen.
    Ein leiser Aufschrei der Menge lenkte ihre Aufmerksamkeit von Felessan ab, und sie sahen, dass mehrere Eier wild schaukelten und kippten, als die kleinen Drachen versuchten, ihr Schalengefängnis zu sprengen. Dann zerbrach das erste Ei und ein klatschnasses Junges schlitterte unbeholfen auf den heißen Sand. Es schleifte die zerknitterten Flügel über den Boden, stolperte hierhin und dorthin und begann, jämmerlich zu kreischen. Die erwachsenen Drachen, angeführt von Ramoth, summten immer lauter.
    Die Kandidaten, die dem Winzling am nächsten standen, versuchten zu erraten, in welche Richtung er sich wenden würde, aber ehe sie sich zum Handeln entschlossen, war der kleine Braune zur nächsten Gruppe weitergetaumelt und schrie noch lauter. Ein Kandidat, der etwas im Hintergrund gewartet hatte, bückte sich instinktiv zu dem hilflosen Wesen herunter. Der Drache spreizte die feuchten Schwingen und kam näher. Sein Geschrei drückte jetzt Freude und Triumph aus. Der Junge streichelte seinen Nacken und das Köpfchen, bis die Facettenaugen des neugeborenen Geschöpfes blau und purpurn schimmerten. Der erste telepathische Kontakt war hergestellt.
    Piemur hörte Menollys tiefen Seufzer der Zufriedenheit, und er spürte, dass sie an den Augenblick vor drei Planetenumläufen dachte, als sie die Feuerechsen in der Drachensteinhöhle für sich gewonnen hatte. Wieder keimte Neid in ihm auf. Wann würde er endlich auch eine Echse besitzen?
    Aufgeregte Schreie zogen seine Blicke wieder zur Brutstätte hin. Immer mehr Eier zerbrachen und hilflose kleine Drachen taumelten über den Sand.
    »Sieh doch, da steht Felessan!«, rief Mirrim aufgeregt und packte Piemur am Arm. »Ganz in seiner Nähe ist ein Bronzedrache!«

    »Aber auch zwei Braune und ein Blauer!«, fügte Menolly hinzu und richtete sich auf, als wollte sie den kleinen Bronzedrachen zu Felessan hinzwingen. »Er verdient einen Bronzedrachen - er verdient einen!«
    »Es kommt darauf an, ob der Drache ihn haben will«, warf Mirrim streng ein. »Dass er der Sohn der Weyrführer ist, hat gar nichts zu sagen...«
    »Ach, sei doch still, Mirrim!«, fauchte Piemur. Er war gefesselt von der Gegenüberstellung und wollte sich von ihrem kleinlichen Gekeife nicht ablenken lassen.
    Felessan spürte die Nähe des Bronzedrachen, aber das Gleiche taten eine Handvoll anderer Kandidaten. Das kleine Geschöpf, das sich kaum auf den Beinen halten konnte, schien im ersten Moment keinen der Jungen zu sehen. Der keilförmige Kopf kippte nach vorn, und das Kerlchen landete im Sand, als seine Hinterbeine wegrutschten. Das war zu viel. Felessan richtete das winzige Geschöpf sanft auf und stand gleich darauf wie erstarrt da, ein seliges Lächeln auf den Zügen. Der Kontakt war hergestellt, daran konnte es keinen Zweifel geben.
    Ramoth trompete los und einen Moment lang herrschte völlige Stille. Dann jubelten Lessa und F’lar los und umarmten einander. Ihr einziger Sohn hatte einen Bronzedrachen für sich gewonnen!
    Piemur bedauerte, dass sich alles viel zu schnell abspielte. Warum mussten die kleinen Drachen unbedingt gleichzeitig schlüpfen? Auf diese Weise ging die Gegenüberstellung in einem kurzen Glückstaumel vorüber. Gewiss, es gab auch Trauer und Enttäuschung, weil weit mehr Kandidaten in der Brutstätte waren als Drachen. Einzig und allein ein grünes Weibchen hatte noch keinen Partner gefunden; es wimmerte verloren, schubste einen Jungen beiseite, stolperte auf einen zweiten zu und starrte ihm ins Gesicht, offensichtlich immer noch auf der Suche nach dem richtigen Gefährten. Inzwischen war es
bei den Zuschauerrängen angelangt, obwohl die verschmähten Kandidaten verzweifelt versuchten, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    »Warum strengen die sich nicht an?«, fragte Mirrim und beobachtete mit sorgenvoll gerunzelter Stirn das armselige Umherwandern des grünen Weibchens. Genau in diesem Moment begann das Kleine, die Stufen zu den Zuschauern zu erklimmen, und summte dabei aufgeregt vor sich hin.
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, murmelte Mirrim und schaute anklagend in die Runde, als habe sich einer der Kandidaten unter den Gästen versteckt.
    »Sie sucht jemanden, der hier oben sitzt!«, hörte man eine Stimme von den Rängen.
    »Sie wird sich verletzen, wenn sie von den Stufen stürzt!«, wisperte Mirrim aufgeregt. Sie

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