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Drachenmeister

Drachenmeister

Titel: Drachenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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setzt er sich auch durch.«
    »Tatsächlich?« Der Schmied schnalzte mit der Zunge. »Bei uns blieb eines liegen, aber die Beschwerde des Meisters hat nichts genutzt. Man hätte uns Eier versprochen, hieß es, und die hätten wir gekriegt. Läge an uns, sie richtig zu versorgen.« Er wies zur Burg hin. »Macht dem da oben wohl Spaß, uns hin und wieder reinzulegen.« Er schnaubte verächtlich. »Ist sicher das einzige Vergnügen, das ihm noch geblieben ist!«
    Beide Männer lachten schadenfroh.
    »Hab gehört, dass er’s nicht mehr lange macht.« Der Schmied blinzelte dem Bergmann vielsagend zu.
    »Na, mir kann es nicht bald genug sein. Ich muss jetzt weiter. Sehen wir uns später beim Tanz?«
    »Was - du gehst schon?«
    »Mir reicht ein Glas. Ich habe noch zu tun.«
    Die Enttäuschung des Bergmanns ließ Piemur vermuten, dass sich der Schmied überhastet zurückzog. Ob er jetzt zu seinem Meister lief und ihm erzählte, dass in der Burg neue Eier heranreiften? Piemur beschloss, ihm zu folgen.
    Große Mengen von Eiern... Eier, aus denen niemals Echsen schlüpften, weil sie nicht richtig behandelt wurden... Es sei denn...
    Piemur fiel ein, was Menolly einmal über Feuerechseneier gesagt hatte. Auch grüne Weibchen legten Eier, wenn sie bei einem Paarungsflug von blauen oder braunen Echsen befruchtet wurden. Aber grüne Weibchen waren dumm; sie ließen ihr Gelege, das meist nicht mehr als zehn Eier enthielt, irgendwo am Strand zurück, ohne es richtig mit Sand zu bedecken, und
so wurde es zur leichten Beute von wilden Wheren und Sandschlangen. Nur selten schlüpften Junge aus diesen Gelegen. Und das war ganz gut so, hatte Menolly mit Nachdruck festgestellt, denn sonst hätte sich Pern vor den kleinen Biestern nicht mehr retten können.
    Ob die Bewohner von Nabol ahnten, dass hier Betrug im Spiel war und lediglich die minderwertigen Eier von grünen Weibchen so großzügig verteilt wurden? Plötzlich bemerkte Piemur, dass er den Schmied aus den Augen verloren hatte. Er verwünschte seine Unaufinerksamkeit. Langsam schlenderte er durch die Gassen des Festplatzes zurück und musterte unauffällig jeden freien Winkel zwischen den einzelnen Ständen. Als er den Gesellen wiederentdeckte, redete er gerade heftig auf einen anderen Mann ein, der ebenfalls die Farben der Schmiedegilde trug. Eine Kette funkelte an seinem Hals - das Rangabzeichen der Meister. Die beiden drehten sich um und kamen geradewegs auf Piemur zu. Der mischte sich unauffällig unter die Menge, ließ die Männer aber nicht aus den Augen. Sie wandten sich der Burg zu. Piemur folgte ihnen. Er suchte im Gewühl nach Sebell, konnte ihn aber nirgends entdecken, um ihm von dem Gespräch zu erzählen. Der Harfnergeselle hätte die Angelegenheit sicher genauer untersucht.
    Sobald die beiden Schmiede die Auffahrt zur Burg erreicht hatten, blieb Piemur ein wenig zurück, damit sie keinen Verdacht schöpften. Ein Wachtposten hielt sie am Burgtor an und holte nach längerem Hin und Her einen zweiten Mann aus dem Wachhäuschen. Der Schmiedemeister trug ihm allen Anschein nach eine Botschaft auf, denn der Posten nickte und verschwand zu den Wohngebäuden.
    Während Piemur näher schlich und im Schatten der Burgmauer auf die Rückkehr des Boten wartete, verließen zwei Männer die Burg; sie trugen weite Umhänge, obwohl die Morgenkühle längst verflogen war. Etwas an ihren stolz erhobenen
Köpfen, ihren vorsichtigen, zögernden Bewegungen und den Verschwörermienen, mit denen sie dem Wächter zunickten, weckte Piemurs Misstrauen. Er ließ sie nicht aus den Augen, als sie durch das Tor in Richtung Festplatz schlenderten. Sie kamen dicht an seinem Versteck vorbei, und Piemur erkannte, dass sie etwas unter ihren Mänteln verborgen trugen - irgendein kleines Päckchen, das sie eng an sich pressten. Natürlich! Es mussten die mit heißem Sand gefüllten Tongefäße sein, in denen man Echseneier transportierte! Piemur befand sich in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite hätte er gern die beiden Männer verfolgt, um sich zu vergewissern, ob sein Verdacht stimmte, auf der anderen Seite wollte er abwarten, welche Antwort der Schmiedemeister bekam.
    Eine neue Gruppe, der Kleidung nach wohlhabende Hofbesitzer, begehrte Einlass am Burgtor und wurde zur Empörung des Schmiedemeisters sofort eingelassen. Dann rollten drei Karren die Rampe herauf; sie schienen schwer beladen, denn die Zugtiere brachten sie kaum von der Stelle. Der Schmiedemeister musste zur Seite treten, um Platz zu

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