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Drachenmeister

Drachenmeister

Titel: Drachenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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liebe Güte! Ich wusste gar nicht, wie ich ihn zur Vernunft bringen sollte. Den Trank, den Sie mir für Notfälle hiergelassen hatten, nahm er nicht. Er geriet außer sich, als es nicht gelang, den verflixten Küchenjungen zu finden, der das Ei genommen hatte...«
    »Geselle Berdine, ich muss doch sehr bitten!«, warf Hittet frostig ein und warf dem Heiler einen warnenden Blick zu.
    Die Unterbrechung kam zur rechten Zeit; keiner der Nabol-Bewohner sah die erleichterten Blicke, die zwischen den Harfnern getauscht wurden.
    »Ein Küchenjunge, der ein Echsenei stiehlt!«, fragte der Meisterharfner, als wolle er seinen Ohren nicht trauen.

    »Ja - Sie haben richtig vernommen«, meinte Hittet und warf dem indiskreten Heiler einen zornigen Blick zu. »Baron Meron erhielt kürzlich ein Feuerechsengelege zum Geschenk, bei dem sich allem Anschein nach auch ein Königinnenei befand. Er behandelte die Eier natürlich mit aller gebührenden Sorgfalt und wärmte sie am Kamin seines eigenen Schlafgemachs. Er besitzt nämlich Erfahrung mit Feuerechsen. Ein Höhepunkt des Festes sollte es sein, die Eier an verdiente Untertanen zu verteilen. Während jedoch seine Räume hergerichtet und gelüftet wurden, besaß ein Küchenjunge die Frechheit, ausgerechnet das Königinnenei zu stehlen! Wie, das begreifen wir immer noch nicht. Aber es ist verschwunden und der Bösewicht verbirgt sich irgendwo auf der Burg.« Sein Tonfall ließ darauf schließen, dass es Piemur schlimm ergehen würde, wenn man ihn fand.
    Keinem der Nabol-Bewohner fiel auf, dass Prinzesschen, Zair und Kimi sich von den übrigen Echsen lösten und durch ein offenes Fenster ins Freie schossen, als die Gruppe den Großen Saal durchquerte. Sebell nahm Menollys Hand und drückte sie beruhigend. Sie schaute ihn nicht an, aber ein schwaches Lächeln spielte um ihre Lippen.
    »Sie können sich vorstellen, wie erregt Baron Meron war, als man den Diebstahl entdeckte. Ich fürchte, dass dieser Vorfall - und unser Drängen, endlich einen Nachfolger zu bestimmen - zu einem Kollaps geführt hat«, sagte Hittet zu Meister Robinton.
    »Kollaps?« Oldive warf Berdine einen ernsten Blick zu, und der begann, sich mit einem heftigen Wortschwall zu verteidigen. Der Meisterheiler schob sich an Hittet und Meister Robinton vorbei, gefolgt von dem immer noch händeringenden Berdine, und rannte die Treppe hinauf, ohne auf Alter oder Würde zu achten.
    Auch Meister Robinton beschleunigte seine Schritte, bis der füllige Hittet sich zum Laufen gezwungen sah. Sebell und
Menolly blieben absichtlich ein Stück zurück, damit ihre Feuerechsen die Burg gründlich durchstreifen und vielleicht Piemur aufstöbern konnten.
    »Wie wohl es tut, endlich ein paar freundliche Gesichter zu sehen«, seufzte Candler, der nur zu gern bei den beiden Harfnergesellen blieb. »Wenn jemand diesen grässlichen Menschen zur Vernunft bringen kann, dann Meister Robinton. Baron Meron weigert sich strikt, einen Erben einzusetzen. Deshalb sein Zusammenbruch - um dem Druck von außen zu entgehen. Sicher, er war wütend über den Diebstahl, aber während seine Leute die Burg durchstöberten, saß er da und dachte sich die scheußlichsten Strafen für den armseligen kleinen Küchenhelfer aus. Von Schwäche keine Spur! Wenn Sie mich fragen, Sebell, so legt er es darauf an, dass die Burgen in Streit geraten. Sie wissen, wie sehr er Benden hasst. Und inzwischen...« - Candler stieß ein bitteres Lachen aus - »will keiner seiner Blutsverwandten, die ihn gedrängt haben, einen Nachfolger zu nennen, das Erbe antreten. Den Grund dafür kenne ich nicht. Doch heute Morgen wirkten sie alle wie umgewandelt.« Candler schnaubte verächtlich. »Umso besser. Jeder von der Brut hätte im Handumdrehen Unfrieden gestiftet.«
    »Und sie haben sich erst heute früh eines Besseren besonnen?« Sebell grinste Menolly an.
    »Genau. Ich kann mir nicht denken, weshalb. Vorher versuchte jeder, dem Alten schönzutun. Aber jetzt...«
    »Deckter ist, soviel ich hörte, ein ehrlicher Mann.«
    »Deckter?« Candler sah Sebell überrascht an. »Ach so, der Fuhrmann.« Er lachte trocken. »Stimmt, der gehört eigentlich mit in den Kreis der Bewerber. Großneffe, nicht wahr? Ich hatte ihn ganz vergessen. Was wohl in seinem Sinne war. Deckter sagte einmal, er könne mit seinem Fuhrunternehmen mehr Geld verdienen als hier auf der Burg. Das stimmt vermutlich auch. Woher kennen Sie ihn?«

    »Ich habe mir den Stammbaum von Nabol angesehen.«
    Prinzesschen kehrte

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