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Drachenmeister

Drachenmeister

Titel: Drachenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Kopf! Er straffte die Schultern, und ein Lächeln huschte über seine Züge, als er auf die Lagune hinausblickte, die ihm ganz allein gehörte. Piemur von Pern hatte den Sporenregen überlebt! Er hatte beträchtliche Hindernisse überwunden, um sein Echsenei in Sicherheit zu bringen. Nicht mehr lange und er besaß endlich eine eigene kleine Feuerechse! Er betrachtete zufrieden den Sandhügel, der die ungeborene Königin schützte.
    Woher wusste er überhaupt, dass es eine Königin war? Einen Moment lang überfielen ihn Zweifel. Nun, er würde sich auch mit einer Bronzeechse zufriedengeben! Aber es musste eine Königin sein, sonst hätte Baron Meron das Ei nicht von den anderen abgesondert.

    Piemur lachte leise in sich hinein. Er hatte wirklich mit seinem Leben gespielt! Eigentlich hätte ihm von Anfang an klar sein müssen, dass der Burgherr die Echseneier verteilen würde - als Höhepunkt des Festes sozusagen. Und er hätte sich auch denken können, dass die Empfänger ihre Geschenke begutachten würden, sei es aus Freude oder weil sie Meron misstrauten. Warum war er nicht sofort aus der Burg verschwunden? Sicherlich hätte sich ein Fluchtweg finden lassen. Stattdessen saß er nun allein auf dem Südkontinent fest. Piemur ruckte noch einmal am Haken. Das Ding saß fest genug.
    Er starrte über das hitzeflimmernde Meer nach Norden, wo er Burg Fort und die Harfnerhalle vermutete. Er befand sich jetzt seit acht Tagen im Süden. Ob die anderen ihn aufNabol gesucht hatten? Er wunderte sich ein wenig, dass weder Sebell noch Menolly ihre Echsen ausgesandt hatten, um nach ihm Ausschau zu halten. Aber woher sollten sie seinen Aufenthalt kennen? Und Feuerechsen brauchten, ebenso wie Drachen, genaue Ortsangaben. Sebell hatte vielleicht noch gar nicht erfahren, dass Baron Meron mit den Südländern Handel trieb oder dass in jener ereignisreichen Nacht ein Warentransport stattgefunden hatte.
    Ein Spritzen in der Lagune weckte seine Aufmerksamkeit. Mit der Flut kamen die Fische zurück. Er stand auf und wanderte über die Steine; einen Moment lang legte er dankbar die Hand auf den Felsensims, der ihn vor den Sporen geschützt hatte.
    An diesem Abend brauchte er länger als gewöhnlich zum Angeln. Und er fing nur einen kleinen Gelbschwanz, zu klein, um seinen Hunger zu stillen, und viel zu klein, um eine frisch geschlüpfte Echse zu sättigen. Dabei stieg die Flut immer noch; wenn er sich nicht bald zurückzog, wurde er vom Festland abgeschnitten.
    Piemur zügelte seine Ungeduld so gut er konnte; er war überzeugt davon, dass die Fische seine Nähe spürten. Während er die Leine schwänzelnd durch das Wasser bewegte, wagte er kaum
zu atmen. Plötzlich durchdrang ein merkwürdiges Geräusch die Stille. Er hob den Kopf und schaute umher, versuchte, den Ursprung jenes Lautes zu entdecken, der ganz schwach das Klatschen der Wellen übertönte. Seine Blicke streiften den Himmel. Wilde Where vielleicht oder Feuerechsen - oder gar Drachenreiter? Ihnen würde er auf dem weiten Strand sofort ins Auge fallen!
    Noch ehe er den Laut orten konnte, sah er die Bewegung am Strand. Im gleichen Moment ruckte die Leine in seinen Fingern. In der Panik, die ihn plötzlich ergriff, hätte er sie um ein Haar losgelassen; doch dann siegten die Reflexe. Er zog die Angelschnur hoch und kam zugleich auf die Beine. Sein Blick war starr auf den Strand gerichtet.
    Etwas bewegte sich im Sand - ganz in der Nähe des Echseneies! Eine Sandschlange? Er nahm den ersten Gelbschwanz auf, drückte einen Finger in die Kiemen des eben erbeuteten Fisches und lief los. Nichts durfte ihm jetzt...
    Verwirrt blieb er einen Moment lang stehen: Eine winzige, feucht glänzende Echsenkönigin stolperte ungeschickt über den Sand und kreischte mitleiderregend. Sekunden später kreisten Where am Himmel, wie von einem unheimlichen Magneten angezogen.
    »Du brauchst nichts weiter zu tun, als das eben geschlüpfte Junge zu füttern!« Menollys ruhige Stimme hallte in seinen Gedanken wider, als er zum Strand stürzte und beinahe auf die winzige Königin fiel. Er riss das Messer aus dem Gürtel, um den Fisch zu zerteilen. »Die Stücke dürfen nicht größer als dein Daumen sein, sonst verschlucken sich die Kleinen!«
    Noch während er versuchte, die harte Schuppenschicht zu durchtrennen, hüpfte das kleine Ding mit hungrigem Geschrei näher.
    »Nein, lass das! Daran erstickst du!«, rief Piemur und entriss der Echse den Fischschwanz. Er begann, das weiche Fleisch neben
der

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