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Drachenmeister

Drachenmeister

Titel: Drachenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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einzuwenden hatte. Und es störte sie auch nicht, dass Piemur das tollpatschige kleine Wesen zu ihrer Hütte im Wald trug. Es war so ungeschickt und hilflos, dass Piemur es Dummkopf nannte.
    Als Piemur sich an diesem Abend schlafen legte, kuschelten sich Dummkopf und Farli eng an ihn. Er hatte ehrlich beabsichtigt, den Zeitraum bis zum nächsten Sporenregen zu nutzen und zur Burg des Südens zurückzuwandern. Aber nun konnte
er doch das kleine Fohlen nicht allein lassen. Es war verletzt und hatte keine Mutter mehr. Aber nach dem nächsten Fädeneinfall, wenn Dummkopf vernünftig laufen konnte, wollte er sich unbedingt auf den Weg machen.
     
    Trotz der späten Stunde entdeckte der Meisterharfner Licht in seinem Arbeitszimmer, als er von der Wiese, wo Lioth und N’ton ihn eben abgesetzt hatten, zur Harfnerhalle hinüberging. Trotz seiner Müdigkeit war er mit dem Ergebnis seiner Anstrengungen während der letzten vier Tage sehr zufrieden. Zair saß auf seiner Schulter und zirpte zustimmend. Mit einem Lächeln streichelte Robinton den Nacken der kleinen Bronzeechse.
    »Sebell und Menolly werden ebenfalls zufrieden sein - außer sie haben immer noch keine Nachricht von diesem Lausebengel Piemur!«
    Die eine Hälfte des großen Portals schwang nach innen. Er glaubte zu wissen, wer ihn dort in der Dunkelheit erwartete.
    »Meister?«
    Er hatte recht - es war Menolly.
    »Sie sind so lange ausgeblieben, Meister«, flüsterte sie vorwurfsvoll, während sie das Portal hinter ihm schloss und an dem Handrad kurbelte, mit dem die Decken- und Fußbodenbolzen vorgeschoben wurden.
    »Das stimmt, aber ich habe auch eine Menge erledigt. Schon Nachricht von Piemur?«
    »Nein.« Menolly ließ die Schultern sinken. »Wir hätten Ihnen sofort Bescheid gegeben.«
    Er legte tröstend einen Arm um sie. »Ist Sebell etwa auch noch wach?«
    »Aber ja.« Sie lachte leise. »N’ton hat Tris vorausgeschickt - sonst wären Sie vor verschlossenen Toren gestanden.«
    »Nicht lange, mein liebes Kind, nicht lange!«
    Sie hatten die Treppe erreicht, und Robinton merkte, dass Menolly
ihre Schritte seinetwegen verlangsamte. Es war schlimm; er spürte förmlich, wie seine Energiereserven schwanden. Früher hatte es ihm nicht das Geringste ausgemacht, bis in die späte Nacht hinein wachzubleiben.
    »Baron Groghe kam bereits vor zwei Tagen zurück, Meister. Weshalb mussten Sie so lange auf Nabol bleiben?« Sie schüttelte sich. »Ich hätte es dort keine Sekunde länger als unbedingt nötig ausgehalten!«
    »Du hast recht - es gibt angenehmere Burgen. Ich möchte nur wissen, was aus all dem Wein geworden ist, den Baron Fax bei seinen Kriegszügen erbeutete! Er hatte ein paar ausgezeichnete Jahrgänge. Meron kann das Zeug doch nicht in knappen dreizehn Planetenumläufen verbraucht haben!«
    »Mit anderen Worten - es war kein Benden-Wein da?«, spöttelte Menolly.
    »Nicht ein Tropfen, du gefühlloses Ding!«
    »Dann erstaunt es mich, dass Sie so lange fortblieben.«
    »Ich hatte keine andere Wahl!«, entgegnete er, selbst ein wenig erstaunt, dass seine Stimme so gereizt klang. Doch inzwischen hatten sie seine Privaträume erreicht, und er öffnete die Tür, dankbar für die vertraute Unordnung in seinem Arbeitszimmer und das Lächeln, mit dem Sebell ihn empfing. Der Geselle sprang auf, half dem Meister beim Ablegen der Reitkleider und führte ihn zu einem bequemen Stuhl, während Menolly einen Becher mit Benden-Wein füllte.
    »Nun, Meister, was gibt es zu berichten?«, ahmte Sebell die Frage nach, die Robinton meist ihm stellte, wenn er von einer längeren Reise zurückkehrte. »Hätten wir nicht nach Nabol kommen und Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen können?«
    »Ich denke, ihr beide habt erst mal die Nase voll von Nabol?«, fragte Meister Robinton und nahm einen Schluck Wein.
    »Er bringt Neuigkeiten mit, Sebell.« Menolly musterte den Gildemeister mit zusammengekniffenen Augen. »Ich sehe es
ihm an. Richtig selbstzufrieden wirkt er, jawohl. Haben Sie auf Nabol etwas über Piemur erfahren?«
    »Nein, das leider nicht. Aber ich habe unter anderem sichergestellt, dass es in Zukunft keinen Tauschhandel mehr zwischen Nabol und dem Süden geben wird!«
    »Dann hat keiner der enttäuschten Nachkommen Merons Schwierigkeiten bei der Amtseinführung Deckters gemacht?«, wollte Sebell wissen.
    Meister Robinton lächelte. »Keine nennenswerten Schwierigkeiten - obwohl dieser Hittet ein Meister der abfälligen Rede ist. Aber wie sollten sie die Ernennung

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