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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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das Ganze immer weniger.
    Als wir uns endlich vorne aus dem Wust der schwitzenden und wenig wohlriechenden Körper herausfädeln konnten, sah ich, dass ich mir immerhin eine weitere Jagd auf die drei Helden sparen konnte. Sie waren hier. Alle drei.
    Rolan stand links und hielt einen toten Nestling am Schwanz gepackt. Einen rauchgrauen, keinen amethystfarbenen, andernfalls hätte ich Rolan auf der Stelle erdrosselt.
    Gomdelin hatte seine Axt über die Schulter gelegt und sah zum Drachen, der über ihm aufragte.
    Niflingyr natürlich.
    Orelût hatte uns den Rücken zugekehrt. Die rechte Hand hielt er weit nach oben ausgestreckt und auf seiner Handfläche lag eine große, vielfach facettierte Kugel, von der scharfrote Lichtfunken aufstiegen.
    Wahrscheinlich griff ihn Niflingyr deswegen nicht an. Für einen Drachen wirkte er mehr als beunruhigt. Er hatte die Ohren zurückgelegt und nur ein wenig Rauch stieg aus seinen Nüstern in den Morgenhimmel. Das Grollen aus seiner Kehle ließ auf eine Mischung aus Wut und Angst schließen. Hinter ihm kauerten zwei weitere Drachen, Mitglieder seiner Leibgarde. Im Augenblick machten sie nicht den Eindruck schlagkräftiger Verteidiger, sondern eher geprügelter Hofhunde, die am liebsten rückwärts kriechen würden.
    Orelût redete irgendetwas, das man im Gebrüll der Krieger kaum verstehen konnte. Ich meinte etwas von plötzlichem Tod und Schmerzen zu verstehen und beschloss, Orelûts Vortrag empfindlich abzukürzen. Ich zog mir den Helm von Haar und stapfte nach vorne.
    Roman erkannte mich als Erster. Er ließ den Schwanz des toten Drachenjungen los und zog sein Schwert.
    Na bitte, wenn du das willst!
    Wenige Augenblicke später schlugen unsere Klingen aufeinander. Hinter uns wollte die johlende Horde der Krieger losstürmen, doch Gomdelin stellte sich ihnen in den Weg.
    „Lasst Rolan das alleine ausmachen“, brüllte er. „Der hat mit diesem Windbeutel Anjûl noch was zu klären.“
    In einem bizarren Tanz der Schwerter umrundeten Rolan und ich den schäbig gewandeten Orelût, der mit seiner funkenspritzenden Kugel für mich nichts weiter als lächerlich aussah. Die Stimme, mit der er Niflingyr seine Drohungen entgegenschrie, schlug immer mehr zum Falsett um. Er ging mir wirklich auf die Nerven.
    Gerade als ich Rolan den entscheidenden Hieb verpassen wollte, traf mich etwas von hinten am Kopf. Ich stolperte, fühlte, wie das Blut zu laufen begann, und kaum lag ich auf den Knien, ließ ich das Schwert los, drückte mit dem Daumen den Smaragd in seiner Fassung nach oben und nahm mit der Zungenspitze ein wenig von dem restlichen Pulver auf. Sofort wich die Benommenheit, die schon beinahe in Ohnmacht übergangen war, und die Blutung kam zum Stillstand.
    Als ich jedoch nach dem Schwertgriff fassen wollte, geriet mir stattdessen ein rot verschmierter Stein in die Hand.
    Mein Schwert hatte Rolan.
    Wer auch immer den Stein geworfen hatte, machte Rolan damit zu einem schier unbesiegbaren Gegner, dem nun Yasildôrs Kraft zuströmte.
    Er hätte mich nun einfach niedermetzeln können, doch er war einer, der seine Beute gerne vorführt. Seine linke Hand griff in mein Haar. Schmerzhaft wurde ich auf die Füße gezerrt und die schimmernd grüne Klinge legte sich über meine Kehle.
    Das Gebrüll hinter mir schwoll kurz an, doch dann wurde es fast still, denn zu Recht erwartete die Menge nun, aufs Beste unterhalten zu werden.
    Rolan schleifte mich vorwärts und drückte mich so vor Orelût auf die Knie, dass ich zu Niflingyr aufschaute.
    „So“, rief er und schwenkte Yasildôr. „Da haben wir also nun auch deinen furchterregenden Krieger und Diener der Drachen. Allerdings ist nicht mehr viel Gold an ihm, das glänzen könnte. Was sehen wir? Einen erbarmungswürdigen Krüppel, der mit seiner verbliebenen Hand nur ein paar Mal mit dem Schwert um sich fuchteln konnte, ehe er im Staub lag.“
    Die Krieger grölten glücklich. Sah es nicht so aus, als würde diese Geschichte enden, wie man sich das wünscht? Die Drachen besiegt, die Feinde gedemütigt, bevor man sie tötet …
    Ich blickte Rolan ins Gesicht.
    In seinen Augen spiegelten sich die Gefühle von Überlegenheit und majestätischer Allmacht, die ich so gut kannte, seitdem ich Yasildôr selbst in der Hand gehalten hatte.
    Sollte es also wirklich so enden? Die Rolans dieser Welt mit Siegerkränzen überhäuft? Die Drachen zurückgedrängt und schließlich ausgerottet? Orelût als mächtiges Großmaul mit Peitsche, die er künftig

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