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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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die Fingernägel gebürstet und ich trug nicht weniger als sechs Ringe an den Fingern. Zwei davon waren kunstvoll präpariert, wie mir der Goldschmied stolz vorführte. Einer verbarg unter dem Rubin einen kleinen Hohlraum, in dem feines Pulver schimmerte.
    „Eine Prise davon genügt, um einen Ochsen umzubringen“, sagte der Goldschmied. „Besser, du bist vorsichtig damit!“
    Der andere wies ebenfalls eine kleine Aussparung auf, doch enthielt sie kein Gift, sondern etwas weit Wertvolleres: Salz, das man aus den Tränen eines Einhorns gewinnt. Wie jedermann weiß, das stärkste aller Heilmittel, fähig, einen Sterbenden von der Schwelle des Totenreichs in die Welt der Lebenden zurückzuholen.
    „Wäre ziemlich ungünstig, die zwei zu verwechseln“, sagte der Goldschmied. „Der Rubin verbirgt das Gift, der Smaragd das Heilmittel. Kannst du dir das merken?“
    „Das würde selbst ein Narr nicht vergessen“, erwiderte ich und ahnte nicht, dass es schließlich einen Augenblick des blinden Herumtastens in der Dunkelheit geben würde, einen alles entscheidenden Augenblick … Doch wieder greife ich vor.
     
    Draußen wartete Lynfir.
    Er beäugte mich, sog die Luft ein, was meine sorgfältig gebürsteten Haare herumwirbeln ließ, und grinste schließlich.
    „Nicht mal übel. Man kann also tatsächlich aus dem Ohr einer Sau eine seidene Börse machen, ganz wie es das Sprichwort behauptet.“
    Ich ließ ihn stehen und lief zum Haus des Dorfschulzen. Lynfir machte irgendwann drei träge Schritte und hatte mich eingeholt.
    „Du wirst wohl draußen bleiben müssen“, sagte ich zu ihm.
    Lynfir ließ sich nicht so leicht reizen.
    „Ich höre trotzdem, was ihr redet.“
    Ich betrat das Haus, ohne anzuklopfen, denn als Gesandter der Drachen kann man sich einiges erlauben. Und ich mochte Hirgar nicht.
    Der Herr von Reseldâr wusste natürlich von meiner Ankunft. Er musterte mich.
    „Ehre und Willkommen dem Drachenherold“, sagte er misslaunig.
    Ich setzte mich auf seinen Platz, einen mit Fellen gepolsterten Sessel am Feuer, und legte die Füße auf den Schemel, der bereitstand.
    „Du bist wenig höflich. Empfängt man den Drachenherold mit saurer Miene? Lässt man ihn ohne Willkommenstrunk und Essen?“
    Hirgar spuckte ins prasselnde Feuer.
    „Der Drachenjäger ist also ein gehorsamer Diener der Drachen geworden. Soll man das glauben? Zweierlei könntest du im Schilde führen. Entweder, du warst es leid, als der Dreck behandelt zu werden, der du bist, und kriechst deshalb vor dem, was du einmal bekämpft hast. Oder du spielst ein Spiel, bei dem du hoffst, die Drachen betrügen zu können. Du suchst Rache, oder doch immerhin das Gold, das du damals fallen lassen musstest.“
    „Ich suche Wahrheiten. Und zu diesem Zweck hat mich Veshira mit Vollmacht ausgestattet. Dazu gehört auch die Macht, freche Zungen einfach herauszureißen. Bei allem, was du sagst, solltest du das berücksichtigen.“
    Er zuckte die Achseln.
    „Ich bin den Drachen einiges wert. Schließlich sorge ich für den Nachschub an allem, was sie wünschen. Und ich weiß, woher ich bekomme, was sie haben wollen, sei es ein frisch gebackener Eierkuchen oder der neugeborene Sohn eines Elfen. Spare dir also die Drohungen und komm zur Sache!“
    Ich betrachtete ihn. Nach einer Weile machte ihn das doch ein wenig unruhig.
    „Nun?“, fragte er.
    Ich überlegte, mir erst einmal Essen vorsetzen zu lassen, doch die Erwähnung des Elfenkindes drehte mir noch im Nachhinein den Magen um. In Reseldâr würde ich keinesfalls irgendetwas anderes anrühren als Walderdbeeren. Kein Fleisch, nichts Zerkleinertes oder zu Mus Gekochtes. Oder doch am besten gar nichts.
    „Was weißt du über Nyredds Tod?“, fragte ich deswegen.
    Hirgar setzte sich auf den Schemel am Feuer und kratzte sich lange am Hals, ehe er sich zu einer Antwort bequemte.
    „Nichts“, sagte er schließlich. „Er starb unerwartet. Für einen Drachen war er im besten Mannesalter, keine neunhundert Jahre alt. Nichts wies auf eine Krankheit hin. Man fand keine Spuren einer Verletzung. Das hörte ich.“
    „Und dein Essen?“, fragte ich. „All die Leckereien, die du besorgen lässt – wie leicht wäre es für dich, sie mit Gift zu versetzen.“
    Hirgar schnaubte.
    „Wie dumm müsste ich sein! Die Drachen bezahlen gut. Ich lebe hier wie ein Fürst. Ich wäre der Letzte, der so etwas tun würde. Du brauchst nicht einmal zu versuchen, Verdacht gegen mich zu streuen. Niemand würde dir glauben.“
    Und

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