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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Ungeduld als Erfahrung offenbarte. Wie oft war er mit einer Frau zusammen gewesen? Loj spürte tatsächlich so etwas wie Erregung …
    »Torn, mach mit mir, was du willst …«
    Und Torn nahm das Angebot an.
    Vor Freude lachend half Loj ihm, sich auszuziehen. Sie selbst glitt mit einer Bewegung aus dem Kleid, hüpfte geschmeidig um ihn herum und zwang den Magier einige Sekunden lang, sie zu jagen. An sich bestand keine besondere Notwendigkeit, ihn derart zu reizen, aber sie wollte sich noch für die soeben ausgestandene Angst revanchieren.
    Endlich bekam Torn sie an den Armen zu fassen, stieß sie zu Boden und drang grob und ungeduldig in sie ein. Er hatte die Energie eines Jünglings und erzielte auch das entsprechende Ergebnis.
    Loj stöhnte auf und umarmte den erschlafften Magier, dessen ganzer Körper sich über ihr zusammenkrümmte.
    »Oh … Torn … Torn!«
    Aber seine Zimmerdecke sieht erbärmlich aus, wahrscheinlich von der ständigen Feuchtigkeit; sie hätte längst mal geweißelt werden müssen, dachte Loj noch.
     
    Sie stand vor einer der fließenden Wände, deren Wasser auf eine nachlässige Geste des Magiers hin dunkel wie ein Spiegel geworden war, und kämmte sich die Haare. Der Zauberer selbst saß in einem Schwimmbecken und ließ sich einweichen; das Bassin war mitten im Zimmer entstanden, an der Stelle, wo der Boden gewissermaßen schmolz
und eine Ausbuchtung freigab. Der Fischschwarm in der Tiefe war augenblicklich zum Leben erwacht und flitzte nun um den Magier herum. Aus dem Augenwinkel beobachtete Loj, wie Torn, ganz wie ein Kind in der Wanne, mit den Händen nach den Fischlein haschte und dabei dümmlich lächelte. Aber in erster Linie interessierte sich Loj für ihren eigenen Körper. Sie streckte und dehnte sich und sah zu, wie ihre kräftigen Muskeln unter der mattweißen Haut spielten. Sie sah gut aus. Sehr gut. Noch. Es war schwer, sich jung zu halten, auch für eine Magierin, sogar für eine Magierin der Katzen. Aber es war die Mühe wert.
    »War es schön für dich, Loj?«, fragte Torn scheinbar beiläufig.
    »Ja, mein Lieber«, antwortete die Katze, während sie eine Falte am Bauch untersuchte. War das etwa Fett? Zellulitis womöglich?
    Aber Torn blickte sie misstrauisch an, weshalb Loj ganz nebenbei hinzufügte: »Ich habe dich so begehrt … es war wirklich magisch …«
    Der Zauberer schien beruhigt. »Ich wollte es ebenfalls sehr.«
    Loj lächelte in Gedanken. Der arme Torn. Seine Frage bewies einmal mehr, dass seine Entwicklung auf dem Niveau eines Jünglings stehen geblieben war. Vielleicht waren diese Magier der Elemente deshalb alle so aggressiv und ununterbrochen mit den Geschicken dieser Welt beschäftigt, weil sie keine Zeit für richtigen Sex hatten.
    Nachdem Loj die Falte geknetet hatte, befand sie, dass es sich dabei um nichts Dramatisches handelte. Nur ein Törtchen zu viel beim letzten Kaffeeklatsch mit den Mädchen. Sie würde ein wenig trainieren, dann wäre die Falte ruckzuck verschwunden.

    »Ich will dich noch einmal«, rief Loj aus. Sie nahm Anlauf und sprang geradewegs zu Torn ins Wasser. In Torns Augen blitzte Schrecken auf, aber Lojs Künste bewirkten das Ihrige; wenig später verschmolzen sie wieder in Umarmungen.
    Eine Minute später … ach, Torn, Torn … wickelte Loj spielerisch eine Locke seines dicken Haares um ihren Finger und summte dabei eine Melodie vor sich hin, dann sagte sie: »Wenn wir uns nun jeden Tag so sehen könnten, Torni …«
    Der Magier schien zu Stein zu erstarren.
    »Wir hätten bald entzückende kleine Kätzchen, die schwimmen könnten. Die kleinen Mädchen würden alle nach mir kommen, und die kleinen Jungen … nun ja, auch nach mir.«
    Der Magier war der Verzweiflung nahe. Er würde doch wohl nicht im Becken ertrinken!
    »Wie schade, dass die Gesetze der Clans das nicht zulassen.«
    Torn atmete wieder gleichmäßiger und sagte vorsichtig: »Dabei geht es nicht nur um Gesetze, Loj. Schwere Zeiten stehen der Mittelwelt bevor.«
    »Warum?« Loj brachte mit ihrem ganzen Wesen Überraschung zum Ausdruck. »Gibt es etwa einen Volksaufstand? Oder wurde die Graue Grenze auseinandergeweht wie eine Rauchwolke? Oder geht es um die Angeborenen …«
    »Ja.«
    »Bereiten sie eine Invasion vor?« Loj versuchte, ihre wahren Gefühle nicht preiszugeben. In ihrer Stimme ließ sie Unruhe und Wut anklingen, beides wohldosiert. »Der Clan der Katzen ist bereit zu kämpfen! Die Jungs sind schon ganz wild darauf …«

    Torn schwieg. Er wollte etwas

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