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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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glühten, und immer neue Pfeile stießen mit Geheul auf sie herab, auf seine Schultern legte sich eine ungeheure Schwere. Viktor begann zu keuchen, jeden Atemzug musste er mit riesiger Kraftanstrengung in seine Lungen hineindrücken; in einem Anfall heftigen Hustens fiel er nach vorne.
    Zwei Hände fassten ihn unter den Achseln, rissen ihn kraftvoll nach oben und zwangen ihn aufzustehen. Er drehte sich um und sah Loj. Ihr Gesicht war verzerrt, blutig und dreckverschmiert; ihre Augen blickten wahnsinnig.
    »Steh schon auf, Viktor! Bitte, steh auf!«
    Ein neuer Schlag. Loj wurde auf den steinernen Boden geschleudert, sie stöhnte kurz auf und umfasste ihren Kopf mit beiden Händen; zwischen ihren Fingern quoll Blut hervor.
    »Ich werd’s euch zeigen!«, schrie Viktor. Und eine süße Raserei breitete sich in ihm aus. Wasser und Luft vereinigten sich. Ein donnernder Strom brach aus dem berstenden Felsen hervor, Granitbrocken ließen ihre seit Jahrhunderten angestammten Plätze im Stich; eine bräunlich-graue
Schlammlawine stürzte abwärts und schleifte Tausende und Abertausende von Steinen mit sich. Als Vorhut der Armee preschte die unsichtbare Reiterei der Luft, als Nächstes folgte die schwere Phalanx des Wassers; unter gewaltigem Stöhnen schickte die Erde ihre Kriegselefanten in den Kampf – unverrückbare Findlinge.
    Das Feuer heulte in Agonie, denn der Wind fachte es nicht an, sondern zerriss die Flammen und ließ sie ohne Nahrung zurück; und auf den Wind folgte das Wasser und vollendete die Niederlage. Aus dem Rauch tauchte Tel auf, völlig zerrissen und voller Schrammen, wieder warf sie sich auf Loj, umfasste sie, als wäre sie ihre Mutter.
    »Hinab! Zum Ufer!«, schrie das Mädchen.
    Loj erhob sich schwankend.
    »Los, los!«
    Unten traf die Lawine auf ein eilig errichtetes Schild vom Clan der Luft. Der Wind heulte blindwütig, wieder fielen Bäume, die zusammenprallenden Ströme fegten alle Häuser in ihrer Nähe weg, ein brüllender Wasserstrom schoss hoch in den Himmel und versuchte, sich über die plötzlich aufgetauchte Ebene hinwegzusetzen. Die Welle bog sich wie ein unbekanntes Tier vorm Sprung und begegnete dem ihr entgegensprudelnden Feuerstrom mit der Brust.
    Wahrscheinlich hatte der Clan des Feuers alle von ihm in dieser Welt freigelassene Kraft dafür aufgewandt. Dampfschwaden quollen hinauf in den Himmel und höher; sie vertrieben die bedrohlichen Wolkentürme. Ein senkrecht niedergehender Blitz schlug vergeblich ein und spaltete eine unschuldige Platane.
    Viktor spürte, wie beißender, heißer Schweiß in seine Augen lief, als würden seine Poren eine kochende Flüssigkeit von sich geben. Um ihn herum breitete sich eine tote
Wüste aus: vom Schlag des Feuerclans versengter Stein, schwarzer, feuchter Ruß, Spalten, die mit dreckigem Wasser angefüllt waren und den Weg und die umliegenden Felsen verunstalteten.
    »Bleib stehen! Ergib dich, elender Feind!«, ertönte hinter ihm ein Heulen. Und augenblicklich hallten Musketenschüsse wider.
    »Die Erde«, flüsterte Loj. Ihre Augen brannten mit unauslöschbarem Feuer, und sie erinnerte fast unerträglich deutlich an eine vor Wut rasende Katze. »Haben sie uns doch eingeholt …«
    »Herr Andrzej.« Tel ballte die Hände zu Fäusten. »Halte aus, der Magier …«
    »Legt euch endlich hin, ihr Närrinnen!«, brüllte Viktor, denn die Kugeln pfiffen nun schon ganz in ihrer Nähe durch die Luft.
    Aus dem Nebel hinter ihnen tauchten einer nach dem anderen die Gestalten der Gardisten auf. Man konnte sagen, was man wollte, aber sie waren erstklassig geschult. Sie schossen aus dem Stand, ohne Auflage für die Muskete und dabei noch gut gezielt. Eine Kugel prallte dicht neben Viktors Kopf in einen Felsblock und wurde zusammengedrückt.
    Das ist endgültig der Untergang. Jetzt haben sie uns in der Zange, dachte Viktor. Er musste auf der einen Seite gegen die Formeln der Luft und des Feuers bestehen und gleichzeitig auch noch den ehrwürdigen Herrn Andrzej ausfindig machen.
    Ach, es war schwer …
    Aha, da bist du, Freundchen – hinter den Musketieren, die hoch zu Ross näher kamen, blitzte die bekannte ausgemergelte Gestalt auf.
    Und unter Viktors Füßen bebte die Erde.

    »Ji-i-ij!« Lojs Hand durchschnitt scharf die Luft, als sie das Zeichen eines Kreuzes andeutete. Der kräftige Bursche, der bereits mit dem aufgesteckten Bajonett auf sie zustürmte, fasste sich an die aufgeschlitzte Kehle und stürzte wie ein Mehlsack zu Boden.
    Viktor spürte mit der

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