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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Ende war und … unternahm nichts.
    »Vi-ik-tor!« Loj kreischte auf. Die Schlaufe erfasste sie an Schulter und Hals, warf sie um und schleifte sie erbarmungslos über den Weg, so dass Kleid und Haut aufgerissen wurden.
    Wie zauberte man im Kampf? Wie schuf man tödliche Magie? Wie lenkte man die dem eigenen Willen unterworfenen Elemente? Durch einen Wunsch? Mit einem direkten Befehl? Musste man ihnen gebieten?
    »Vi-i-ik-tor!«

    Tel warf sich auf Loj, packte sie im Fallen an der Schulter und drückte sie auf die Erde. Aber auch ihre Kräfte reichten nicht aus. Ein Mädchen allein, selbst eines vom Geheimen Clan, vermochte nicht mit fünfzig Zauberern fertig zu werden.
    In der Luft über dem Städtchen ballte sich eine gewaltige graue Wolke zusammen. Viktor wusste, dass nur er sie sah. Er sah Ritors magische Formel, bereit zum Schlag, die ihn niederreißen würde, in den Staub des Weges drücken, die Felsen mit seinem Blut bespritzen, seinen zerschmetterten Körper über den Rand des Abgrunds reißen würde, auf die Steine und Dornen.
    »Nein, Ritor!«, schrie er auf. Er gestikulierte mit den Händen, zielte mit der Faust auf das straff gespannte Seil, an dem die verzweifelt strampelnden Frauen über den Weg geschleift wurden.
    Eine scharfe Wasserpeitsche raste mit der Geschwindigkeit eines Blitzes vorwärts. Dort, wo Wasser auf Luft prallte, flogen weiße Spritzer in alle Richtungen, wie magisches Blut. An den Stellen, wo die Spritzer auf der Erde aufkamen, wirbelten Staubfontänen in die Höhe, als hätte jemand eine Maschinengewehrsalve in den Sand gefeuert.
    Das Luftseil wurde durchtrennt. Unten in der Stadt stürzte ein Baum um, als wäre er von einem mächtigen Orkan umgerissen worden.
    »Gib es ihnen, Viktor«, kreischte Loj.
    Die Antwort von unten ließ nicht auf sich warten. Viktor spürte, wie die Luft aus seinen Lungen gesaugt wurde und sich ihnen eine magische Peitsche näherte, die alle Hindernisse überwand; ohne nachzudenken, reagierte er mit dem Erstbesten, was ihm in den Sinn kam: Er streckte die Hand aus, zeigte nach unten, dorthin, wo sich das Herz des Widerstands
gegen ihn verbarg, und flüsterte das hier so unsinnige: »Feuer!«
    Das Heulen war so durchdringend, dass Loj und Tel sich mit schmerzverzerrten Gesichtern die Ohren zuhielten. Unten sauste die mächtige Luftfaust nieder, und es klang, als würden Hunderte von Ballons gleichzeitig platzen. Von den Felsen fielen die ersten Steine. Sie flogen hoch in die Luft, beschrieben einen Bogen und stürzten wie Flugzeugbomben auf das Städtchen nieder. Die ersten hundert explodierten noch in der Luft, denn die Feuerpfeile der Verteidiger rasten ihnen entgegen. Ein Teil wurde von einer eilig erschaffenen Welle aus Luft abgelenkt, aber die meisten Steine durchbrachen alle Barrieren.
    Unterdrückte Schreie waren zu hören. Viktor sah, wie seine Luftfaust einen Baum nach dem anderen umstürzte, die Ziegel von den Dächern riss, wie die Säulen der Windhosen Staub aufwirbelten, Hausrat, Trümmer und menschliche Körper durch die Luft fegten.
    Ein Feuer brach aus, aber natürlich konnte es seinen Gebietern nichts anhaben. Die Zungen der Flammen sprangen hoch und fielen dann wieder zusammen.
    Dennoch, auch Ritor galt nicht umsonst als stärkster aller Magier. Er begriff schnell, was zu tun war. Viktor war allzu sehr mit seiner Attacke beschäftigt. Daher schickte Ritor seine eigene Verteidigung zum Teufel und stürzte sich seinerseits in den Angriff.
    Sein Schlag warf Viktor hinterrücks zu Boden. Vor seinen Augen zogen bunte Kreise vorbei. Irgendwo aus fernster Ferne erklang Tels jämmerlicher Schrei; und sogleich rückte das Feuer vor. Der Schmerz bohrte sich in sein Hirn, aber Viktor gelang es, sich wieder auf die Knie zu setzen. Eine Welle trockener Hitze näherte sich, das Feuer vollführte
einen verwickelten Tanz, überall auf den Felsen, auf dem nackten Stein loderten Flammen auf.
    Und von oben kam der Tod. Viktor sah ihn, einen in perlmuttfarbenem Licht erstrahlenden Speer von aufs äußerste verdichteter Luft. Der Speer zerschmetterte den Gesteinsbrocken, den Viktor ihm im verzweifelten Versuch, sich zu verteidigen, instinktiv entgegengeschleudert hatte, zerschmetterte ihn in kleinste Teile; im letzten Moment duckte Viktor sich weg.
    Sein Gesicht brannte vor Schmerz, am Hals quoll Blut hervor. Sowohl Tel als auch Loj waren verschwunden, eingehüllt von der um sie aufsteigenden Feuerwolke. Die Felsen brannten, die Kiefern auf den Felsvorsprüngen

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