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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Loj. »Tornados. Und andere elementare Feinheiten.«
    Tel krauste ihre kleine Nase.
    »Das gehört einfach zur letzten Prüfung … die Macht über die vier Urgründe … Viktor muss sie bestehen. Ich habe gehört, dass diese Prüfung in früheren Zeiten erschaffen wurde, als noch viele die Tür zu öffnen vermochten … und einen Angriff auf die Kraft und die Macht des Hüters versuchten. Aber ohne die vier Weihen würde niemand auch nur die ersten Windungen der Spirale überstehen.«
    »Gut.« Loj fühlte sich offenbar nicht wohl. »Lasst uns weitergehen, aber wir müssen uns regelmäßig umsehen; ich spüre, dass die drei nicht mehr weit entfernt sind.«
    Schritt, Schritt, Schritt. Es war seltsam, wie ihre Reise zu Ende ging. Abgerissen, schmutzig, erschöpft, schritten sie beharrlich immer weiter, vorbei an wundersamen Zeichen, die in die aufrecht stehenden Steine gemeißelt waren: heilige Symbole aller bekannten und unbekannten Religionen sowie ineinander verschlungene Runen, Hieroglyphen, arabische Kalligraphie und die längst vergessene babylonische Keilschrift.
    Was bedeutete das alles? Diese Schriftzeichen lockten mit uralten Geheimnissen, älter als das Meer, älter sogar als
die großen schwarzen Berge und die unterirdischen Tiefen. Welche Formeln waren hier eingraviert? Und war jetzt die Zeit gekommen, sie zu entziffern, sie zum Leben zu erwecken?
    Das erste Hindernis erwartete sie, als sie den Berg einmal fast umrundet hatten. Ein Graben voller Feuer, im Grunde nicht allzu schwierig. Er war nicht breiter als zwei Meter, und vermutlich konnte man ihn mit Anlauf einfach überspringen. Tel und Loj blieben stehen und gingen nicht näher als bis auf zehn Schritte zum Rand des Grabens hin.
    Viktor näherte sich vorsichtig. Und sogleich heulte die Flamme auf, Feuerzungen schlossen sich zu einer dichten Wand zusammen, Hunderte Hitze versengende Hände streckten sich ihm entgegen … Hier würden sie kaum rüberspringen. Natürlich könnte er auch fliegen, ja, vielleicht sollte er das tun? Loj und Tel konnten hier warten, und er würde schnell zum Schloss fliegen und zurück …
    Puh, was für eine gemeine, dumme Idee, dachte Viktor. Derjenige, der sich diese Prüfungen ausgedacht hatte, hatte offenbar nicht mit einem Menschen von der Anderen Seite gerechnet.
    Warum willst du mir schaden, Feuer? Warum willst du mich erzürnen? Soll ich dich mit Wasser stürmen, damit du erlischst? Oder soll ich die Wände dieser Höhle zwingen zusammenzurücken? Ganz gleich. Du wirst mich nicht aufhalten.
    Er hörte nur das Heulen der wahnsinnigen Flammen.
    Erde war die Antwort.
    Der Weg unter ihren Füßen stöhnte schwer. Ein kurzer Krampf lief durch die Steine hindurch, wie wenn sich ein ungeheures Tier von einer Seite auf die andere dreht, ohne die im schweren Winterschlaf fest geschlossenen Augen zu
öffnen. Loj Iwer stieß unwillkürlich einen Ruf der Verwunderung aus.
    Die Zunge aus Steinen streckte sich langsam über den Graben. Um zu siegen und nicht unbedingt zu zerstören.
    Die Erde unterwarf sich nur mit Mühe. Viktor hatte das Gefühl, als stemmte er mit letzten Kräften eine Stange, die eigentlich zu schwer zum Anheben war. Das Feuer winselte beleidigt und wich zur Seite.
    »Lasst uns gehen«, sagte Viktor unter Keuchen. »Es wäre schön, wenn es auch weiter so funktionieren würde …«
    Unmittelbar darauf dachte er, dass es nicht schlecht wäre, die Brücke zu zerstören, für den Fall, dass ihre Verfolger doch bis hierher kamen, damit sie kein allzu süßes Leben hätten.
    »Tu das nicht«, vernahm er plötzlich. Tel blickte ihn so durchdringend an, dass die Worte, die auszusprechen er schon im Begriff war, von selbst abstarben und nicht einmal sein Bewusstsein erreichten.
    »Gut.« Viktor nickte, und die Brücke blieb, wie sie war: ein leichter Weg für Ritor. Obwohl jener es wahrscheinlich vorziehen würde, zu fliegen.
    Und wieder gingen sie schweigend. Tel schleppte sich mühsam vorwärts, gebeugt und wie erloschen, und blickte stumpf vor sich hin. Loj führte sie an der Hand und warf dem Mädchen immer wieder beunruhigte Blicke zu.
    Was würde als Nächstes kommen?
    Als Nächstes hing das reglose graue Gespenst eines Wirbelsturms vor ihnen über dem Weg. Er war lautlos und völlig starr, wie zur Reglosigkeit verurteilt. Auf dem goldenen Absatz herrschte nicht das kleinste bisschen Wind, und kein Geräusch war zu vernehmen. Viktor konnte sich lebhaft vorstellen, wie ein anderer Magier diesen Weg

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