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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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schlechtsitzenden Rüstungen. Das Kopfzeug ist zu weit für ihren Schädel, der Halspanzer zu lang. Aber sie kann es ohne zu große Mühe eine Zeitlang tragen. Auch das Brustgeschirr ist zu weit, aber das kann ruhig lose hängen. Andererseits kann ich die Flankenschützer fest um die Vorderbeine und die Schulter schnallen, dann halten sie fast so gut wie bei Blanchard.«
    »Es wird trotzdem nicht gut sitzen«, sagte Danielle. »Und die Farbe des Pferdes ist schlecht. Ich verstehe nicht, warum Ihr nicht einfach den Wirt Euer Pferd reiten laßt.«
    Brian runzelte die Stirn.
    »Wünscht mir kein Pech an den Hals, Fräulein«, sagte Dick fröhlich aus den Tiefen seines Helms. »Ich hatte früher schon solche Pferde im Stall. Ich kann die meisten Tiere reiten, aber ich würde für hundert Pfund Silber keinen Fuß in den Steigbügel eines Pferdes wie Blanchard setzen. Nicht nur, daß er keinen außer seinem Herrn auch nur einen Augenblick lang auf seinem Rücken dulden würde, und nachdem er mich abgeworfen hätte, würde er auch kaum ruhig stehenbleiben. Er würde, wie man es ihn gelehrt hat, mit Hufen und Zähnen auf mich losgehen, bis er mich entweder getötet hätte oder ich entkommen könnte.«
    »Ganz richtig«, sagte Giles und wandte sich von seinen Männern ab. »Der Ritter weiß schon, was er tut, Danielle. Wie war's denn, wenn du wenigstens einmal versuchtest, nicht jedermann herumzukommandieren. Pferde wie Blanchard wären nicht das Lösegeld für einen Herzog wert, wie sie es sind, wenn man sie auf jedem Bauernhof finden könnte. Ich möchte wetten, Sir Brian hat für dies hier eine ganz schöne Summe bezahlt.«
    »Mein gesamtes Erbe«, grunzte Brian, schwer damit beschäftigt, die Riemen des zweiten Pferdes zu befestigen. »Die Rüstung habe ich von meinem Vater; aber alles andere, was ich geerbt habe, ging für Blanchard drauf. Habe nie etwas Vernünftigeres getan. Er stellt sich Lanzen, Streitäxten, Keulen und Schwertern und verteidigt mich gegen jeden Menschen und jedes Tier, wenn ich am Boden liege. Ich kann ihn allein mit den Knien reiten, wenn meine beiden Hände mit Schild und Waffe beschäftigt sind. Und verdammt wenige andere Streitrosse können es an Gewicht oder Kraft mit ihm aufnehmen.«
    Er blickte den Wirt an. »Nichts für ungut, Freund Dick«, sagte er. »Aber selbst wenn Blanchard Euch auf seinem Rücken dulden würde, würde ich es nicht zulassen. Er gehört mir allein.«
    »Keine Angst, Sir Brian. Ich fühle mich auf Bess hier auf jeden Fall wohler.« Dick zögerte. »Aber wollt Ihr nicht wenigstens ein Kettenhemd unter Eurem Tuchkittel tragen?«
    »Ein Kettenhemd allein hilft sowieso nichts, wenn mich Sir Hugh in voller Rüstung angreift«, antwortete Brian. »Er ist zwar ein Hurensohn, aber er versteht zu kämpfen. Und wenn es einem seiner Männer einfallen sollte, mich frühzeitig zu durchsuchen, und er findet das Panzerhemd, dann wird vorzeitig Alarm ausgelöst. Nein, lieber gehe ich das Risiko ein und rüste mich später.«
    »Ihr seid auch nicht der überzeugendste Wirt«, bemerkte Danielle.
    Da, dachte Jim, hatte sie recht. Sir Brian war in enge lederne Reithosen gekleidet, mit Gürtel und Messer daran, die ursprünglich Dicks Sohn gehört hatten, dazu trug er einen losen grauen Kittel und einen unförmigen, dicken dunklen Mantel. Mit den Kleidern an sich war alles in Ordnung. Sie hätten zu jemandem wie Dick gepaßt – vorausgesetzt, man hätte die Hosen um die relativ umfangreiche Taille des Wirts befestigen können. Die Schwierigkeit bei Brian war die Art, wie er sie trug. Jims erster Eindruck von dem Ritter waren durchdringende blaue Augen, eine aufrechte Haltung vom Leben im Sattel und vom Tragen von Rüstungen, und ein aggressiv vorgerecktes Kinn gewesen. All das war immer noch unverkennbar, trotz der elenden Kleidung, die der Ritter jetzt trug.
    »Ich habe den Bart hier«, sagte Dick und zog ihn unter der Ladung im Wagen hervor. »Er paßt zwar nicht genau zu Eurem Haar, Sir Brian; aber es ist nicht unmöglich, daß ein Mann mit Eurer braunen Haarfarbe einen Bart hat, der ins Rötliche geht. Diese Fäden werden über Euren Kopf gezogen und unter Eurem eigenen Haar befestigt… und wenn Ihr dann Euer eigenes Haar nach vorne kämmt, damit es sich an der Stirn mit dem Bart vermischt, wie es mir der Schauspieler gezeigt hat… Laßt mich Euch helfen, Sir Brian …«
    Gemeinsam brachten sie den Bart an Ort und Stelle. Er trug tatsächlich viel dazu bei, den Ritter unkenntlich zu

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