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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Kameraden und den Geächteten in der Nähe der Ställe zu.
    Jim war nun völlig von Drachenwut besessen. Er sprang von der Wand herunter auf diese neue Gruppe von Feinden. Von denen hatte keiner nach oben geblickt, daher fuhr er wie ein Blitzschlag zwischen sie hinein. Plötzlich war er mitten in der Schlacht, zischend, brüllend; er kämpfte gleichzeitig mit Zähnen, Klauen und Flügeln, wie ein gigantischer Raubvogel auf den Hinterbeinen balancierend.
    Um ihn herum schwanden die Feinde dahin. Es war, als würde er gegen Strohmänner mit Waffen aus Zuckerstangen kämpfen. Die Spieße brachen, sobald er sie berührte; er schleuderte die Männer, die sie führten, wie Puppen herum. Ein wildes Machtgefühl flammte in ihm auf. Aus den Augenwinkeln sah er, daß Aragh von neuem von einer frischen Gruppe von Sir Hughs Gefolgsleuten eingekreist war, und nahm sich vor, dem Wolf zu Hilfe zu eilen, sobald er seine eigenen Angelegenheiten erledigt hatte. Wie hatte Aragh doch gesagt, er würde dafür sorgen, daß Jim heil zurückkäme? Aber Jim brauchte keine Hilfe. Wer konnte schon einem Drachen widerstehen? Kein Lebewesen. Er war unbesiegbar, und wenn das hier vorüber war, würde er die anderen alle daran erinnern – Wolf, Geächtete, Ritter … Dann plötzlich begannen die Soldaten, die ihn bisher angegriffen hatten, zu schreien und ein Triumphgeheul anzustimmen.
    »Gorbash!« heulte Aragh. »Gorbash!«
    Rief der Wolf etwa um Hilfe? Jim schaute zu ihm und sah, daß Aragh zwar bedrängt, aber keineswegs schwer verwundet oder in Schwierigkeiten war.
    »Die Halle, Gorbash!« schrie Aragh.
    Jim blickte zwischen den Spießen hindurch, die plötzlich mit neuer Energie auf ihn zugeschossen kamen. Die Haupttüren der Halle taten sich langsam auf; und noch während er zusah, ritt eine gewichtige Gestalt in spiegelblanker Rüstung, schon zu Roß, mit der langen Lanze in der gepanzerten Hand, langsam durch die Öffnung heraus.
    Die Gestalt in der Rüstung schien es nicht eilig zu haben. Sie ritt in die Mitte des Hofes, wandte den Kopf in Richtung auf den Wolf, blickte zu Jim, trieb dann das Roß in einen langsamen Trab und ritt – nicht auf einen von den beiden zu, sondern zum Burgtor hinaus.
    Ein vorwurfsvolles Wutgeheul trat an die Stelle der Triumphschreie der Soldaten. Sie wichen von Jim und Aragh zurück. Einige ließen die Waffen fallen und versuchten davonzulaufen. Aragh war sofort über denen, die vor ihm wegrannten, warf sie von hinten zu Boden; aber Jim beachtete die vor ihm Flüchtenden gar nicht.
    »Du räumst hier auf, Aragh!« brüllte er dem Wolf zu. Das Gefühl unwiderstehlicher Macht loderte in ihm, und er konnte es nicht erwarten, an die gepanzerte Gestalt zu kommen, die er gerade gesehen hatte. »Ich hole ihn zurück!«
    »Nein! Bleibt! Halt, Sir James!«
    Eine andere Gestalt in voller Rüstung brach schreiend aus demselben Ausgang des Bergfrieds, den auch Jim benützt hatte. Brian, endlich voll gerüstet und bewaffnet, rannte schwerfällig zu den Ställen, wo die Pferde, verstört durch die Aufregung um sie herum, immer noch wieherten und an ihren Haltestricken zerrten.
    »Zu spät!« donnerte Jim freudig erregt. »Ich habe zuerst Anspruch auf ihn erhoben!«
    Er bewegte seine Flügel, hob ab und flog über die Mauer. Draußen hatte die gepanzerte Gestalt auf dem Pferd schon drei Viertel des Weges zum Waldrand zurückgelegt.
    »Ergebt Euch, Sir Hugh!« schrie Jim mit voller Lautstärke. »Ich kriege Euch sowieso.«
    Er hatte eigentlich erwartet, daß der fliehende Ritter, besonders nachdem er bewiesen hatte, daß er sich nicht scheute, seine Männer dem sicheren Tod zu überlassen, um sich selbst zu retten, beim Klang einer Drachenstimme und beim Anblick von Drachenflügeln, die hinter ihm herflatterten, sofort von Panik befallen seinen schweren Rotschimmel zum Galopp anspornen würde. Zu Jims Überraschung zügelte Sir Hugh jedoch sein Pferd, wendete und senkte die Lanze in Angriffsstellung. Dann trieb er das Pferd zu schnellerer Gangart an und ging geradewegs auf Jim los.
    Jim mußte beinahe lachen. Der Mann mußte den Kopf verloren haben. Oder er hatte sich damit abgefunden, daß Niederlage und Tod unausweichlich waren, und sich entschlossen, kämpfend unterzugehen. Gleichzeitig war es seltsam; und Jim hatte einen plötzlichen, sinnlosen Gedankenblitz, eine Erinnerung an Smrgol, wie er die anderen Drachen in der Höhle gefragt hatte: »Wie viele von euch hier möchten auch nur einem einzigen Georg in seiner

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