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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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und etwa tausend Fuß darüber. Er ging in Sturzflug, nicht durch den Riß, sondern durch die Wolken gleich daneben, direkt über der Burg.
    Einen langen Moment war er von Wolkendunst eingehüllt und geblendet. Dann war er plötzlich wieder im Freien, und die Burg lag genau unter ihm. Er faltete seine Flügel halb zusammen und fiel, wie ein Stein von einer Schleuder, im Bogen auf sein Ziel zu. Im letzten Augenblick fing er sich ab und knallte unter dem Donnerschlag der komprimierten Luft unter seinen Flügeln auf die Spitze des Bergfrieds.
    Nur ein Wächter empfing ihn. Der Mann starrte ihn mit offenem Munde an, drehte sich um und verschwand in dem steinernen Treppenhaus, das zum darunterliegenden Söller führte. Jim stürzte hinter ihm her, erreichte den Söller und duckte sich rechtzeitig, um einem geschleuderten Speer auszuweichen. Instinktiv holte er mit einem Flügel aus, und dieses kraftvolle Glied riß den Soldaten von den Beinen und schmetterte ihn gegen eine Wand, wo er niederfiel und sich nicht mehr bewegte.
    Das Drachenblut von Jim – oder Gorbash; unter diesen Umständen war es unmöglich festzustellen, wessen Blut es war – kam in Wallung und kochte.
    Er hörte, wie unter ihm Eisen auf Eisen krachte, und stürzte die nächste Treppe hinunter, wo er einen kurzen, flüchtigen Blick auf eine große, schlanke junge Frau in Weiß erhaschte, die einen kurzen Spieß trug und vor einer offenen Tür stand. Er strich an ihr vorbei, sie schrie etwas, was er nicht verstehen konnte, und versuchte, ihn mit dem Spieß zu treffen. Aber er war schon durch die Tür und in einem kurzen Gang, wo Brian, nur mit einem Helm auf dem Kopf, den Rest seiner Rüstung auf einem Haufen zu seinen Füßen, drei Soldaten mit seinem Schwert in Schach hielt.
    Jim krachte in die drei hinein, und sie gingen zu Boden.
    »Danke!« keuchte Brian. »Bitte haltet die untere Treppe, Sir James. Und helft dem Wolf, wenn es nötig ist. Er hat jetzt entweder das Tor geöffnet, oder sie haben ihn getötet. Sagt mir, wie es steht – wenn Ihr könnt.«
    Schnaubend, die lange rote Zunge im geöffneten Maul hin- und herschnellend, die Flügel halb erhoben, stürzte sich Jim die letzte Treppe hinunter. Unten entdeckte er eine große, düstere Halle zu seiner Rechten, mit Vorhängen unterteilt, durch die Kampflärm und Schreie von Männern drangen. Zu seiner Linken war eine Tür, die ins offene Sonnenlicht führte. Er stürmte hindurch.
    Nun sah er zu seiner Rechten, am anderen Ende einer gekrümmten Wand aus verwitterten Balken, einen Innenhof und das Burgtor, dessen eine Hälfte ein Stück nach innen offenstand. Im Hof waren zwei Kämpfe im Gange. Der eine wurde drüben, neben einigen offenen Schuppen mit Pferden, ausgetragen, wo fünf von Giles' Männern mit Schwertern gegen ebenso viele von Sir Hughs Soldaten kämpften. Gleich innerhalb des Tores drängte ein schreiender Halbkreis von etwa zwölf Soldaten Aragh gegen die Zinnen. Anscheinend war keiner von ihnen allzu erpicht darauf, als erster auf den Wolf loszugehen, aber sie versuchten alle, mit Schwertfinten und Gesten seine Aufmerksamkeit solange abzulenken, bis einer einen Schlag landen konnte.
    »ARAGH!« donnerte Jim mit seiner vollsten Drachenstimme.
    Er tauchte in den Halbkreis ein, der sich bei dem Aufprall zerstreute. Sofort kämpfte er gegen vier Männer, Aragh tötete drei andere, und die übrigen flohen.
    »Wo ist Giles?« schrie Jim dem Wolf zu, während er drei seiner vier Gegner erledigte und sah, wie sich der letzte umdrehte und davonlief.
    »In der Halle«, keuchte Aragh, »da habe ich ihn jedenfalls zuletzt gesehen.«
    »Sir Hugh?«
    »Keine Spur von ihm.«
    »Im Bergfried ist er nicht!« sagte Jim. »Von dort komme ich. Brian steigt gerade in seine Rüstung. Ich werde den Rest der Burg absuchen.«
    Er sprang in die Luft und hob sich mit einem Flügelschlag auf die Mauer. Links und rechts sah er mehrere Soldaten regungslos am Boden liegen, jedem ragte ein einziger Pfeil aus der Brust. Der Wehrgang war, abgesehen von den Toten, völlig verlassen.
    Jim fragte sich, wo wohl Dafydd steckte. Immer noch im Wald? Oder war er hereingekommen und hatte sich Giles' Männern angeschlossen, die in der Halle oder an anderen Plätzen kämpften?
    In diesem Augenblick quollen aus einer Tür am anderen Ende des Bergfried plötzlich Soldaten, die die gleichen kurzen Spieße trugen, wie das Mädchen einen geschwungen hatte. Sie steuerten auf das ziemlich ausgewogene Gefecht zwischen einigen ihrer

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