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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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der Wirtshausgäule, der im Morgendunst einen seltsamen grauweißen Schimmer hatte, und Jim zu Fuß führten den Zug an. Dahinter kamen Dafydd und Danielle, gefolgt von dem Wagen, den Dick kutschierte, danach kam der Haufen der Geächteten. Aragh war gleich zu Beginn in die Dunkelheit des Waldes verschwunden und hatte gebrummt, er würde sie am Waldrand vor der Burg wieder treffen.
    Das Tageslicht begann jetzt sein Versprechen einzulösen. Es war noch eine gute Stunde bis Sonnenaufgang, als sie das Wirtshaus verließen; aber als sie sich zwischen den Bäumen vorantasteten, begannen die größeren Stämme sich aus der Dunkelheit herauszuheben, während sich der Himmel darüber erhellte. Der Wind ließ nach, genau, wie Dafydd es prophezeit hatte, und der Nebel, der die unteren Bereiche des Waldes erfüllte, wurde allmählich sichtbar; sie bewegten sich durch eine Landschaft in Weiß, Schwarz und Grau – ein Land für Geister und Nachtdämonen. Im Halbdunkel des heraufkommenden Tages war die Erde unter ihren Füßen wie eine dunkle Plattform und der Nebel eine geisterhafte Decke, die doppelt mannshoch in die Bäume hinaufreichte, so daß rechts, links und rundherum alles verborgen war. Selbst der allmählich heller werdende Himmel war von dicken, kalten Wolken wie mit Girlanden verhangen. Sie sprachen kaum, während sie marschierten, der Dunst, die Wolken und die Dunkelheit legten sich wie eine erstickende Decke auf jegliche Begeisterung. Der Wagen, die Waffen und Rüstungen klirrten. Die Hufe der Pferde stampften dumpf auf die Erde. Ihr Atem und der Jims dampften in der feuchtkalten Luft ebenso weiß wie der Nebel. Allmählich wurde aus dem Licht richtiges Tageslicht, und der Nebel wurde dünner; und fast noch bevor Jim dafür bereit war, erreichten sie den Waldrand, der an die Ebene grenzte, auf der Burg Malvern stand. Der letzte Nebel zog sich noch in Schwaden über das offene Land, und die Spitzen der Türme und Steinmauern erhoben sich daraus wie der obere Teil einer Burg, die halb vom Meer überflutet wird. Plötzlich, gerade als sie stehenblieben und schauten, schlüpften die ersten Sonnenstrahlen durch die Baumwipfel im Osten, schnitten eine lange Schneise durch den Nebel und verdünnten ihn noch weiter.
    Langsam wurde die Ebene voll sichtbar, alles darauf zeichnete sich scharf ab, bis zu den Steinen am Fuß des Wehrgangs.
    Noch einmal blickte Jim zum Himmel auf. Die schwere Wolkendecke begann durch die Höhenwinde an manchen Stellen aufzureißen, obwohl die Luft am Boden immer noch unbewegt war. Es blieben jedoch noch genug niedrig hängende Wolken, so daß ihm zum erstenmal der Gedanke kam, er könne vielleicht nicht sehr hoch fliegen, wenn er sich der Burg näherte. Wenn er während der nächsten halben Stunde auf dem Luftweg die Spitze des Bergfrieds erreichen mußte, würde er wenig mehr als ein paar hundert Fuß hoch fliegen können; und dann würde es den Wächtern auf den Burgmauern und Türmen nicht verborgen bleiben, daß da ein Drache kam – und auch nicht, welches Ziel dieser Drache hatte.

16
     
    »G UT !« SAGTE B RIAN LAUT und fröhlich. »Alles da? Was ist mit dem Herrn Wolf?«
    »Kümmert Euch um Euch selbst, Herr Ritter«, antwortete Araghs Stimme. »Ich bin schon lange genug hier, um zwanzig Schafe zu töten.«
    »In Ordnung«, sagte Brian. »Macht Euch also bereit, Meister Giles, Ihr kennt Eure Rolle mit dem Bogen und Eure Männer. Ich kenne meine Aufgabe. Ihr übernehmt Eure Bogenschützen einschließlich des Walisers, Sir James, Dick, Wolf – hierher zu mir.«
    Der Zug teilte sich in zwei Gruppen.
    Dafydd, allein, einige Meter entfernt, wickelte sorgfältig nacheinander die Tücher aus, in die er die Pfeile, an denen Jim ihn im Wirtshaus hatte arbeiten sehen, einzeln eingeschlagen hatte. Er nahm sie vorsichtig bei den Schäften, pflanzte sechs davon mit der Spitze nach unten vor sich in die Erde und ließ die beiden anderen in seinen Köcher gleiten. Dick stieg von dem Pferd, das er hierher geritten hatte, und jetzt im Tageslicht sah Jim deutlich, daß man das hellbraune Tier großzügig mit Mehl oder einer anderen weißen Substanz eingepudert hatte, um es Blanchard in der Farbe ein wenig anzugleichen. Brian schwang sich jetzt von Blanchard und begann, dem kleineren weißgefärbten Pferd den Brustpanzer und die Rüstung anzulegen, die sein eigenes Streitroß gewöhnlich trug.
    »Wie der Reiter, so das Roß«, sagte er dabei. »Ihr und Eure Mähre hier paßt zusammen mit euren

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