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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zugehen sollte, daß er auf dem Kopf stand, obwohl er in dem Bild doch gar nicht vorkam. Er schien lediglich als körperloser Beobachter anwesend zu sein, als unsichtbares Augenpaar. Und offenbar auch als unsichtbares Ohrenpaar, denn plötzlich stellte er fest, daß er Carolinus und Aragh miteinander reden hörte.
    »Nun, alles ist in Ordnung – jedenfalls hier«, sagte Carolinus gerade. »Sonst wüßtet Ihr ebenso darüber Bescheid wie ich. Schade nur, daß man das gleiche nicht auch von anderen Orten sagen kann. Ihr wißt, daß James nach Frankreich gegangen ist?«
    »Ja«, knurrte Aragh. »Ich habe ihm gesagt, das wäre Blödsinn!«
    »Das ist eine Frage des Standpunkts, Wolf«, erwiderte Carolinus. »Was für Euch Blödsinn ist, ist für James, Sir Brian oder verschiedene andere Leute vielleicht ganz vernünftig.«
    »Die Zweibeiner sind alle…«, meinte Aragh verdrießlich, dann brach er ab. »Nichts für ungut, Magier. Euch habe ich nicht gemeint. Aber ich will verflucht sein, wenn die meisten Zweibeiner auch nur annähernd soviel Verstand haben wie ein Schmetterling.«
    »Die Welt wird nicht nur von bloßer Vernunft, das heißt vom gesunden Menschenverstand, regiert, wenn Ihr versteht, was ich meine«, sagte Carolinus. »Die Rettung des Prinzen ist etwas ganz anderes als die Auseinandersetzung am Verhaßten Turm, nicht wahr? Keine festumrissene Aufgabe, bei der das Böse an einem dunklen Ort hockt, seine Kreaturen um sich versammelt und sich darauf vorbereitet, jeden zu vernichten, der da kommen mag, indem es beispielsweise seine Legionen an Sandmerkern aussendet gegen jeden, der sich ihm in den Weg stellt. Mit dem Vorfall am Verhaßten Turm hat es also nichts zu tun, nicht wahr?«
    Aragh betrachtete ihn aus verschleierten Augen.
    »Wenn Ihr mir etwas mitteilen wollt, dann drückt Euch unmißverständlich aus, Magier«, sagte er. »Ich habe es gern gerade heraus. Dunkle Andeutungen und verzwicktes Wortgeklingel liegen mir nicht.«
    »Also gut«, sagte Carolinus, »dann will ich Euch rundheraus sagen, daß es sich auch diesmal wieder um eine Auseinandersetzung mit den Dunklen Mächten handelt, wie damals am Verhaßten Turm, als auch Ihr dabei wart. Diesmal aber wird sie verschleiert durch die weltlichen Ambitionen und Vorstellungen der Beteiligten, so daß der Sachverhalt weniger offen zutage liegt als damals. Nichtsdestotrotz ist es abermals das gleiche. Es gibt eine Bedrohung; und alle Hoffnung, zu verhindern, daß das Verhängnis losbricht und großen Schaden anrichtet, so wie es damals zu befürchten stand, ruht nun auf James, Brians und auch Dafydds Schultern. Alle sind sie da – bloß Ihr nicht.«
    »Das geht mich nichts an«, knurrte Aragh.
    »Ihr meint, Ihr wollt nicht, daß es Euch etwas angeht«, sagte Carolinus, »und um dieser Blindheit Vorschub zu leisten, tut Ihr so, als brauchten Euch Eure Kameraden nicht; als hätten James und die anderen es mit einem Gegner zu tun, der ihnen an Stärke gleichkommt.«
    Abermals knurrte Aragh, wortlos zwar, aber voller Unbehagen.
    »Wie gewöhnlich macht Ihr große Worte, Magier, in denen nur wenig Sinn enthalten ist«, sagte er. »Ich habe Euch gebeten, mir die Situation offen zu schildern; Ihr aber weicht ständig aus, ohne mir klar zu sagen, worum es geht. Wozu habt Ihr mich überhaupt hierher bestellt? Was wollt Ihr von mir, und weshalb glaubt Ihr, daß ich mich dazu bereit erklären sollte?«
    »Ich sage es Euch so«, erklärte Carolinus, »weil Ihr ein starrsinniger, dickköpfiger, eigensüchtiger englischer Wolf seid und die Antworten auf diese Fragen selbst herausfinden müßt – sonst würdet Ihr sie nämlich niemals glauben. Ich nehme an, Ihr kennt Euch mit Wolfsjungen aus?«
    »Wie sollte ich auch nicht…« Aragh ließ die Zunge heraushängen, was einem Lachen sehr nahe kam. »Ich kenne mich nicht nur damit aus, sondern es gibt auch eine ganze Menge ausgewachsener Wölfe, die… aber was soll's. Mein Leben geht nur mich etwas an. Ja, über Wolfsjunge weiß ich Bescheid. Aber was ist damit?«
    »Würdet Ihr ein Wolfsjunges gegen einen ausgewachsenen Wolf kämpfen lassen?« fragte Carolinus.
    »Eure Fragen werden immer verrückter, Magier – mit Verlaub«, sagte Aragh. »Natürlich würde ich das nicht tun. Ebensowenig wie ich einen zweijährigen Wolf gegen einen Wolf kämpfen lassen würde, der es geschafft hat, fünf Jahre am Leben zu bleiben – abgesehen davon, daß das unmöglich wäre, da ein englischer Wolf, gleich welchen Alters, ein

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