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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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die Decke befand sich lediglich drei Meter über dem mit zahlreichen Teppichen bedeckten Boden.
    Die Einrichtung war kärglich nach den Maßstäben des zwanzigsten Jahrhunderts, jedoch opulent und prachtvoll nach denen des vierzehnten. Mit Ausnahme der Fensterschlitze war jeder Zentimeter der Wände mit schweren Wandteppichen verhüllt, die von der Decke bis zum Boden reichten.
    Die Fensterschlitze waren etwas breiter als gewöhnlich und mindestens anderthalb Meter hoch. Alle waren sie rot umrahmt, und bei näherem Hinsehen erkannte Jim auch den Grund dafür. Auf magische Weise würden sie bei Tag erheblich mehr Licht durchlassen, als ihrer Größe entsprochen hätte, und dementsprechend weit war auch der Blickwinkel, den sie aus dieser Höhe auf die umliegende Landschaft boten. Somit entsprach ihre Wirkung der eines Panoramafensters in einem Penthouse aus Jims Heimatwelt.
    Mit gezückten Waffen untersuchten sie vorsichtig sämtliche Räume, doch wie Aragh sogleich vermeldet hatte, hielt sich niemand darin auf.
    »Es ist aber jemand oben«, sagte Aragh. »Ein Mensch – das rieche ich.«
    Zum nächsten Stockwerk führte eine Wendeltreppe empor, ähnlich der, die sie soeben erklommen hatten. Sie stiegen sie hoch und fanden oben weitere, allerdings erheblich kleinere Räume vor. Vier Zimmer waren es insgesamt, und jede der vier Türen leuchtete rot.
    »Die Türen sind magisch geschützt«, informierte Jim seine Freunde. »Wenn es uns gelingt, herausfinden, hinter welcher sich der Prinz befindet, haben wir schon so gut wie gewonnen. Aragh, könnt Ihr es uns sagen?«
    Aragh näherte sich nacheinander den Türen – wobei er bestimmt zwei Meter Abstand hielt-, schnüffelte und lauschte mit schiefgelegtem Kopf.
    Nachdem Aragh alle vier Türen untersucht hatte, ging er wieder zur dritten zurück und sagte: »Hinter dieser Tür ist jemand. Ein einzelner Mensch, glaube ich, denn ich höre ihn atmen. Er scheint zu schlafen.«
    »Das ist bestimmt unser Prinz!« sagte Sir Giles und trat vor. »Laßt uns reingehen und ihn dort rausholen…«
    »Kein Schritt weiter, Giles!« blaffte Jim ihn an.
    Giles blieb stehen und wandte sich mit erstaunter, geradezu verletzter Miene zu Jim um.
    »Habt Ihr etwa schon vergessen, was ich über den magischen Schutz gesagt habe?« erinnerte ihn Jim. »Jeder Versuch, die Tür zu öffnen, würde zweifellos Malvinne auf den Plan rufen – wenn nicht gar etwas Schlimmeres geschähe!«
    Giles trat zurück. Jim blickte die Tür unverwandt an. Die anderen warteten und starrten ebenfalls.
    »Fällt Euch denn kein Zauber ein, mit dem Ihr sie öffnen könnt, James?« fragte Brian nach einer Weile.
    »Ich denke gerade darüber nach!« erwiderte Jim, dann tat es ihm auf einmal leid, daß er Brian angefahren hatte. »Verzeiht mir, Brian. Ich überlege gerade, wie ich den Zauber überwinden kann.«
    »Schon gut, James«, sagte Brian ernst. »Ihr wißt ja, daß ich Carolinus gut kenne. Von einem Magier erwartet man nichts anderes.«
    Zum erstenmal kam Jim der Gedanke, die ständig notwendige Konzentration könnte der Grund für Carolinus Schroffheit sein. Doch damit konnte er sich jetzt nicht befassen. Ihm schwirrte der Kopf.
    Je länger er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien es ihm, daß der magische Schutz so geartet war, daß, von allem anderen einmal abgesehen, Malvinne persönlich informiert werden würde, wenn jemand einen der Räume zu betreten versuchte. Es war kaum anzunehmen, daß er es irgendeinem Bediensteten überlassen würde, sich um etwas so Bedeutsames wie die Verletzung seiner Privatsphäre zu kümmern.
    Was immer der magische Schutz sonst noch bewirken mochte – zum Beispiel könnte es passieren, daß der Eindringling auf der Stelle verschmort wurde –, er würde so beschaffen sein, daß bei Malvinnes Eintreten kein Alarm ausgelöst wurde und daß ihm auch nichts geschah. Jim konnte sich einfach nicht vorstellen, wie das bewerkstelligt wurde. Allerdings hätte er darauf gewettet, daß es möglich war, den magischen Schutz von Malvinne auf sich zu verlagern, ohne daß dieser etwas davon merkte. Denn dann würde er die Fallen umgehen können, die sie am Betreten der Räume hindern sollten.
    Er dachte einen Moment nach, dann schrieb er an die Innenseite seiner Stirn:
     
    ICH/NICHT MALVINNE - › MAGISCHE
    WARNUNG ETC./ FALLS DIESE TÜR GEÖFFNET WIRD
     
    Wie jedesmal, wenn er einen magischen Befehl erteilte, versuchte er sich auch diesmal vorzustellen, was der Befehl

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