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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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beschloß er doch, auf Nummer sicher zu gehen. Er näherte sich der ersten Tür zu seiner Linken und schrieb den magischen Befehl an seine Stirn, der die Warnung von Malvinne auf ihn umlenkte.
    Diesmal trat er ohne Zögern ein. Der Raum war vollkommen kahl. Die anderen waren ihm gefolgt, und er ließ sie sich umschauen, während er wieder hinausging und den nächsten Raum inspizierte. Auch dieser war vollkommen leer. Da waren nur die steinerne Außenwand mit den Fensterschlitzen – die geschwungene Außenmauer des Turms – und die drei flankierenden Wände, ebenfalls aus Stein erbaut. Nirgendwo deutete die Farbe Rot darauf hin, daß hier ein Geheimeingang versteckt worden war.
    Er ging wieder hinaus und betrat den vierten Raum, der nur etwa ein Drittel so groß war wie die drei anderen Räume, einschließlich des Zimmers, in dem der Prinz eingesperrt gewesen war.
    Dieser Raum war das mittelalterliche Gegenstück eines Laboratoriums. Auf Tischen und Wandregalen standen etliche seltsame Instrumente und Gefäße herum. Die meisten der Behälter waren mit kryptischen Zeichen beschriftet. Vermutlich gab es einen Zauber, mit dem er die Zeichen hätte lesbar machen können, doch für derartige Dinge war im Moment keine Zeit. Was immer sich in diesem Labor befinden mochte, es würde ihnen wahrscheinlich nicht bei der Flucht behilflich sein.
    Abgesehen von diesen Gegenständen und den Tischen, auf denen sie ausgelegt waren, gab es in dem ganzen Wirrwarr nichts Lebendiges, mit Ausnahme eines Art großen, gelben Vogelkäfigs, in dem sechs gewöhnliche Mäuse untergebracht waren.
    Um wenigstens den Mäusen Gelegenheit zu geben, sich aus Malvinnes Gefangenschaft zu befreien, öffnete Jim den Käfig. Die Mäuse drängten sich allerdings bloß in eine Ecke und machten keine Anstalten, den Käfig zu verlassen. Jim ließ die Käfigtür einfach offenstehen. Früher oder später würden sie schon noch den Mut aufbringen, den Kopf hinauszustrecken, und gleich darauf wären sie frei. Dann mußten sie selbst sehen, wie sie zurechtkamen.
    Er trat wieder auf den Absatz des zweiten Stockwerks hinaus, von dem die vier Türen abgingen. Die anderen versammelten sich um ihn und warteten auf weitere Anweisungen.
    Jim wunderte sich, daß der Prinz weder Fragen noch Forderungen gestellt hatte. Insgeheim hatte er sich bereits für diese Gelegenheit gewappnet. Allerdings galt in dieser Gesellschaft derjenige, der gerade führte, auch als Anführer. Dessen Führerschaft konnte natürlich angezweifelt werden und wurde es wahrscheinlich häufig auch. Doch bis es soweit kam, ordneten sich alle unter und gehorchten instinktiv.
    »Sir James ist ein Magier, Euer Hoheit«, erklärte Brian gerade dem Prinzen. »Deshalb konnte er die Türen auch gefahrlos öffnen. Andernfalls hätte uns der Zauber wahrscheinlich vernichtet und Malvinne gewarnt.«
    »Was Ihr nicht sagt!« meinte der Prinz, der Jim auf einmal mit ganz neuem Respekt betrachtete.
    »Bedauerlicherweise bloß ein Magier einer viel niedrigeren Stufe und mit weit geringeren Fähigkeiten als Malvinne, Euer Hoheit«, sagte Jim. Es hätte nichts genutzt, wenn sich der Prinz falsche Vorstellungen von Jims Möglichkeiten gemacht hätte. »Also, hier oben gibt es offenbar keinen Ausgang. Wir sollten unten weitersuchen, in den Räumen, die Malvinne anscheinend für sich benutzt.«
    Gefolgt von den anderen eilte er die Treppe hinunter, wobei er sich insgeheim dafür tadelte, daß er nicht unten zuerst nachgeschaut hatte. In Malvinnes Privatgemächern war viel eher mit einem Geheimgang zu rechnen als im Labor oder in den übrigen Räumen, die er entweder als Gefängniszellen oder zu irgendwelchen anderen Zwecken nutzte.
    Unten angelangt, fiel ihm erneut die erlesene Einrichtung ins Auge. Jedes einzelne Möbelstück war sorgfältig hergestellt, mit Schnitzereien verziert und poliert. Außer ein paar niedrigen Tischen und einigen Kissenstapeln, die den Räumlichkeiten einen orientalischen Anstrich verliehen, gab es keine gewöhnlichen Hocker und keinen Tisch, die allein der Zweckmäßigkeit gedient hätten.
    Der Boden war mit dicken Lagen Teppichen bedeckt, und an den Wänden hingen noch immer die schweren Wandteppiche, die sich nicht einmal dann regten, wenn von unten ein Luftzug den Turm hochwehte.
    »Ich glaube«, sagte Jim, »wir sollten uns alle an der Suche beteiligen, um so rasch wie möglich zu verschwinden, auch Ihr, Hoheit, wärt Ihr so gut? Vielleicht hat er Euch gegenüber eine Bemerkung gemacht,

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