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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wenn Ihr könnt!«
    Der Mann und die Frau auf dem Thron schauten so finster drein wie Gewitterwolken. Das Schwert in Brians Hand regte sich zwar wieder, er aber hielt es fest.
    »So ist es«, sagte Dafydd so beherrscht wie eh und je. »Mein Messer hat zwar kein Heft, gleichwohl hat man es mir nicht nehmen können. Ah, jetzt fällt mir auf, daß der Riemen, mit dem ich es festgebunden habe, am Griff ein Kreuz bildet, der es in der Scheide festhält. Das gleiche gilt auch für die Schnüre, mit denen ich Bogen und Köcher befestigt habe.«
    Jim, der im Begriff gewesen war zu verzweifeln, schöpfte neue Hoffnung.
    »Dies ist das Reich der Toten; und wir sind sein König und seine Königin!« donnerte die gewaltige Männergestalt. »Auch wenn ein paar unbedeutende Gegenstände nicht auf uns hören wollen, so wird Euch das nicht retten! Man wird schon noch mit Euch fertig werden! Darauf könnt Ihr Euch verlassen!«
    Aragh fauchte.
    »Ihr gehört Uns«, fuhr der König der Toten ungerührt fort, »und wir werden Euch in einer Weise bestrafen, die allen, die daran denken mögen, diesen Ort mit lebendigen Leibern zu entweihen, jahrtausendelang eine Lehre sein wird. Hier unten nehmen wir die Toten auf; niemals aber die Lebenden! Frevel, Frevel, Frevel – Ihr seid eine Beleidigung für Unsere Augen!«
    Jim überlegte fieberhaft. Nachdem er neue Hoffnung geschöpft hatte, arbeitete sein Verstand wieder. Es mußte einen Weg geben, diesen langbeinigen Ungeheuern und ihren schwarzgekleideten Kolonnen ein Schnippchen zu schlagen. Er verspürte eine gewisse Verwegenheit. Seitdem er in Frankreich war, hatte er von seinem Konto gezehrt und sein magisches Guthaben für dies und jenes aufgebraucht; ob der Rest noch ausreichte, etwas so Großes und Dramatisches zu bewirken wie das, was ihm vorschwebte, war schwer zu sagen.
    Die Idee, die ihm gekommen war, hatte noch keine festumrissenen Konturen. Sie entzog sich ihm. Aber er spürte, daß da etwas war, was in ihm gärte. Was immer es sein mochte, es war etwas Großes; und es würde eine große Lücke in sein restliches Guthaben reißen – falls überhaupt noch genug davon übrig war. Um das herauszufinden, würde er es einfach versuchen müssen.
    Zuvor aber mußte er sich klarmachen, was er eigentlich vorhatte; und die Zeit wurde allmählich knapp. Es mußte einen Weg geben, sie mittels klar umrissener Vorstellungen alle gleichzeitig an einen sicheren Ort zu befördern.
    Die unglaublich mächtige Stimme des Königs der Toten dröhnte noch immer durch die Höhle.
    »Schaut Euch die Gestalten unter Euch an!« brüllte er auf sie ein. »Das sind die, welche ich von den Toten auferweckt habe, damit sie mir als Leibwache dienen. Sie werden Euch jetzt zu mir bringen…«
    Er brach ab. Am Boden der Höhle tat sich etwas. Er blickte hinunter und hob einen Finger von der Armlehne des gewaltigen Throns, auf dem er saß. Die schwarzgekleideten, zwischen dem Absatz und den Thronsesseln befindlichen Gestalten bildeten eine Gasse. Entsetzt sah Jim mit an, wie Giles entschlossen auf die Thronsessel und die beiden gigantischen Göttergestalten zumarschierte. Er blieb stehen, blickte zum Totenkönig empor und streifte sich mit der behandschuhten Rechten den linken Handschuh ab.
    Er hielt den Handschuh mit der Rechten hoch, stellte einen Fuß etwas vor und stemmte die Linke in die Hüfte. Er blickte zu der gewaltigen Männergestalt empor.
    »Mir wurde die Ehre zuteil«, rief Sir Giles – obwohl er eine kräftige Stimme hatte, klang sie nach dem Getöse des Totenkönigs wie Vogelgezwitscher –, »zusammen mit meinen Gefährten Edward, Kronprinz des Throns von England, vorübergehend in Obhut nehmen zu dürfen. In seinem Namen fordere ich Euch hier und jetzt zum Zweikampf heraus. Stellt unter Beweis, daß Ihr Anspruch auf mich habt, wenn Ihr es denn vermögt!«
    Daraufhin schleuderte er den dicken Lederhandschuh zu der mächtigen Gestalt empor.
    Der Handschuh flog in die Höhe, verharrte aber plötzlich etwa anderthalb Meter vor dem Gesicht des Totenkönigs – dann schwebte er lautlos und so sanft wie eine Feder auf den Felsboden nieder, wo er etwa vier Meter vor dem Gott liegenblieb.
    »Giles, Ihr Idiot!« brüllte Jim und sprang die Treppe hinunter; seine Stimme ging im ohrenbetäubenden Grollen des Totenkönigs allerdings unter.
    »Ergreift ihn!« Der Totenkönig zeigte auf Giles. Sogleich umringten die Schwarzgekleideten Giles, und dieser wirbelte zu ihnen herum und zog das Schwert.
    Eigentlich

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