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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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näherten sie sich der Nachhut der Franzosen.
    »Wir befinden uns jetzt mitten im Troß der Franzosen«, sagte Sir Raoul. »Rechts und links von uns sind Pferde angepflockt, allein und in Gruppen. Was Ihr von nun an tut, geht allein Euch etwas an. Ich halte mich lediglich in Bereitschaft, bis Ihr wieder zu unserem Lager zurückwollt.«
    Brian hatte derweil leise mit den beiden Gemeinen gesprochen.
    »Dann also los, Männer«, schloß er gerade. »Ihr wißt, worum es geht. Wir brauchen Pferde, Sattelzeug und Waffen für Seine Hoheit. Seht zu, daß Ihr das Gesuchte findet.«
    Die beiden Männer verschwanden zwischen den Troßwagen und allen möglichen Ausrüstungsgegenständen.
    »Und nun, James«, sagte er, »bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten.«
    »Ich glaube, ich werde die Gelegenheit nutzen, mich ein wenig umzuschauen«, meinte Jim. »Würdet Ihr hierbleiben, Brian, für den Fall, daß Jem und Hal vor uns zurückkommen? Dann treffen wir uns alle wieder bei Euch.«
    »Ich halte die Stellung«, antwortete Brian grimmig.
    »Danke, Brian«, sagte Jim erleichtert. »Es wird nicht lange dauern.«
    Er wandte sich an Sir Raoul.
    »Sir Raoul?« fragte er. »Würdet Ihr mir die Stelle zeigen, die der König und seine Leibgarde während der Schlacht vermutlich einnehmen werden? Ich würde mir gern ein Bild von dem Gelände machen, gegen das sich unser Vorstoß richtet.«
    »Darüber kann ich nur Mutmaßungen anstellen, Sir James«, antwortete Raoul ein wenig steif, »aber wenn das Euer Wunsch ist…«
    »Das ist es«, sagte Jim.
    Sir Raoul setzte sein Pferd in Bewegung. Jim schloß zu ihm auf, und gemeinsam ritten sie zwischen den Troßwagen hindurch auf die erste Linie zu, die wie eine Kette kleiner Hügel aussah. Beim Näherkommen erwiesen sich die Hügel als die mittelalterliche Entsprechung von Zelten. Die meisten waren von innen beleuchtet, und man vernahm den Stimmenlärm ausgelassener Männer, die zweifellos Speis und Trank zusprachen, wahrscheinlicher aber vor allem letzterem.
    Sir Raoul ritt durch die Reihe der Zelte hindurch und führte Jim zu einer Stelle, wo das Gelände ein wenig anstieg und von weniger Bäumen bestanden war. Sie befanden sich am Rand des offenen Geländes, auf dem sich die beiden Armeen einander gegenüberstanden.
    »Ich glaube, Seine Majestät wird diesen Ort auswählen, um die Schlacht mitzuverfolgen«, sagte Sir Raoul. »Ich muß Euch allerdings noch einmal darauf hinweisen, daß dies reine Mutmaßung ist. Aber wenn ich den Oberbefehl über die Armee hätte, würde ich diese Stelle auswählen.«
    Jim ritt ein wenig umher und untersuchte das Gelände aus verschiedenen Richtungen. Sollte sich der König tatsächlich für diese Stelle entscheiden, boten sich gleich mehrere Richtungen an, aus denen sie Geschwindigkeit aufnehmen könnten, wenn sie den Wald, welcher den Ort von allen Seiten umschloß, verlassen hätten.
    »Wenn sich der König für diese Stelle entscheidet, stehen unsere Chancen gut«, meinte er zu Raoul, der seine Bemerkung lediglich mit einem Brummen quittierte. »Sagt mir noch eines. Gibt es in der Nähe eine Stelle, wo wir den Prinzen mit ein paar Männern postieren und wo diese Männer ihn verteidigen könnten, falls jemand zufällig auf sie aufmerksam werden sollte? Er muß sich in der Nähe bereithalten, für den Fall, daß es uns gelingt, zum König und zu Malvinne vorzudringen; allerdings darf es auch nicht so nahe sein, daß man ihn womöglich bemerkt und ergreift, noch bevor wir überhaupt in Aktion treten konnten.«
    Sir Raoul senkte für einen Moment den Kopf auf die Brust, als dächte er nach.
    »Es gibt da eine steinerne Ruine«, sagte Raoul nach einer Weile, »und zwar gar nicht weit von hier, mitten im Wald. Sie ist kleiner als die Kapelle, die wir zum Hauptquartier erkoren haben. Früher war es vielleicht eine Kapelle am Wegesrand. Gleichwohl ist sie aus Stein erbaut, und es könnte wohl sein, daß sie als Verteidigungsstellung geeignet ist. Ich bringe Euch hin.«
    Er hob die Zügel und ritt voran. Jim folgte ihm. Nach einigen Minuten gelangten sie zu einer dunklen Erhebung, die über den Waldboden aufragte. Wie Raoul gesagt hatte, war die Ruine aus Stein und wahrscheinlich mehrfach ausgeplündert worden.
    »Wenn Ihr solange mein Pferd halten würdet, Sir Raoul«, sagte Jim, »dann werde ich das Gelände zu Fuß erkunden.«
    Er saß ab und tastete sich im düsteren Zwielicht um den Steinhaufen herum. Die Ruine war kleiner als die andere und befand

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