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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Magie?«
    »Ich würde es anders ausdrücken«, sagte Carolinus, »aber es kommt der Wahrheit schon recht nahe. Jedenfalls beglückwünsche ich Euch dazu, nicht nur irgendeinen Zauber gefunden zu haben, sondern einen, der die Energie Eurer Vergangenheit in einer anderen Welt angezapft hat. Deshalb habt Ihr Euer magisches Konto nur gering belastet. Ist Euch eigentlich schon aufgefallen, daß Ihr für einen Adepten der vierten Kategorie eine ganze Menge gezaubert habt?«
    »Daran habe ich noch nicht gedacht«, antwortete Jim.
    »Nun, dann solltet Ihr es jetzt tun«, meinte Carolinus grimmig. »Die Sache ist nämlich die, daß Ihr die Energie, die es Euch zu zaubern gestattet, schon vor einer ganzen Weile aufgebraucht habt.«
    »Weshalb hat es dann trotzdem geklappt?« fragte Jim. »Habt Ihr mir Energie von Eurem Konto geliehen?«
    »Das ist streng verboten«, sagte Carolinus, »und zwar aus gutem Grund. Ansonsten könnte ein Lehrer seinen Schüler dadurch, daß er ihm Energie von einem höherrangigen und besser aufgefüllten Konto leiht, stärker machen, als es ihm aufgrund seiner Einstufung bei der Revisionsabteilung eigentlich zustünde. Nein, leihen konnte ich Euch nichts. Allerdings gewähre ich Euch seit einigen Tagen Zugriff auf mein eigenes Konto. Strenggenommen dürfte ich das ebenfalls nicht, und wenn alles vorbei ist, wird mir die Revisionsabteilung zweifellos eine Buße auferlegen; es sei denn, wir siegen in dieser Auseinandersetzung mit den Dunklen Mächten, und unsere Konten werden zu deren Lasten aufgefüllt.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Jim. »Wo nimmt die Revisionsabteilung die Energie auf unseren Konten eigentlich her? Verfügt sie über einen eigenen Vorrat an ungenutzter Energie, oder…«
    »Stellt keine Fragen!« entgegnete Carolinus so heftig, daß Jim eingeschüchtert verstummte. Einen Moment lang schwiegen beide.
    »Je mehr Ihr über Magie lernt«, fuhr Carolinus schließlich in sanfterem Ton fort, »desto klarer wird Euch werden, was alles unmöglich, verboten oder aus anderen Gründen unerreichbar ist. Desgleichen werdet Ihr erkennen, wieviel Ihr noch lernen müßt.«
    Er hielt inne.
    »Aber genug davon«, sagte er. »Weiterhin kann ich nur wenig für Euch tun. Dieses wenige aber werde ich auch tun. Zum einen werde ich Euch warnen, falls es erforderlich ist. Deshalb habe ich Euch auch darauf hingewiesen, daß Euer Konto leer ist. Das bedeutet, daß Eure Ausbildung zum Magier solange ruhen muß, bis Euer Konto wieder aufgefüllt wurde. Im Grunde seid Ihr ein Botschafter ohne Portefeuille. Ihr müßt Euch darüber im klaren sein, daß Ihr im Begriff seid, ein Magier zu werden – wofür Ihr dankbar sein solltet.«
    Er blickte Jim ungewöhnlich grimmig an.
    »Des weiteren«, fuhr er fort, »hat sich der Totenkönig bei der Revisionsabteilung heftig über einen Magier beklagt, der in sein Königreich eingedrungen sei. Eure Begleiter zählen dabei nicht. Das sind Menschen. Wenn sie in das Reich des Totenkönigs gelangen, gehören sie rechtmäßig ihm, es sei denn, es gelingt ihnen, wieder zu entwischen, wie es bei Euch und Euren Freunden der Fall war. Bedauerlicherweise habt Ihr Euch mit magischen Mitteln befreit. Im Reich des Totenkönigs, der über alle Magie herrscht – es ist keine wahre Magie, aber damit vergleichbar –, stellt der Gebrauch von Magie ein noch größeres Verbrechen dar als Euer Eindringen. Ihr müßt damit rechnen, daß man Euch deswegen zur Rechenschaft ziehen wird.«
    »Aber wir waren doch nur deshalb dort, weil wir in Malvinnes Falle geraten sind!« protestierte Jim.
    »Das stimmt«, sagte Carolinus, »und die Revisionsabteilung wird es auch berücksichtigen; jedoch nur dann, wenn Ihr Malvinne und die Dunklen Mächte besiegt. Dann wird Malvinne deswegen zur Rechenschaft gezogen werden. Allerdings nur dann.«
    »Das finde ich ungerecht«, empörte sich Jim.
    »Wer hat denn behauptet, es sei gerecht?« wandte Carolinus heftig ein. »Aber hört mir zu. Ein weiteres Problem, das Euch bislang entgangen sein mag, besteht darin, daß sich Melusine ganz in der Nähe aufhält. Sie will Euch wiederhaben. Allerdings geht das nicht.«
    »Es geht nicht?« fragte Jim, dessen Stimmung sich augenblicklich wieder hob. »Weshalb nicht?«
    »Weil Ihr, wie ich bereits sagte«, antwortete Carolinus mit einem Anflug seiner gewohnten Gereiztheit, »auch ohne ein Guthaben bei der Revisionsabteilung immer noch ein Magier seid. Das Gesetz bestimmt, daß es keinen Austausch zwischen den

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