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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mehreren hundert gleichzeitig schießenden Bogenschützen hatte er allerdings noch nie erlebt. Ganze Reihen angreifender Ritter in voller Rüstung waren einfach ausgelöscht, die Sättel leer, die Pferde zusammengebrochen. Was als nahezu unbesiegbarer Vormarsch begonnen hatte, hatte sich auf dem Schlachtfeld in ungeordnete Haufen überlebender Berittener verwandelt.
    Wie die Engländer erwartet hatten, war dieser Anblick zuviel für die in der zweiten Abteilung wartenden Franzosen gewesen. Ohne einen Befehl abzuwarten, hatten sie einen Angriff am anderen Ende des Schlachtfelds begonnen, so daß sie als ungeordneter Haufen in den tödlichen Hagel hineingestürmt waren. Nun griff die dritte Linie an, der sich die englischen Berittenen entgegenwarfen, so daß sich die Schlachtordnung in zahllose Grüppchen von Einzelkämpfern auflöste.
    In diesem Moment erschollen am äußeren Rand der den König umringenden Gruppe laute Rufe, und gleich darauf tat sich unter den Engländern eine Gasse auf. Theoluf ritt hindurch, gefolgt vom Prinzen, der ohne Rüstung und Kopfbedeckung war und das Schwert in der Scheide stecken hatte. Als er bei König Jean und den anderen angelangt war, die sich unter der Fahne versammelt hatten, sprang er aus dem Sattel.
    »Cousin…«, sagte er, als er sich mit ausgestreckten Armen dem König näherte, um ihn nach Art der Könige zu begrüßen.
    König Jean wich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, worauf der Prinz stehenblieb und die Arme sinken ließ.
    »Und Ihr, Mylord, wer seid Ihr?« fragte der König.
    »Ich?« Der junge Mann reckte hochmütig den Kopf. »Was glaubt Ihr wohl? Ich bin Edward Plantagenet, Kronprinz von England, erstgeborener Sohn Edwards, König von England. Wer seid Ihr, Mylord?«
    Der König überging seine letzte Frage.
    »Es läßt sich nicht abstreiten«, meinte er zu Malvinne, der neben ihm stand, »daß er unserem Prinzen sehr ähnlich sieht.«
    »Man sollte wohl eher sagen, daß Euer Prinz eine große Ähnlichkeit mit unserem Kronprinzen Edward aufweist«, sagte Brian schroff.
    »Wollen wir mal sehen«, sagte Malvinne.
    Er sprang vor und reckte dem jungen Edward den Zeigefinger entgegen, bis er fast dessen Nase berührte.
    »Stillgestanden!« kommandierte er.
    Der Prinz wurde von einer Reglosigkeit ergriffen, die keinen Zweifel daran ließ, daß Malvinnes Zauber funktioniert hatte. Malvinne lachte und blickte zu Carolinus.
    »Ich habe mir schon gedacht, daß Ihr nicht alle Anwesenden unter Eure Fittiche nehmen konntet«, sagte er. »Jetzt habe ich Euren sogenannten Prinzen!«
    Carolinus gab keine Antwort. Er verharrte ebenso reglos wie der Prinz, wenngleich er den Anschein erweckte, er könne sich bewegen, wenn er nur wollte. Aber er wollte nicht. Es war, als stünde er einfach nur da und beobachte, während Malvinne für ihn nicht zu existieren schien.
    »Und nun«, sagte Jim, trat zu seinem Pferd und löste die Sattelflasche, »wollen wir mal schauen, wer von beiden der wahre Prinz ist.«
    »Haltet ihn auf!« rief Malvinne. »Was er da in der Flasche hat, ist ein Zaubermittel! Laßt ihn nicht an den wahren Prinzen heran!«
    »Das ist bloß Wasser«, sagte Jim. Er näherte sich König Jean, nahm den Stopfen ab und schüttete sich etwas vom Inhalt der Flasche in die hohle Hand. Er ließ den König daran riechen.
    »Riecht Ihr etwas, Majestät?« fragte er. »Wie ich schon sagte, es ist reines Wasser.«
    »Das ist Zauberwasser!« schrie Malvinne.
    Jim beachtete ihn ebensowenig wie Carolinus. Er trat vor den wahren Prinzen.
    »Verzeiht mir, Majestät«, sagte er, »aber es muß sein!«
    Er schleuderte Edward eine Handvoll Wasser ins Gesicht.
    Edward vermochte sich nicht zu regen und zuckte mit keinem einzigen Muskel. Bloß seine Augen funkelten wütend, und unter den anwesenden Engländern erhob sich unwilliges Gemurmel. Zu Pferd und zu Fuß entstand eine allgemeine Bewegung in Jims Richtung. Dann hörte sie auf.
    »Ich bitte Euch noch einmal um Verzeihung, Euer Majestät.« Jim verneigte sich. »Hätte es eine andere Möglichkeit gegeben, so hätte ich sie gewählt.«
    Er drehte sich um und näherte sich dem anderen Prinzen, der nun zwischen dem König und Malvinne stand. Malvinne versuchte, sich vor ihn zu stellen, doch Brian trat rasch vor und drängte den Magier beiseite. Ehe der König zwischen Jim und den Prinzen treten konnte, schleuderte Jim Malvinnes Prinzen eine Handvoll Wasser ins Gesicht.
    Alle schrien auf, auch König Jean, der fluchend

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