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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ich ihn nicht zu meinem Berater gemacht. Einen unbedeutenden englischen Magier gegen ihn antreten zu lassen, ist nicht nur lächerlich, sondern kommt einem Affront gegen den König gleich. Übrigens, wo stecken eigentlich Malvinne und der englische Prinz?«
    Der König blickte sich suchend um.
    »Er ist hier!« antworteten ein halbes Dutzend Stimmen, die Jim bekannt vorkamen und die von einer anderen, gereizten Stimme unterbrochen wurden, die Jim schon einmal in der Burg vernommen hatte, als er mit seinen Gefährten den jungen Prinzen befreit hatte.
    »Faßt mich nicht an, wenn Ihr nicht wollt, daß Eure Hände vom Aussatz befallen werden!«
    Malvinne trat zwischen den Pferden hervor, und an seiner Seite war der Prinz. Jim stockte für einen Moment der Atem, denn er meinte, den jungen Mann vor sich zu haben, den er vor kurzem in das Versteck in der Ruine geführt hatte. Die Gestalt sah nicht nur aus wie Prinz Edward, sondern sie war Prinz Edward, bis zu den kleinsten Einzelheiten der Kleidung, der Haltung beim Gehen und dem Gesichtsausdruck.
    »Ich habe mich zunächst zurückgehalten, um abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln würden«, sagte Malvinne und stellte sich neben den König. Der Prinz folgte ihm. Malvinne zeigte mit dem Finger auf Jim. »Stillgestanden!«
    Jim fühlte sich völlig ungehindert, sich zu bewegen. Zum Beweis zog er die Panzerhandschuhe aus und hakte einen Daumen hinter den Schwertgürtel. Er blickte Malvinne unverwandt an.
    »Stillgestanden, habe ich gesagt!« wiederholte Malvinne gereizt, und sein Finger verharrte mitten in der Luft. Seine Augen weiteten sich. »Wo habt Ihr gelernt, Euch meinem Befehl zu widersetzen?«
    »Ich habe ihn gegen all Eure Zauberkünste gefeit«, antwortete Carolinus in trockenem Ton. Er trat hinter Jim hervor und stellte sich neben ihn, worauf die Männer hinter Jim ein erstauntes Gemurmel vernehmen ließen.
    »Aber eben war er doch noch gar nicht da…«, wurde hinter Jims Rücken gemurmelt.
    »Ihr!« Malvinne funkelte Carolinus an. »Was hat er mit Euch zu schaffen?«
    »Er ist mein Schüler, Stinky«, meinte Carolinus im Plauderton. »Erinnerst du dich noch an die Streiche, die wir uns in der Schule immer gespielt haben? Wir haben uns lange nicht gesehen, Stinky.«
    »Verschont mich mit Eurem Schülergequatsche!« sagte Malvinne. »Ein Plus macht noch keinen großen Unterschied aus.«
    »Ich erlaube mir, anderer Meinung zu sein«, sagte Carolinus. »Das Plus kann dich vernichten.«
    Er wandte sich an Jim.
    »Wolltet Ihr nicht, daß der wahre Prinz dies mit ansieht?« fragte er.
    »Was soll das bedeuten?« fragte König Jean. Bevor Carolinus ihm antworten konnte, schloß er jedoch schon die nächste Frage an. »Seid Ihr wirklich der Carolinus, von dem man sich soviel erzählt? Manche behaupten, Ihr wärt so alt wie Merlin. Was tut Ihr hier, fernab der magischen Inseln im westlichen Meer?«
    »Ihr seid falsch unterrichtet, Sohn«, sagte Carolinus. »Merlin ging der Welt schon vor vielen Generationen verloren, als ich noch nicht geboren war. Und ich lebe auch nicht auf einer magischen Insel im Westen, sondern in England.«
    »In England!« König Jean zog die Brauen hoch und machte ein hochmütiges Gesicht. »Was sollte einen Magier von Eurem Ruf dazu veranlassen, in England zu leben?«
    »Zum Beispiel die Tatsache, daß ich schon Engländer war, bevor ich Magier wurde«, antwortete Carolinus. »Aber das tut nichts zur Sache.«
    Er wandte sich wieder an Jim. »Der Prinz?« fragte er.
    »Ja«, antwortete Jim. Er drehte sich um und musterte die hinter ihm stehenden Männer. Sein Blick fiel auf Theoluf, der noch immer auf seinem Pferd saß. »Theoluf, reitet hundert Yards in westlicher Richtung zu der Stelle, wo wir auf Seine Majestät gewartet haben, wendet Euch dann nach rechts und reitet geradewegs zurück. Irgendwann werdet Ihr zu einem Steinhaufen gelangen, die Überbleibsel einer Kapelle, in der Sir Giles und Seine Hoheit warten. Nehmt zwei Pferde mit und bringt beide her – und zwar so rasch wie möglich!«
    »Sogleich, Mylord«, antwortete Theoluf. Er wendete sein Pferd, befahl zwei Bewaffneten ohne weitere Umstände abzusitzen, packte die Zügel der Pferde und ritt durch die Menge, die ihm Platz machte, davon. Die Gasse inmitten derer, die stehend oder sitzend dem sich unter der großen Fahne abspielenden Drama zuschauten, schloß sich sogleich wieder.
    »Von welchem Prinzen ist hier eigentlich die Rede?« fragte König Jean.
    »Von Edward, Kronprinz von

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