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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wir auch mit den französischen Toten verfahren«, sagte König Jean. »Das wäre eine würdige Erinnerung an das Ereignis und würde – ganz im Einklang mit unseren Absichten – die Aufmerksamkeit der Welt auf den Ort lenken anstatt auf die Tatsache, daß das Problem des Waffenstillstands noch ungelöst ist. Unsere Toten, die Seite an Seite, wenn auch in verschiedenen Gräbern ruhen, werden ein Zeichen setzen, das alle Fragen zum Verstummen bringen wird.«
    »Wir müssen das Schlachtfeld säubern, damit wir keinen englischen Leichnam übersehen. Die unteren Ränge« – er machte eine wegwerfende Geste – »können im Wald begraben werden, damit die Würde unserer begrabenen Edelleute keinen Schaden nimmt.«
    »Was auch für die französischen Edelleute gilt«, sagte König Jean. »Die Gemeinen und zumal die Genueser müssen vom Schlachtfeld entfernt und gesondert begraben werden. Dann…«
    »Verzeiht mir…«, sagte Jim.
    Einen Moment lang schien es so, als hätten ihn die beiden entweder nicht gehört oder als wären sie entschlossen, ihn zu ignorieren. Dann wandten beide langsam den Kopf zu ihm um und starrten ihn an.
    »Ich glaube, der gehört zu Euch Engländern« murmelte König Jean.
    »Zu meiner Schande ist es so!« blaffte der Graf, Jim unverwandt anblickend. »Mylord, hat man Euch dort, wo Ihr herkommt, keine Manieren beigebracht? Der König von Frankreich war in ein Gespräch vertieft – in ein Gespräch unter vier Augen.«
    Der Tonfall des Grafen ging Jim zwar durch Mark und Bein, gleichwohl aber antwortete er möglichst ruhig und höflich.
    »Ich weiß«, sagte er. »Verzeiht mir, daß ich Euch unterbrochen habe, Majestät. Ich hätte gewiß nicht das Wort ergriffen, hätte ich Euch nicht von Euren Plänen für zwei Massengräber für die Gefallenen beider Seiten und den Bau von Kapellen sprechen hören, wo man für die Seelen der Toten wird beten können. Das ist eine ausgezeichnete Idee. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, daß einer der englischen Ritter, der heute hier gefallen ist, unbedingt woanders bestattet werden muß.«
    Dem Grafen von Cumberland sträubte sich der graue, kurzgeschnittene Bart samt Schnurrbart.
    »Was soll das bedeuten?« knurrte der Graf. »Er wird selbstverständlich bei den anderen bestattet! Ansonsten wäre es unsinnig, eine Kapelle zu errichten und der ganzen Welt zu erzählen, sämtliche englischen Gefallenen wären hier begraben.«
    »Ich fürchte«, sagte Jim, um einen ruhigen, beschwichtigenden Tonfall bemüht, »das wird nicht möglich sein…«
    »Zum Teufel noch eins!« explodierte der Graf. »Wollt Ihr mir etwa Vorschriften machen? Woher nehmt Ihr diese Frechheit? Ich sage Euch, er wird bei den anderen bestattet werden, wenn es soweit ist! Und jetzt verschwindet!«
    »Ihr habt mich nicht verstanden«, sagte Jim verzweifelt. »Ich spreche von Sir Giles de Mer. Von dem Ritter, der den Prinzen beschützt hat, den ansonsten Malvinnes Ritter getötet hätten, als wir uns hier oben unterhalten haben. Ihm steht es doch gewiß zu, bestattet zu werden, wann und wo es ihm beliebt.«
    »Er soll bei den anderen liegen!« knurrte der Graf. »Geht! Sonst lasse ich Euch fortschaffen!«
    »Ihr wollt mich fortschaffen lassen, Mylord?« Allmählich machte sich Jims Wut, die er bislang mühsam im Zaum gehalten hatte, auch in seiner Stimme bemerkbar. »Ihr habt vier Männer bei Euch.«
    Unerwähnt ließ er die Tatsache, daß er über fünfzig Männer verfügte, doch war dies dem Grafen nicht verborgen geblieben.
    »Verschwindet!« sagte er.
    Jim neigte bisweilen zur Sturheit, und jetzt wurde diese geweckt.
    »Ich werde mich zurückziehen, sobald feststeht, daß Sir Giles im Meer bestattet wird, wie er es sich von mir gewünscht hat«, sagte Jim. »Ich habe ihm mein Wort gegeben.«
    »Was geht mich Euer Wort an?« knurrte der Graf. »Glaubt Ihr etwa, Ihr könntet mich mit Eurem roten Schild einschüchtern? Glaubt Ihr, Ihr könntet mich bloß deshalb, weil ich allein bin, mit einer Handvoll Männer zu irgend etwas zwingen? Solche Entscheidungen stehen Euch nicht zu. Die werden von mir und Seiner Majestät getroffen. Er wird zusammen mit den anderen begraben, und dabei bleibt es. Das ist mein letztes Wort!«
    Jims Neigung zur Sturheit hatte nun vollständig Besitz von ihm ergriffen.
    »Dann habt Ihr Euren Atem an Dinge verschwendet, die nicht eintreffen werden, Mylord«, sagte er. »Ich werde gehen. Aber ich sage Euch rundheraus, daß Sir Giles nicht auf diesem Schlachtfeld

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