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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ich Euch mitgegeben habe!« sagte er.
    Die anderen beiden brachen in brüllendes Gelächter aus und klopften sich gegenseitig übermütig auf den Rücken. In diesem Moment klopfte die Frau, die ihnen den Wein brachte, und trat sogleich unaufgefordert ein, wie es anscheinend beiderseits des Kanals üblich war. Brian verstellte ihr geistesgegenwärtig den Blick auf den Tisch und schob das Geld wieder in den Geldbeutel zurück.
    Die Frau schaute ihn seltsam an, als sie den Wein auf den Tisch stellte, doch dann, als Brian ihr mehr Geld gab, als sie erwartet hatte, hellte sich ihre Miene auf. Sie knickste und ging hinaus.
    Die beiden Ritter nahmen am Tisch Platz und schenkten sich Wein ein. Jim setzte sich zu ihnen und folgte ihrem Beispiel.
    »Erzählt mir, was passiert ist«, forderte Jim sie auf.
    Abermals lachten seine Gefährten und klopften sich ausgelassen auf den Rücken.
    »Wie ich bereits sagte«, meinte Giles, »das haben wir alles Brian zu verdanken. Erzählt es ihm, Brian.«
    »Nun, von den Engländern wollte uns keiner brauchbare Pferde verkaufen – und die Einheimischen, der heilige Stephen ist mein Zeuge«, sagte Brian, »wären auch nicht bereit gewesen, uns etwas zu verkaufen, das vier Beine hat.«
    Er nahm einen großen Schluck Wein.
    »Was einen nicht wundern darf«, fuhr er fort, »denn schließlich sind die Pferde nicht zu ersetzen, es sei denn, man ließe mit dem Schiff neue nachkommen. Also haben wir uns hier umgesehen und dort umgesehen, konnten aber keinen Verkäufer auftreiben.«
    Er legte eine dramatische Pause ein.
    »So redet schon«, drängte Giles ungeduldig.
    »Dann ergab sich auf einmal ein glücklicher Zufall«, fuhr Brian an Jim gewandt fort. »Wir stießen auf Percy, den jüngeren Sohn Lord Belmonts, der eine Reihe von Pferden bei sich hatte, die für seinen Vater und dessen Gefolge bestimmt waren. Lord Belmont hat für seine Leute bereits eine komfortable Unterkunft etwa fünf Meilen vor der Stadt gefunden. Sir Percy und die Tiere waren gerade eben vom Schiff gekommen, und wir begegneten ihm, bevor sein Vater Gelegenheit hatte, ihn und die Pferde zu sehen.«
    Abermals legte er eine Pause ein, offenbar um die Spannung zu steigern. Und abermals drängte Giles ihn zum Weiterreden.
    Sie verhielten sich, überlegte Jim mit heimlicher Belustigung, wie zwei gut eingespielte Amateurkomödianten.
    »Nun…«, begann Brian, das Wort boshaft in die Länge ziehend. Diese Verzögerung war zuviel für Giles.
    »Ihr müßt wissen, James«, warf Giles hastig ein, »Sir Percy hat nämlich gewisse Schulden, die sein Vater mißbilligen würde…«
    »Ich werde es ihm sagen«, fiel Brian ihm ins Wort. »Sir Percy hat Privatschulden, über die Lord Belmont in höchstem Maße erbost wäre, wenn er davon wüßte. Kurz gesagt, er brauchte Geld.«
    »Dann habt Ihr ihm also die Pferde abgekauft?« fragte Jim.
    »Das war mein erster Gedanke«, antwortete Giles, »aber Brian hatte eine bessere Idee. Sir Percys Schulden rühren vom Würfelspiel her.«
    »Er ist ein Spieler?« fragte Jim.
    »Bei Gott, ein größerer Spieler, als ich es jemals war«, entgegnete Sir Brian. »Er braucht bloß einen Würfel in die Hand zu nehmen, und schon strahlen seine Augen. Obwohl mir das erst klar wurde, nachdem ich ihm vorgeschlagen hatte, um die Pferde zu würfeln, mit dem Preis der Tiere und den Pferden selbst als Einsatz, wobei dem Gewinner beides gehören sollte.«
    Jim blinzelte und hoffte, daß er sich nichts weiter hatte anmerken lassen. Die plötzliche Erkenntnis, daß Brian bereit gewesen war, die ziemlich große Menge Bargeld, die Jim ihm mitgegeben hatte, leichtfertig aufs Spiel zu setzen, traf ihn ebenso schwer wie die Schläge, die Brian ihm den vergangenen Winter über beim Üben auf den Helm versetzt hatte.
    »Zunächst einmal«, sagte Brian, »schien es so, als würde ich mit jedem Wurf verlieren. Percy war überglücklich.«
    Jims Stimmung verdüsterte sich. Obwohl er den Ausgang der Erzählung kannte, wurde ihm bei der Vorstellung, daß man sein Geld, das er erst bei ihrer Rückkehr nach England hätte ersetzen können, leichtfertig aufs Spiel gesetzt hatte, ganz kalt. Brian fuhr fort:
    »Zuletzt hatte ich nur noch sowenig übrig, daß ich zu Percy meinte, ich würde mit Würfeln aufhören, wenn er nicht bereit sei, seinen Einsatz zu verdoppeln, damit ich Gelegenheit hätte, meinen Verlust wieder wettzumachen.«
    »Brian!« sagte Jim. »Das war ein großes Risiko! Er brauchte doch bloß dazusitzen und

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