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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Podium, auf dem die hohe Tafel stand, hinunter und umrundeten den langen Tisch, an dem Brian und Sir Harimore nun saßen, nur wenige Schritte von einer Tür entfernt, die in einen Korridor führte; dieser Korridor zog sich den ganzen Saal entlang und endete an einer Tür, durch die man auf den Hof gelangte.
    »Wieviel davon möchtest du haben?« fragte Angie unterwegs. Jim sah sich nach ihr um.
    Sie hatte bereits die Schere hervorgeholt und zog das Ende des Papiers heraus, das ungefähr sechs Zoll breit und vielleicht drei Fuß lang war. Sie hatte den Bogen etwa sechs Zoll weit aus ihrer Börse gezogen. Jim dachte einen Augenblick lang nach.
    »Ungefähr einen Fuß, schätze ich«, sagte er. »Ja, zwölf Zoll.«
    »Was hast du damit vor?« wollte Angie wissen. »Hör mal, können wir vielleicht einen Augenblick stehenbleiben? Es ist nicht so einfach, das Papier im Gehen durchzuschneiden.«
    »Du hast recht«, sagte Jim. »Wenn ich darüber nachdenke, muß ich mich sowieso für einen Augenblick irgendwo hinsetzen. Gleich da drüben sind schon viele Plätze verwaist. Wir können reden, ohne belauscht zu werden.«
    Sie blieben stehen und setzten sich. Angie schnitt das Stück Papier ab. Jim nahm es entgegen und begann es wie ein Akkordeon zusammenzufalten.
    »Du hast mir noch keine Antwort gegeben«, machte Angie sich bemerkbar. »Was hast du mit dem Papier vor? Und warum faltest du es so zusammen?«
    »Du erinnerst dich bestimmt: Wenn man ein Stück Papier auf diese Weise faltet und dann durch sämtliche Schichten eine Papierpuppe schneidet, braucht man es nur aufzufalten, und schon hat man eine Kette von Papierpuppen, die einander an den Händen halten?«
    »Natürlich erinnere ich mich«, sagte Angie.
    »Nun, ich kann in dieser Burg keine Magie wirken, solange der Segen des Bischofs auf ihr ruht«, sagte Jim. »Aber vielleicht kann ich irgendwie den Gedanken an Magie heraufbeschwören, um auf diese Weise Brian und Harimore davon abzuhalten, eine Dummheit zu machen.«
    Er stand auf, schob sich das gefaltete Papier und die Schere in seinen Gürtelbeutel und ging auf den Tisch zu, an dem Brian und Harimore saßen - nur daß sie nicht mehr da waren.
    »Sie sind weg!« rief er.
    »Sie gehen gerade auf eine Tür zu«, sagte Angie. »Siehst du?«
    »Ich sehe sie.« Jim wandte sich nun ebenfalls in diese Richtung. »Wir können sie draußen einholen. Das ist ohnehin besser so. Schnell - aber laß dir nicht anmerken, daß du es eilig hast.«
    »Für dich ist das nicht weiter schwierig!« keuchte Angie. »Deine Beine sind länger als meine!«
    »Schnell!« sagte Jim. Vor ihnen traten Brian und Sir Harimore durch die Tür in die Düsternis des Flurs dahinter, der zwar ebenfalls von Fackeln erhellt wurde, die man jedoch in größeren Abständen aufgestellt hatte. Er und Angie kamen gleich hinter den beiden Rittern durch die Tür.
    Die beiden Männer waren ihnen nur ein halbes Dutzend Schritte voraus, und sie drehten sich beim Geräusch der Füße hinter ihnen nicht um. Jim beschleunigte seinen Schritt und ließ Angie ein kleines Stück hinter sich, während er versuchte, sie einzuholen, gerade als sie unter dem Licht einer der flackernden Fackeln hindurchgingen.
    »Meine Herren!« rief er. »Einen Augenblick bitte!«
    In dem Augenblick, als er die letzte Silbe ausgesprochen hatte, hatte Angie ihn eingeholt, und er stand direkt hinter den beiden Männern. Sie blieben stehen und drehten sich um.
    Jim blickte in zwei Augenpaare, und keines der Augenpaare schien übermäßig erfreut zu sein, ihn und Angie zu sehen.
    »Verzeiht mir, wenn ich Eure Unterredung störe, edle Herren«, sagte Jim - zwar hatten weder Brian noch Sir Harimore etwas gesagt, aber darum ging es im Augenblick nicht -, »ich war gerade unterwegs, um festzustellen, ob ich den Grund für das Omen, das ich gerade erhalten hatte, enthüllen könnte. Ich werde es wahrscheinlich erst in ein oder zwei Tagen wissen, aber ich dachte, ich könnte Euch beiden eine kleine Warnung zukommen lassen, obwohl ich im Grund nicht glaube, daß Euch wirklich Gefahr droht. Es ist äußerst unwahrscheinlich, daß einer von Euch beiden auf jemanden stößt, der vor dem Turnier Streit mit ihm sucht. Aber es ist nie eine schlechte Sache, vorgewarnt zu sein.«
    »Ein Omen, James?« hakte Brian nach. Das Glitzern, das Jim vor einiger Zeit im Saal in seinen Augen bemerkt hatte, war immer noch da, genauso, wie es auch in Sir Harimores Augen noch zu sehen war, aber in Brians Stimme schwang ein

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