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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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rechnen, daß etwas schiefgeht?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Jim. »Ich glaube nicht, daß wir da jemals sicher sein können. Wir müssen das Risiko einfach eingehen. Laßt sie noch ein paarmal laufen und seht, ob sie die Sache richtig hinbekommen.«
    Sie bekamen sie hin. Mnrogar und das verwandelte Wildschwein machten sich bestens.
    »Ich wüßte wirklich nicht, was daran auszusetzen sein sollte«, meinte Jim noch einmal. »Warum sagen wir nicht einfach, die beiden sind soweit - es sei denn, Euch fiele noch etwas ein, woran sie noch arbeiten müssen?«
    »Nun ja«, meinte Brian, und er klang fröhlicher, als Jim ihn bisher gehört hatte, »da könntet Ihr recht haben, James. Vielleicht würden wir nur das Schicksal herausfordern, wenn wir weitermachen. Ich bin ganz Eurer Meinung. Bisher haben sie sich hervorragend geschlagen. Da wären natürlich noch einige Kleinigkeiten...«
    Er brach ab und sah zu Mnrogar und dem Wildschweinpferd hinüber, die im Augenblick hinter Jim standen. Die beiden waren gerade von ihrem letzten Lauf zurückgekehrt und hatten ihre anfängliche Position wieder eingenommen.
    »Da wäre natürlich noch das.«
    Er deutete mit dem Kopf auf etwas hinter Jim, und dieser drehte sich um. Das Wildschweinpferd hatte sich wieder niedergelegt, diesmal jedoch vollends auf die Seite. Mnrogar schien rechtzeitig hinuntergekommen zu sein. Er stand ein kleines Stück von dem Tier entfernt breitbeinig da und bot jetzt, da er auf seinen eigenen Beinen stand und nicht mehr im Sattel saß, ein noch beeindruckenderes Bild, wenn man sich das überhaupt vorstellen konnte.
    Das Wildschwein hatte offensichtlich entschieden, sich zu wälzen. Und während es dies tat, trieb es den Sattel auf seinem Rücken in den Schnee und in den gefrorenen Boden.
    »Laß das!« rief Jim und machte einen Schritt auf das Tier zu. Brian hielt ihn am Arm fest.
    »Das geht schon in Ordnung«, sagte er. »Das macht es jedesmal, wenn es das Interesse am Turnier verliert und beschließt, sich eine Pause zu gönnen. Aber aus irgendeinem magischen Grund leiden weder der Sattel noch die sonstige Ausrüstung irgendwelchen Schaden.«
    Jim entspannte sich. Mnrogar nahm den Helm ab, und einen Augenblick später funkelte sie über den in Stahl gewandeten Schultern sein drohendes Trollgesicht an.
    »John! Theoluf!« blaffte Brian die beiden Männer an. »Helft Mnrogar aus seiner Rüstung.«
    Die beiden Knappen traten vor und machten sich ans Werk.
    »Da wäre noch eine Sache, James«, sagte Brian. »Wer auch immer der Herold ist, den Ihr mit der Aufgabe betraut, für den Troll zu sprechen, er muß eines klarstellen. Es darf kein Zweifel daran bleiben, daß Mnrogar auf keinen Fall den Preis annehmen wird, der dem siegreichen Ritter des Tages angeboten wird. Er muß sagen, daß er solcherlei Trophäen verachtet und den Anwesenden lediglich beweisen wollte, daß niemand auch nur die geringste Chance hat, ihm vom Pferd zu werfen.«
    Jim sah seinen Freund mit offenem Mund an.
    »Aber Brian, das würde die ganze Sache ruinieren!« sagte Jim.
    Es war, als sei ihm gerade die ganze Welt auf einmal um die Ohren geflogen. Der schwarze Ritter mußte den Turnierpreis gewinnen. Wie sonst sollte Mnrogar Gelegenheit bekommen, langsam an allen Gästen auf der Tribüne vorbeizureiten und den verkleideten Troll zu wittern?
    Aber das hatte er Brian doch gewiß bereits erklärt? Oder etwa nicht?
     

30
     
    Offensichtlich hatte er das nicht getan.
    Brian sah ihn mit einem kalten Ausdruck auf seinem für gewöhnlich freundlichen Gesicht an, einem Ausdruck, den Jim noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte.
    »Ihr habt doch gewiß nicht erwartet, James«, sagte Brian, »daß ich mich für so etwas hergeben würde? Hier haben wir einen Troll, der unrechtmäßigerweise mit einer magischen Rüstung und einem magischen Roß ausgestattet wurde und der zu etwas ausgebildet wurde, wozu er niemals auch nur im entferntesten die Fähigkeit besäße. Und dieser Troll soll gegürteten Rittern den Preis abnehmen, gegürteten Rittern, die ihr Schwert und ihre Sporen durch Beweise von Mut und Tugend im Kampf gegen ihresgleichen errungen haben? Es ist eine Sache, zu einem guten Zweck oder zur Belustigung aller ein Spiel oder ein Schaustück aufzuführen; aber all die ritterlichen und wahren tapferen Herren zu beschämen, indem man sie einem in einer Höhle lebenden, widerlichen Geschöpf unterliegen läßt, das alle Männer mit Recht bei der ersten Gelegenheit zerstören würden - ein

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