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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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könntest - und all das sind nur Kleinigkeiten. Das Beste, was du für mich tun kannst, wäre es wohl, wenn du mit Carolinus reden würdest, wie du es gerade vorgeschlagen hast. Wenn irgend jemand ihn dazu überreden kann, sich zu übertreffen, dann bist du das.«
    »Ich werde mit ihm reden!«
    Jim fühlte sich ein wenig unbehaglich. Angie war in gewisser Hinsicht wie eine geladene Waffe. Man sollte sie eigentlich nicht auf jemanden richten, den man nicht erschießen wollte. Andererseits konnte sie keinen Schaden anrichten, und vielleicht war das die kleine Aufmunterung, mit deren Hilfe man Carolinus dazu bewegen konnte, sie aus dieser Klemme mit den anderen Magiern zu befreien. In der Zwischenzeit...
    Er trank seinen Tee aus.
    »Na, dann werde ich mich auf den Weg machen«, sagte er. »Brian ist sicher schon mit Mnrogar auf diesem Übungsplatz, den Carolinus so ausgestattet hat, daß niemand zufällig auf der Bildfläche erscheinen kann. Dabei fällt mir übrigens ein, daß Carolinus selbst vielleicht über kurz oder lang dort auftauchen könnte. Wenn ja, werde ich ihm sagen, daß es von größter Wichtigkeit ist, daß du sofort mit ihm sprichst. Wenn es nicht von größter Wichtigkeit ist, wird er es wahrscheinlich aufschieben oder vergessen. Manchmal glaube ich, daß er immer geistesabwesender wird. Wo sind mein Schwertgürtel und mein Schwert? Ach, da sind sie ja.«
    Er legte beides an.
    »Na, dann seh ich dich später«, sagte er und ging auf die Tür zu.
    »Du solltest dich wärmer anziehen«, riet Angie ihm. »Draußen ist immer noch Winter.«
    »Ach ja«, rief Jim mit auf gesetztem Grinsen und machte auf dem Absatz kehrt. »Das wollte ich gerade tun.«
    Es war nur ein Ritt von etwa fünf Minuten bis zu der Stelle im Wald, wo Brian solche Mühe darauf verwandte, Mnrogar und das verwandelte Wildschwein auf das Turnier vorzubereiten. Aber Jim legte auch diese kurze Strecke auf seinem Streitroß Gorp zurück, angetan mit Rüstung, Schild und Waffen.
    All diese kriegerischen Vorbereitungen waren vielleicht nicht notwendig, aber kein Ritter wagte sich zu dieser Zeit in den Wald, ohne nicht zumindest sein Schwert mitzunehmen.
    An diesem Morgen war Brian wie gewöhnlich vor Jim da und bereits in die Arbeit mit dem auf magische Weise verwandelten Troll und dem Wildschwein vertieft. Ihre beiden Knappen, John ehester und Theoluf, waren ebenfalls anwesend, um, wenn nötig, zu helfen.
    Jim band Gorp bei den anderen Pferden fest, die ein kleines Stück von dem sehr real erscheinenden Turnierplatz entfernt standen. Sie hatten mit wenigen in den Schnee gesteckten Stöcken ein Feld markiert, und Carolinus hatte mit seiner Magie ein übriges getan. Für jeden Uneingeweihten hätte das Ganze wie ein richtiger Turnierplatz ausgesehen, mit einer Barrikade in der Mitte, die dafür sorgte, daß die gegnerischen Ritter auf verschiedenen Seiten der Barrikade gegeneinander anreiten konnten, ohne daß ihre Pferde Gefahr liefen zusammenzuprallen.
    Das ganze Feld sah bis auf die umstehenden Bäume genauso aus, wie der Turnierplatz vor der Burg morgen aussehen würde - Jim zuckte bei dem Gedanken, daß es bis zu dem eigentlichen Turnier nur noch vierundzwanzig Stunden waren, innerlich zusammen -, und diese starke Ähnlichkeit war auch notwendig, weil das Wildschwein und Mnrogar nach Möglichkeit unter denselben Bedingungen ausgebildet werden sollten, unter denen sie auch würden kämpfen müssen.
    Der größte Teil der Barrikade war reine Illusion. Aber die zwanzig Fuß in der Mitte waren von Carolinus' Magie so weit verstärkt worden, daß sie die notwendige Widerstandskraft besaßen. Das war die einzige Möglichkeit, sich gegen den Drang des Wildschweins zu wappnen, das gegnerische Pferd frontal anzugreifen; dasselbe galt für Mnrogars natürliche Neigung, seinem menschlichen Gegner möglichst nahe zu kommen.
    Der Gedanke, Mnrogar könnte im letzten Augenblick von dem Rücken des Wildschweins über die Barrikade springen, um mit dem Ritter auf der anderen Seite zu ringen, war ein Alptraum für Brian und Jim gewesen. Nicht einmal jetzt konnten sie sicher sein, daß sie dem Wildschwein und dem Troll das richtige Benehmen für das Turnier beigebracht hatten. Das Schlimme war, wie Carolinus bereits bemerkt hatte, daß gewisse Dinge bei dem Keiler wie auch bei dem Troll vom Instinkt gesteuert wurden; daher ließen sie sich nicht so ohne weiteres beherrschen, sei es durch Ausbildung oder durch Magie.
    Jim steuerte auf Brian zu, der sich mit

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