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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sich auf den Bauch zu drehen, als hätte er versucht, zum Boden hinunter zu schwimmen.
    »Hast du ihn gesehen? Hast du unseren Herrn gesehen?« platzte Kob-Eins an Ned gewandt heraus. »Er hat sie aufgehalten. Er hat ihnen angst gemacht. Sie konnten überhaupt nichts tun!«
    »Verzeiht mir, Mylord«, sagte Ned, der immer noch Mühe hatte, sich in eine aufrechte Position zu hieven. »Verzeiht mir, Mylord«, wiederholte er, »ich konnte nicht zu Euch hinunterkommen. Nun gut, ich habe nur mein Messer, aber ich möchte nicht, daß Ihr denkt, ich...«
    »Aber nein, Ned«, beschwichtigte Jim ihn. »Ich wollte, daß du hier oben bleibst. Ich hätte dich gerufen, wenn ich dich gebraucht hätte; und dann wärest du auch in der Lage gewesen zu kommen. Und jetzt vergeßt bitte für einen Augenblick die Trolle. Wir müssen in die Burg des Grafen zurückkehren. Es ist nicht mehr lange hin bis morgen, und wir haben noch viel zu tun.«
     

34
     
    Die Morgensonne schien hell aus einem vollkommen wolkenlosen blauen Himmel auf den Turnierplatz vor der Burg herab. Überall leuchteten die Farben von Bannern und Wimpeln längs der Schranken und vor den hölzernen Tribünen, die mit warm eingepackten Zuschauern besetzt waren. Die Barriere selbst verlief über die ganze Länge des Feldes vor ihnen, so daß die beiden gegnerischen Ritter jeder an seiner Seite der Barriere entlangreiten würden. An jedem Ende der Schranken waren große runde Zelte errichtet worden, die denjenigen Rittern zur Verfügung standen, die als nächste an der Reihe waren.
     Es wäre schön gewesen, zu sagen, daß die Sonne vom Himmel strahlte, aber das wäre nicht korrekt gewesen. Weder die Sonne noch das harte winterliche Blau des Himmels hatten etwas Strahlendes an sich. Auch verströmte die zertrampelte, schneebedeckte Oberfläche der Erde keine besondere Freundlichkeit, und auch das rauhe Holz der Barriere sowie das unbarmherzige Weiß der Zelte bot keinen erfreulichen Anblick.
    Ja, nicht einmal die Menge selbst hatte in dieser Hinsicht etwas zu bieten. Die vornehmen Herrschaften waren gewiß fröhlich und wohlgelaunt - einige von ihnen waren sogar bereits dabei, noch fröhlicher zu werden, da sie weitere Erwärmung aus dicken Weinflaschen bezogen. Aber trotz ihrer guten Stimmung waren sie hergekommen, um Blut und Gewalt zu sehen.
    Aber wie dem auch sei, die Tribünen waren gut besetzt. Die einzigen freien Plätze waren die des Grafen und des Bischofs von Bath und Wells. Die Kirche hatte offiziell ihre Mißbilligung dieses rauhen Sports zum Ausdruck gebracht; daher wäre es undiplomatisch gewesen, hätte der Bischof dieses Ereignis mit seiner Anwesenheit beehrt. Dennoch rechneten die anderen Gäste damit, daß er sich ein wenig später unter die Zuschauer mischen würde, wahrscheinlich in der Kutte eines gewöhnlichen Mönchs und mit in die Stirn gezogener Kapuze, um sein Gesicht zu verbergen.
    Die anderen Gäste waren jedoch frei von solchen Beschränkungen und Verpflichtungen, bis auf Jim selbst. Er saß da und nahm das Frühstück zu sich, das er einige Stunden zuvor verpaßt hatte, als er noch vor der Morgendämmerung in die frostige Luft hinausgegangen war. Seine Mission hatte darin bestanden, zusammen mit Brian, Ned Dunster, den beiden Knappen und einigen vertrauenswürdigen Bewaffneten den Burgtroll Mnrogar, dessen Rüstung und sein Wildschweinpferd an eine Stelle im Wald zu bringen, wo sie vor neugierigen Blicken geschützt waren.
    Jim hatte eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme ergriffen, indem er mit Hilfe einer einfachen magischen Technik, die er vor einiger Zeit erfunden hatte, sowohl das Pferd als auch den Troll für alle Unbeteiligten unsichtbar machte. Nicht daß es sehr wahrscheinlich gewesen wäre, daß Zuschauer versucht hätten, von dieser Seite des Feldes einen Blick auf das Turniergeschehen zu erhäschen. Im Wald würden höchstwahrscheinlich Bewaffnete des Grafen als Wachen postiert sein. Jedem Pächter oder Gemeinen würde es schlecht ergehen, wenn er sich irgendwo herumdrückte, wo er nichts zu suchen hatte.
    Aber darum ging es im Augenblick gar nicht. Zur Zeit nahmen Jim und Brian in einem der kleinen Zelte hinter den beiden größeren ihr Mahl ein; hier konnte sie von den Tribünen aus kaum jemand sehen. Die kleinen Zelte dienten verschiedenen Zwecken, beispielsweise der Aufbewahrung zusätzlicher Lanzen und Rüstungen.
    Der erste Lanzenritt, die erste Tjost des Tages hatte noch nicht stattgefunden, aber Sir Brian sollte in dem

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