Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
das?« erkundigte sich Jim mit leiser Stimme und im Schutz des allgemeinen Lärms in dem Raum.
    »Sir Harimore Kilinsworth!« Brians blaue Augen blickten immer noch wild drein.
    Dieser Name sagte Jim nichts.
    »Ich kenne ihn nicht«, meinte Jim. »Wer ist er? Was...«
    Er konnte sich auf keine höflich umschreibende Ausdrucksweise besinnen, um Brian zu fragen, warum der bloße Anblick des Fremden ihn in solche Wut versetzt hatte. Brian nahm einen Schluck Wein und tat dies so abrupt, als hätte er beabsichtigt, ein Stück des Glases abzubeißen.
    »Was ich meine, ist...«, begann Jim verlegen, als Brian ihn unterbrach.
    »Sir Harimore Kilinsworth«, erklärte Brian, »ist ein hervorragender Schwertkämpfer. Ich habe selten jemanden wie ihn kennengelernt. Er versteht sich überdies auch bestens auf andere Waffen, aber vor allem die Lanze weiß er auf bewunderungswürdigste Art und Weise zu benutzen... Ich kann den Burschen nicht ausstehen!«
    »Nein?« fragte Jim. »Aber warum nicht? Was stimmt nicht mit ihm?«
    »Nun ja, er verfügt über all diese Fähigkeiten, aber man könnte auch sagen, daß er ihnen zu großen Wert beimißt. Er hat ein Benehmen, daß mir die Galle überläuft. Wir hätten die Sache beinahe in dem Gasthaus ausgetragen, von dem ich Euch erzählt habe - vor allem nach dem, was er über Geronde sagte.«
    »Er sagte etwas über Geronde?« Dies mußte ein Teil der Geschichte sein, die Brian auf Malencontri nicht hatte beenden können. Jim hatte nicht drei Jahre in dieser Welt gelebt, ohne die Empfindlichkeit von Leuten wie Brian zu bemerken, wenn es um gewisse Worte und Ausdrücke ging. »Was hat er gesagt?«
    »Ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Wortlaut«, antwortete Brian, »aber ihre Bedeutung war nur allzu klar - und genau das war seine Absicht. Der Bursche hat mich mehr oder weniger des Treuebruchs bezichtigt.«
    »Des Treuebruchs?«
    »Ja, ja.« Brian bemühte sich, leise zu sprechen, obwohl er einen Anflug von Ärger nicht verbergen konnte. »Das Treuegelöbnis, das ich Geronde gegeben habe, natürlich. Eine ganz üble Beschuldigung. Ein Mann darf doch wohl einmal einen Blick auf die schöne Gestalt einer anderen Frau werfen, auch wenn er verlobt ist? Wir sind doch schließlich alle Adamssöhne, oder?«
    Jim wollte gerade fragen, was Adam mit der Sache zu tun hatte und erst recht seine Söhne, als jemand an seinem Ärmel zupfte. Als er sich umdrehte, stand Carolinus neben ihm.
    »Ich möchte...«, hob Carolinus an.
    Aber in genau diesem Augenblick erzitterte der Boden, auch die Wände zitterten, und ein kleines Erdbeben erschütterte alles um sie herum.
     

6
     
    »Bei Beelzebubs Töchtern!« entfuhr es Carolinus, dessen Stimme in dem aufgeregten Hin und Her im Raum, das sich bereits langsam wieder legte, ungehört blieb.
    »Er soll das sofort bleiben lassen! Um Euch das zu sagen, bin ich eigens hierhergekommen - kein Burgbeben in dieser Woche oder der nächsten! Ihr geht hinunter und sagt ihm das. Sofort!«
    Jim hatte gar nicht gewußt, daß Beelzebub Töchter hatte. Aber ging es ihm ein wenig wirr durch den Kopf, wenn Adam Söhne gehabt hatte - was zutraf -, war es wahrscheinlich völlig vernünftig anzunehmen, daß Beelzebub Töchter gehabt hatte. Aber wer war >er     »Wer ist er?« fragte Jim.
    »Der Riese in dieser Burg!« antwortete Carolinus, der klugerweise die Stimme senkte, da die Lautstärke der allgemeinen Gespräche wieder ein wenig gesunken war. Andere ringsum versicherten denjenigen unter den Gästen, die zum ersten Mal auf der Burg waren, daß es sich »nur um den Riesen in der Burg« handele. »... und er ist in Wirklichkeit gar kein Riese«, fuhr Carolinus fort, »aber darum geht es hier nicht. Ihr begebt Euch jetzt hinunter, Jim. Und Ihr, Brian, solltet ihn besser begleiten - damit er auf jeden Fall den Weg hinunter und später wieder unbeschadet hinauf findet!«
    »Jawohl, Magier«, sagte Brian.
    Carolinus machte kehrt und trat wieder zu Chandos und dem Bischof von Bath und Wells. Jim fühlte sich abermals am Ärmel gezupft. Aber diesmal war es der andere Ärmel, und es war Brian, der das Zupfen besorgte. Brian zeigte mit dem Kopf auf den Durchgang, der aus dem Saal führte, und Jim folgte ihm ohne ein Wort. Sobald sie draußen waren, drehte Brian sich um und ging voraus zur Haupttreppe des Turms, der an ein Ende der Haupthalle grenzte.
    »Was soll dieses Gerede von einem Riesen in der Burg?« wollte Jim wissen. Der Flur war im Augenblick verlassen, und niemand

Weitere Kostenlose Bücher