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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Sir Hugo Siwardus, dem Herrn von Somerset.«
    »Lehrling?« blaffte der Graf Brian an. Jim hatte eine ziemlich klare Vorstellung, warum er auf diese Weise reagierte. Ein Lehrling mußte zwangsläufig eine gewöhnliche Person sein, und eine solche unter seinen Gästen zu finden, ob sie sich nun Ritter nannte oder nicht...
    »Ein Lehrling bei Magier Carolinus, Mylord«, erläuterte Brian weiter.
    Die Augenbrauen des Grafen sanken bei der Erwähnung von Carolinus auf Halbmast, und es entstand eine kurze Pause.
    »Ah, der Drachenritter!« Seine Augenbrauen entspannten sich. »Mein lieber Sir ...« Er streckte Jim die Hände entgegen, und auf seinen rötlichen Zügen malte sich ein Lächeln ab. »Ich bin verdammt froh, Euch hier zu wissen! Ich wollte Euch und Eure Dame nicht stören nach all den Abenteuern auf Eurer Reise. Ich hoffe, daß diese Schurken in meinen Diensten Euch gut versorgt haben, so wie ich es ihnen aufgetragen habe?«
    »Überaus gut, Mylord«, versicherte Jim ihm. Er hatte schon halb und halb befürchtet, daß der Graf ihn umarmen wolle, wie Brian und Giles es zu tun pflegten, aber diesmal umschlang sein Gastgeber lediglich mit freundlichem, aber kräftigem Griff seinen Unterarm und strahlte ihn an. Höflicherweise umklammerte Jim seinerseits den Unterarm der Hand, die den seinen umklammerte. Dann ließen beide Männer los.
    »Aber...« Wieder runzelte der Graf die Stirn. »Was bringt Euch in meine unteren Stockwerke? Es ist streng verboten, hier herunterzukommen! Streng...« Er blies für einen Augenblick die Wangen auf. »Sogar ich gehe fast nie hier hinunter.«
    Seine Wangen fielen wieder zusammen, und in seine Augen, die kühn Jims Blick begegnet waren, trat plötzlich ein verschlagener Ausdruck, und er wich Jims Blick aus.
    »... genau genommen überhaupt nicht...«, murmelte er kaum hörbar.
    »Carolinus hat Sir James hier hinuntergeschickt und mich gebeten, ihn zu begleiten«, warf Brian ein, »um jeden, den wir hier unten antreffen mögen, zur Ordnung zu rufen.«
    »Ha!« sagte der Graf und wurde deutlich lebhafter. »Das hat er getan, wie? Erstklassige Idee! Ja ja, natürlich. Wie freundlich von dem alten Carolinus, daran zu denken. Ich möchte einem Gast natürlich keine Umstände machen, aber wenn es sich andererseits um den Drachenritter handelt...«
    »Aber«, sagte Brian, »wenn Eure Lordschaft irgendwelche Einwände haben...«
    »Nein«, fiel ihm der Graf hastig ins Wort, »aber nicht doch. Befolgt die Anweisungen Eures Meisters der Magie, Sir James. Hervorragender Magier, dieser Carolinus. Es gibt keinen besseren! Ja - tut, was er sagt. Ich muß jetzt wieder hinauf zu meinen Gästen, aber ich freue mich schon darauf, Euch später noch einmal zu sprechen.«
    »Vielen Dank, Mylord«, sagten Jim und Brian wie aus einem Mund.
    Der Graf und seine beiden Bewaffneten drehten sich um und eilten davon. Jim und Brian gingen weiter die Treppe hinunter.
    Wortlos stiegen sie mehrere Stockwerke abwärts. Beleuchtung war so gut wie keine mehr vorhanden, und Brian hatte ein Binsenlicht aus einem Wandhalter gezogen, das er nun mit hinunternahm. Zu guter Letzt kamen sie in einen Bereich, der unter den Fundamenten der Burg zu liegen schien. Alle steinernen Pfeiler über ihnen schienen auf großen Steingewölben zu ruhen, und unter ihren Füßen war, soweit sie erkennen konnten, nur noch Erde.
    »Er muß hier irgendwo sein«, meinte Brian. »Sein Gestank spricht eine deutliche Sprache. Ist Euch aufgefallen, James, daß hier überall bis ungefähr zu der Größe eines Mannes alles fellbedeckt ist?«
    »Ich glaube, es handelt sich um Haar. Vielleicht reibt er sich an allem, was er finden kann, um sich zu kratzen«, vermutete Jim. Vorsichtig schnupperte er an einem tragenden Steinbogen in der Nähe. Der Geruch war jedoch nicht von der Art, die einen Brechreiz auslösen konnte. Es war eher ein scharfer Duft, wie von einem wilden Tier. »Ich glaube, es ist das Haar, das man riecht.«
    Brian sah sich im Schein der Fackel um. In seiner Stimme hatte keine Furcht gelegen, aber doch unüberhörbare Vorsicht.
    »Carolinus hat gesagt, der Riese sei kein richtiger Riese, nicht wahr?« fragte Brian.
    »Das hat er gesagt«, erwiderte Jim.
    »Na, dann ist es ja gut«, murmelte Brian und spähte in die Finsternis außerhalb des von dem Binsenlicht beleuchteten Bereichs, »denn die Balken und Steine über uns sind nur wenige Zoll höher als unsere Köpfe, James. Nun, dann wollen wir uns mal umsehen.«
    Er ging voran und

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