Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
zu ihm gehen!« Angie sprang von ihrem Platz auf. »Ich glaube - oh, da kommt Geronde!«
    Es war tatsächlich Geronde, die pünktlich hinter ihnen erschien. Mit hübsch gespielter Atemlosigkeit trat sie neben Angela, die sich noch immer nicht von der Stelle bewegt hatte.
    »Angela, kommt, helft mir!« rief sie. »Wir sprachen gerade über das Heilige Grab, das mein Vater mit solcher Leidenschaft zu sehen begehrte, daß er den Plan faßte, am Kreuzzug teilzunehmen. Brian wollte gerade etwas dazu sagen, als er ein Gesicht machte, als hätte ihn eine Vision überkommen. Er stieß einen lauten Schrei aus und stürzte nieder!«
    »Ich komme sofort mit Euch!« sagte Angie.
    »Ich auch«, sagte Jim so laut, daß alle Umstehenden es hören konnten. »Vielleicht ist dies ein Fall, den ich mit Hilfe von Magie enträtseln kann.«
    »Ich komme ebenfalls mit!« rief eine kräftige Stimme vom anderen Ende des Tisches. Es war die Stimme des Bischofs. »Wenn er gerade etwas Heiliges im Sinn hatte, als die Vision ihn befiel, geht es auch die Kirche an und...«
    »Beeilt Euch!« sagte Jim für die anderen unhörbar zu Angie und Geronde. Dann rannten sie die Stufen des Podiums hinunter zur unteren Tafel. Jim übernahm die Spitze ihrer kleinen Gruppe und drängelte sich durch die Neugierigen, die ihm Platz machten, sobald sie sahen, um wen es sich handelte.
    Eingedenk des Bischofs, der sich hastig näherte, beugte Jim sich über Brians reglose Gestalt, der mit fest geschlossenen Augen dalag.
    »Eine Ohnmacht, natürlich«, sagte er laut und um der lauschenden Ohren um ihn herum willen. Dann stieß er Brian ganz sachte mit den Zehenspitzen in die Seite. »Ich glaube, er kommt langsam wieder zu sich.«
    Brian rührte sich nicht.
    »Ja«, sagte Jim, lauter diesmal. Dann stieß er noch einmal zu. »Er hat die Augen geöffnet!«
    Abrupt riß Brian die Augen weit auf.
    »James!« sagte er mit munterer Stimme - mit zu munterer Stimme. »Was ist passiert?«
    »Ihr seid in eine Ohnmacht gesunken«, sagte Jim. »Könnt Ihr Euch erheben? Ich werde Euch helfen.«
    Er bückte sich und griff nach Brians Arm, gerade noch rechtzeitig, um Brian, der mit seiner gewohnten Tatkraft hatte aufspringen wollen, daran zu hindern.
    »Langsam...«, zischte er Brian leise ins Ohr.
    Brian begriff und ließ sich von ihm aufhelfen.
    »Er muß auf der Stelle zur Ader gelassen werden!« sagte eine Stimme hinter Jims rechter Schulter. Er drehte sich um und sah Sir Harimore Kilinsworth, den Ritter, der sich an ihrem ersten Tag in der Burg ein Wortgefecht mit Brian geliefert hatte.
    »Oh, ich glaube nicht, daß das notwendig ist...«, begann Jim hastig.
    »Sir James!« Sir Harimore zwirbelte die so gut wie nicht existente Spitze einer seiner Schnurrbarthälften. »Ihr seid ein Magier, das wissen wir alle; aber ich wage zu sagen, daß Ihr im Falle eines Ritters, der eine Ohnmacht erlitten hat, vielleicht doch nicht wißt, was das beste für ihn wäre. Ein guter Aderlaß ...«
    »Eitle Sünder, einer wie der andere!« donnerte die Stimme des Bischofs hinter Jim. »Macht einem Fürsten der Kirche Platz! Und Ihr, Sir. Harimore, heilt Euch selbst und kümmert Euch um Eure unsterbliche Seele, bevor Ihr es wagt, Vorschläge zur Behandlung eines Ritters zu machen, der von einer Heiligen Vision gesegnet worden ist!«
    Er ging um Jim herum, um Brian ins Gesicht zu sehen.
    »Was habt Ihr gesehen, Sir Brian?« wollte er wissen.
    »Ich... ich...«, stammelte Brian, vollkommen aus dem Takt gebracht, da er entweder einen Bischof belügen - ein Ding der Unmöglichkeit - oder allen um ihn herum erklären mußte, daß er seine Ohnmacht lediglich vorgeschützt hatte.
    »Möglich, daß er sich nicht sofort erinnern kann«, schaltete Jim sich hastig ein. »Vielleicht braucht er erst etwas Ruhe - und ein wenig Zeit, um sich auf das zu besinnen, was er gesehen hat -, falls er sich überhaupt an etwas erinnern kann, bevor alles verloren geht.«
    »Es darf nicht verloren gehen!« rief der Bischof. Er sah Brian wütend an. »Wann seid Ihr das letzte Mal zur Beichte gegangen?«
    »Heute morgen, Mylord«, antwortete Brian. »Ich wollte eigentlich vor der letzten Adventsmesse um Mitternacht zur Beichte gehen, aber da mir stets das eine oder andere dazwischengekom ...«
    »Heute morgen! Bestens!« sagte der Bischof. »Und Ihr habt Eure Buße getan?«
    »Jawohl, Mylord. Ich...«
    »Gut! Sehr gut«, sagte der Bischof. »Eine reine Seele - wir dürfen hoffen.«
    Dann fuhr er zu Jim herum.
    »Sir James!

Weitere Kostenlose Bücher