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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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habe«, antwortete Jim. »Es ist die Wahrheit. Ich werde mich auf die Suche nach Carolinus machen. Er sollte eigentlich hier sein, wo wir ihn brauchen. Dir ist doch sicher aufgefallen, daß er nirgends zu sehen ist? Er war beim Essen gestern abend nicht da. Genaugenommen habe ich ihn seit unserer Begegnung mit dem Troll nicht mehr zu Gesicht bekommen.«
    »Das hatte ich gar nicht bemerkt«, erwiderte Angie. »Ich komme wegen des kleinen Roberts kaum aus unserem Quartier heraus. Meinst du, er wäre überhaupt nicht mehr in der Burg?«
     »Ich bin mir dessen sogar ziemlich sicher«, entgegnete Jim. »Es ist möglich, daß ich einen ganzen Tag lang fort sein werde. Wenn ich die Burg erst hinter mir habe, kann ich natürlich meine Magie benutzen, um ihn aufzuspüren - das heißt, nachdem ich Secoh aufgesucht und herausgefunden habe, von welchen Problemen er zu berichten hat.«
    »Nun, etwas Ernstes kann es doch nicht sein, oder?« wollte Angie wissen.
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete Jim. »Aber daß Carolinus in letzter Zeit nicht aufgetaucht ist, gefällt mir gar nicht.« Er hielt inne.
    »Könnte Aragh etwas darüber wissen?« fragte sie.
    »Das wäre durchaus möglich«, meinte Jim. »Wenn wir auf Malencontri wären, könnten wir ihm ein Signal geben. Hier haben wir keine Möglichkeit, ihn zu benachrichtigen. Vielleicht kann ich mit meiner Magie wenigstens ihn finden; falls mir das bei Carolinus nicht gelingen sollte. Ich begreife einfach nicht, was Carolinus tut - ist er nun hier zu Gast oder nicht?«
    »Es ist eigentlich nicht seine Art«, sagte Angie.
    »Meine auch nicht«, versetzte Jim düster. »Es macht mir Sorgen, daß er von Dingen Kenntnis haben könnte, in die er mich nicht eingeweiht hat - das wäre nicht das erste Mal. Aber so oder so, wirst du mich beim Grafen und den anderen Gästen entschuldigen? Sag aber nicht gleich, daß ich möglicherweise einen ganzen Tag lang fort sein könnte, sondern laß das zunächst offen.«
    »Na gut«, meinte Angie. Sie waren außer Hörweite des Bewaffneten stehengeblieben, den sie vor ihrer Tür postiert hatten. »Ich möchte lieber vor Brian und Geronde unten sein. Ich will dafür sorgen, daß Brian zuerst mit dem Bischof redet.«
    »Ja«, pflichtete Jim ihr bei.
    Dann sah er ihr einen Augenblick lang nach, während sie mit gerafftem Rock den Korridor entlangging. Schließlich drehte auch er sich um und ging in den vorderen ihrer Räume.
    Als er im Nebenzimmer nachsah, lag Robert friedlich schlummernd in seinem Bett. Die Amme schlief auf ihrer Pritsche auf dem Fußboden. Angies Dienstfrau war nirgends zu erblicken.
    Möglichst lautlos sammelte er die Rüstung und sein Schwert ein und nahm sie mit in das andere Zimmer, um sich dort vor dem Feuer umzukleiden, das erst vor kurzem geschürt worden war und munter prasselte. Er zog mehrere Schichten Kleidung übereinander, band sich den Schwertgürtel um die Taille, setzte den Helm auf und bedeckte alles übrige mit einem langen, grauen Kapuzenumhang.
    Er wollte gerade hinausgehen, als er bemerkte, daß er vergessen hatte, seine Sporen anzuschnallen. Gewiß würde er eines der Pferde mitnehmen wollen, die er in den Ställen des Grafen untergestellt hatte. Im Wald konnte er dann versuchen, sowohl sein Pferd als auch sich selbst auf magischem Wege zu transportieren.
    Er hatte gerade die Sporen festgeschnallt und sich der Tür zugewandt, als hinter ihm unerwartet eine Stimme laut wurde.
    »Mylord? Mylord, geht noch nicht!«
    Jim drehte sich ruckartig herum. Kob-Eins hockte mit verkreuzten Beinen mitten in der Luft über den Flammen im Kamin.
    »Ich habe wieder und wieder versucht, Euch abzupassen, Mylord«, sagte Kob-Eins tadelnd. »Aber Ihr seid ja nie allein!«
    »Muß ich denn allein sein?« fragte Jim streitlustig. »Was gibt es überhaupt? Ich muß fort.«
    »Ich meine, in den meisten Fällen wäre es wohl nicht weiter gefährlich, aber man kann nie wissen. Außerdem gehöre ich nicht hierher. Als ich Euch das erste Mal aufsuchte, hatte ich vorher den Küchenkobold des Grafen um Erlaubnis bitten müssen.«
    »Verstehe«, sagte Jim.
    »Natürlich gebe ich ihm«, Kob-Eins hob stolz die Stupsnase, »seit Ihr mir einen neuen Namen gegeben habt, nur noch Befehle. Immerhin ist er lediglich ein gewöhnlicher Küchenkobold. Ich habe ihn darauf hingewiesen.«
    »Ach ja?« fragte Jim ein wenig verblüfft über das Ergebnis seiner unbedachten Umbenennung des kleinen Elementarwesens.
    »Aber ja!« rief Kob-Eins.
    »Und er - ähm

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