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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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einer Apanage ihres Bruders gelebt. Aber Ehrgeiz kostet Geld - das heißt, Geld hilft jedenfalls eine ganze Menge, um einen Ehrgeiz wie den, Königin von England werden zu wollen, voranzutreiben. Wer Roberts Besitzungen bis zu seiner Volljährigkeit verwaltet, kann eine Menge Geld einstreichen, und sie wird keine Skrupel haben, das Geld an sich zu raffen. Später, wenn sie Erfolg hatte, würde es niemand mehr wagen, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Und selbst wenn sie keinen Erfolg haben sollte, ist es nur das, was die meisten Leute tun würden, wenn man ihnen ein Mündel wie Robert zusprechen würde.«
    »Da hast du zweifellos recht«, sagte Jim. »Aber was ist mit meiner zweiten Frage? Ich wollte wissen, warum du so sicher bist, daß sie nichts entdeckt hat, das sie gegen uns verwenden könnte.«
    »Ach das?« fragte Angie. »Ich hatte natürlich mit ihr gerechnet. Ich habe dafür gesorgt, daß wir der Inbegriff guter Fürsorge für Robert sind, so wie dieses Jahrhundert es fordert. Ich habe ihn sogar wieder an das Brett gebunden, den armen kleinen Kerl. Das war meine einzige Sorge. Sie hätte herausbekommen können, daß ich ihn aus seinen Windeln genommen und in ein Bettchen gelegt habe. Das hätte sie gegen uns ins Feld führen können. Aber ich kann es nicht ertragen, ihn die ganze Zeit gewindelt zu sehen. Unser Bewaffneter, der draußen Dienst tut, hat Anweisung, sie aufzuhalten, wenn sie kommt, und dann zu sagen, er müsse erst hineingehen, um Erlaubnis zu erhalten, sie in unser Zimmer führen zu dürfen. Das wird ihr zwar nicht gefallen, aber sie kann nichts dagegen machen.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, sagte Jim.
    »Natürlich nicht«, fuhr Angie fort. »Es ist nur ein Beweis dafür, daß wir ganz besonders gut auf Robert aufpassen. Außerdem entschuldige ich mich immer bei ihr, wenn sie hereingeführt wird; sie durchschaut die Entschuldigung natürlich, aber dagegen kann sie nichts machen. Nun, wie dem auch sei, auf diese Weise haben wir genug Zeit, Robert aus der Wiege zu holen, die Wiege zu verstecken und ihn wieder zu windeln. Jedesmal, wenn sie hier war, hat sie ihn auf traditionelle Art und Weise gewindelt vorgefunden.«
    »Gut!« sagte Jim erfreut. »Das sollte ihr wohl den Wind aus den Segeln nehmen.«
    »Bisher hat es genügt«, meinte Angie. »Aber man kann nicht sagen, was sie sich als nächstes einfallen läßt. Ich habe mit Geronde gesprochen, aber die war keine große Hilfe.«
    »Nein?«
    »Na, du kennst doch Geronde«, sagte Angie. »Oder jedenfalls solltest du sie mittlerweile kennen. Sie ist meine beste Freundin hier, aber ihre Anschauungen lassen mir manchmal die Haare zu Berge stehen. Ihr bester Vorschlag bestand darin, daß wir ein paar Geächtete anheuern sollten, die niemand vermißt und die bereit sind, so ziemlich alles zu tun. Denen sollen wir den Auftrag geben, Agathas Reisegruppe beim Verlassen der Burg aufzulauern. Sie hat zwanzig Bewaffnete bei sich, daher wäre es nicht ganz einfach, ihre gesamte Reisegruppe zu töten - aber Geronde meinte, das sei auch gar nicht nötig. Der Angriff solle lediglich ein Vorwand sein, um dafür zu sorgen, daß Agatha selbst getötet würde. Und dann hat Geronde sich auch noch ausgedacht, wie man das Ganze einfädeln könnte. Wir würden dafür sorgen, daß sich einige Leute in den Wäldern verstecken, um die Männer zu schnappen, die dafür verantwortlich sind. Dann würden wir sie töten, so daß sie niemandem mehr erzählen könnten, wofür wir sie bezahlt haben. Du würdest dann als der Retter dastehen, der ein klein wenig zu spät kam, genau wie bei ihrem Bruder.«
    »Das könnte ich unmöglich tun!« rief Jim.
    »Natürlich nicht«, sagte Angie. »Aber das ist typisch für Geronde. Also liegt es jetzt an dir. Jim, mit ein wenig Magie und allem anderen, was dir an Hilfsmitteln zu Gebote steht, müßte dir doch irgendeine Möglichkeit einfallen, wie du Agatha jede Hoffnung nehmen könntest, die Vormundschaft für den kleinen Robert zu bekommen. Und sobald sie einsehen muß, daß sie keine Aussichten hat, wird sie ihn nicht mehr belästigen, und er wird in Sicherheit sein.«
    Jim lächelte innerlich. Wie gewöhnlich wurde ihm eine unmögliche Aufgabe gestellt; diesmal allerdings von Angie, während es sonst Carolinus war oder irgendwelche äußeren Ereignisse, die ihn in irgend etwas hineindrängten. Aber diesmal hatte er ein As im Ärmel. Angie würde überrascht sein.
    »Ach, ich glaube, darum brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu

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