Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
nicht, wenn ich es Euch sage«, erwiderte er. »Wenngleich die übrigen Einzelheiten ein Familiengeheimnis sind.«
    Er deutete zur Böschung zur Rechten der Burg.
    »Ein Stück weiter in dieser Richtung«, sagte er.
    Brian musterte das Gelände.
    »Fünfzig Yards von hier befinden sich am Fuße der steilen Böschung am Strand ein paar große Felsen«, sagte er. »Gebt mir sechzig von Euren Leuten, dann verspreche ich Euch, des Nachts ihre Boote in Brand zu stecken.«
    »Genau das möchte ich vermeiden, Sir Brian«, entgegnete Sir Mortimor. »Wenn ihnen der Fluchtweg übers Meer versperrt ist, dann müssen sie hierbleiben -ob sie wollen oder nicht. Vergeßt nicht, daß sie uns im Verhältnis fünf zu eins überlegen sind. Wenn die Boote zerstört sind, werden sie notfalls bis zum letzten Mann kämpfen, was dazu führen könnte, daß ihnen am Ende die Burg gehört und wir alle tot sind...«
    Plötzlich ertönte ein Schrei, und durch den Schacht hallte ein hektisches Stimmengewirr zu ihnen empor.
    »Hölle, Blut und Tränen!« entfuhr es Sir Mortimor, dessen Stimme von beiden Landzungen widerhallte. Mit vier langen Schritten hatte er den Treppenschacht erreicht und verschwand darin.
     

8
     
    Jim und Brian, die auf dem Dach zurückgeblieben waren, sahen einander an.
    »Brian«, begann Jim. »Jetzt ist die Gelegenheit, Euch auf den neuesten Stand zu bringen. Der Grund, weshalb ich Euch so schnell gefolgt bin, ist, daß John Chandos mir das Dokument überbracht hat, worin mir die Vormundschaft über Robert zuerkannt wird.«
    »Das ging aber schnell«, meinte Brian. »Manchmal dauert so etwas Jahre. Deshalb habe ich mir auch kaum Hoffnungen gemacht. Aber es ist schön, daß Ihr hier seid, James - zumal in Anbetracht der Umstände.«
    »Ich bin weniger glücklich über die Umstände als Ihr, Brian«, begann Jim, als er spürte, wie Kob sich im Rucksack regte und sich aufsetzte. Im nächsten Moment streckte der Kobold seinen kleinen, grauen Kopf hervor, den Jim aus den Augenwinkeln sehen konnte.
    »Das ist übrigens Kob«, meinte Jim hastig. »Er wohnt im Kamin der Anrichte von Malencontri. Bist du gerade erst aufgewacht, Kob?«
    »Ach, ich habe nicht geschlafen«, entgegnete Kob. »Kobolde schlafen nicht. Wir träumen, ohne zu schlafen.«
    »Ein Kobold!« meinte Brian fassungslos. »Wovon hast du denn geträumt, Kobold?«
    »Oh, von hübschen warmen Kaminen, von netten Leuten mit gutem Essen, von Horden von Kindern, die man Huckepack tragen kann...«
    Auf einmal brach er ab und musterte Brian durchdringend.
    »Ich kenne Euch nicht«, sagte er, versteckte sich hinter Jims Kopf und klammerte sich an dessen Hals fest.
    »Das ist Sir Brian Neville-Smythe, Kob«, sagte Jim. »Mein bester Freund. Er ist häufig in Malencontri zu Besuch; und er mag Kobolde.«
    »Mag...« Brian brach unvermittelt ab. »Jedenfalls habe ich nichts gegen sie. Übrigens bist du der erste, der mir begegnet ist.«
    Mittlerweile schaute Kob wieder hinter Jims Kopf hervor und musterte Brian fasziniert.
    »Ihr seid wirklich Brian - ich meine, Sir Brian Neville-Smythe?« fragte Kob. »War Euer Haar auch schon fast weiß, als Ihr noch jung wart?«
    »Natürlich!« fauchte Brian. »Das war es allerdings. Nicht, daß dich das etwas angehen würde, Kobold!«
    »Euer Vater hat Euch häufig nach Malencontri mitgebracht, als Ihr noch sehr klein wart«, sagte Kob. »Die Menschen, die damals in Malencontri lebten, nannten sich Claive. Es wurde viel gegessen und getrunken und gesungen, und Euch hat man dabei ganz vergessen. Ich ließ Euch auf dem Rauch reiten. Erinnert Ihr Euch noch?«
    »Auf dem Rauch reiten...« Brian runzelte die Stirn. »Ja, bei Gott! Ich erinnere mich. Ja! Wir sind über den Wald geflogen. Du hast mir die Bärenhöhle und den Bau der Murmeltiere gezeigt. Und das Haus des Magiers - das war Carolinus' Haus, aber das habe ich erst später erfahren. Ich erinnere mich! Dann warst du also der Kobold?«
    »Aber ja«, antwortete Kob. »Ihr wart sehr klein. Eure Mutter war gestorben, und Euer Vater war die meiste Zeit über weg. Hat Euch der Kobold der Malvernburg denn nicht auch auf Ausflüge mitgenommen?«
    »Niemals«, sagte Brian.
    »Das hätte er aber tun sollen«, meinte Kob. »Ich jedenfalls hätte Euch mitgenommen.«
    »Beim heiligen Brian, meinem Namenspatron, das habe ich nie vergessen! Du warst sehr nett zu mir, Kobold.«
    »Aber nein«, erwiderte Kob ernsthaft. »Es hat mir Spaß gemacht.«
    »So, Kob«, sagte Jim. »Ich habe dir ja gesagt,

Weitere Kostenlose Bücher