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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Sir Brian mag Kobolde. Und jetzt stellt sich heraus, daß er mit dir schon länger befreundet ist als mit mir.«
    »Es ist... sehr freundlich von Euer Hochwohlgeboren, daß Ihr Euch noch daran erinnert«, sagte Kob, der noch immer ein wenig furchtsam an Jims Kopf vorbei spähte.
    »Ha - nun gut«, meinte Brian. »Damals war ich natürlich ein kleines Kind. Hatte keine Ahnung von Rangunterschieden. Gleichwohl werde ich diese Erfahrung nie vergessen. Aber, Jim - weshalb nehmt Ihr denn einen Kobold mit ins Heilige Land?«
    »Das hat mit Lady Geronde und Angela zu tun«, antwortete Jim. »Jetzt ist die Gelegenheit günstig, es Euch zu sagen, bevor Sir Mortimor zurückkommt. Es war nämlich so: Sobald wir die Vormundschaftsurkunde in Händen hielten, haben Angie und ich die Malvernburg besucht, um mit Geronde zu reden. Geronde beschrieb mir so gut es ging, wie ich Euch finden könnte. Eigentlich bin ich schon vor einer Woche auf Zypern eingetroffen, aber niemand kannte Euren Aufenthaltsort, und ich fürchtete schon, Ihr hättet Euch bereits nach Tripolis eingeschifft, was Geronde zufolge Eure nächste Zwischenstation sein sollte.«
    »Da hatte sie ganz recht«, meinte Brian. »Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, daß Ihr mich einholen würdet, James - und schon gar nicht so bald. Ansonsten hätte ich einigen Leuten Bescheid gegeben, und Ihr hättet mich leichter gefunden. Ich nehme an, auf Malvern und Malencontri hat sich in der Zwischenzeit nichts Bedeutsames zugetragen?«
    »Nein«, bestätigte Jim, »wenn man davon absieht, daß Sir John Chandos uns die Vormundschaftsurkunde überbracht hat. Er hatte einige Bewaffnete dabei und war, wenn ich ihn recht verstanden habe, unterwegs zur walisischen Grenze.«
    »Ich frage mich, was er da ...«, murmelte Brian. »Abgesehen vom Bau der Burg zu Caernarvon, habe ich schon länger nichts mehr von Wales gehört. Aber ich begreife immer noch nicht, weshalb Ihr nun den Kobold mitgebracht habt, James.«
    Sir Mortimors Stimme schallte durch den Schacht empor; sie schien näher zu kommen, ganz so, als käme der Ritter wieder die Treppe hoch.
    »Vor allem wegen Angela«, antwortete Jim hastig. »Sie und Geronde haben sich wegen Eurer Reise noch mehr Sorgen als sonst gemacht. Geronde meinte, sie sei sogar soweit gegangen, Euch zu bitten, Ihr möchtet zu Hause bleiben - wenigstens dieses eine Mal.«
    »Das hat sie getan«, bestätigte Brian. »Jedenfalls sah ich keinen Grund, die Reise deswegen zu verschieben. Schließlich konnte niemand wissen, ob mein Gold dann, wenn Geronde mit meiner Abreise einverstanden wäre, noch da sein würde, James.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim. »Jedenfalls hatte Angie einen besonderen Wunsch an mich. Sie wollte möglichst rasch davon erfahren, wenn einem von uns beiden etwas zustoßen sollte. Ihr seid mit Kob auf dem Rauch geritten, daher werdet Ihr Euch erinnern...«
    »Jetzt erinnere ich mich wieder ganz deutlich«, sagte Brian.
    »Dann werdet Ihr Euch vielleicht noch daran erinnern, daß Ihr zwar den Eindruck hattet, Ihr kämet nur ganz langsam mit dem Rauch voran, während Ihr in Wirklichkeit eine große Entfernung zurückgelegt habt. Kob und ich haben einen Großteil der Strecke bis hierher auf dem Rauch zurückgelegt. Die Sache ist nämlich die, daß Kob in Windeseile nach England zurückkehren und Angie oder Geronde Bescheid geben kann, sollte einem von uns beiden etwas zustoßen. Und wenn sie etwas tun können, dann werden sie es tun...«
    Er brach ab, denn in diesem Moment tauchte Sir Mortimor in der Treppenöffnung auf und näherte sich den beiden Rittern.
    »Ihr wollt sicher wissen, was los war«, sagte er. »Die Ängste der Einheimischen können einen in den Wahnsinn treiben. Ich werde Euch sagen, was der Grund der ganzen Aufregung war. Ein kleiner, brauner Hund -ein kleiner, brauner Hund, der nicht zu finden war, als wir nach ihm suchten.«
    »Ein brauner Hund?« echote Jim.
    »Genau!« sagte Sir Mortimor. »Das muß man sich einmal vorstellen! Ein Hund in meiner Burg, ausgeschlossen. Andernfalls würden hier sämtliche Dorfköter herumschnüffeln. Ob Mensch oder Tier, jeder muß durch das Eingangstor. Kein Tier kommt da unbemerkt hindurch. Und da schwören der Koch und ein halbes Dutzend andere Männer, sie hätten einen Hund gesehen - und wißt Ihr, wofür sie ihn hielten? Zumindest Ihr, Sir Brian, könnt es Euch wohl denken. Sie meinten, er sei ein Dschinn gewesen. Wenn es nach denen geht, wimmelt es nur so von Dschinns.

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